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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Gesichts ein Paar Pupillen zum Vorschein kamen, die wie ein loderndes Feuer flackerten. Überrascht konnte sie sehen, wie deren Iris sich in ein dunkles Grün verwandelte. Sie konnte ihren Blick nicht von dem Gesicht des Mannes abwenden, während es auf faszinierende Weise heller wurde. Sein Antlitz erschien ihr so glatt und strahlend wie das eines Engels. Seine Nase war lang und schmal, die Augen waren glänzend und so klar wie ein See in den Highlands. Als der Mann die Kapuze endlich zurückschlug, sah sie seine zimtbraune Mähne, die ihm bis über die Schultern reichte. Sein Mund war sinnlich, und seine Zähne erschienen ihr ebenmäßig und kraftvoll, als er sie zu einem amüsierten Lächeln bleckte.
    »John?« Ihre Stimme versagte ihr beinahe den Dienst. Wie konnte es sein, dass er hier unten war? Hatte Cuninghame ihn hier gefangengehalten und ihm ein Ultimatum gestellt? Oder war er freiwillig in Cuninghames Dienste eingetreten? Nein, unvorstellbar! Und doch …
    Madlen schaute wie erstarrt zu ihm auf. Es war tatsächlich John – jedenfalls sah die Gestalt haargenau so aus. Für einen Moment glaubte sie, den Verstand zu verlieren. Trotz allem fühlte sie sich auf magische Weise von ihm angezogen – so sehr, dass es ihr unmöglich erschien, ihm zu widerstehen. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, als er ihr erneut den Becher reichte.
    »Trink, Madlen!«, sagte er mit schmerzhaft vertrauter Stimme, und dabei legte er seinen Arm um ihre Schultern, als ob es die selbstverständlichste Sache der Welt wäre. »Und du wirst das Paradies darin finden.«
    Madlen trank aus dem Becher. Es war ein süßer, schwerer Wein, der ihr unvermittelt die Sinne vernebelte. Eine plötzliche Hitze durchfuhr ihren Leib, dunkel und erregend. Sie sah, wie der Mantel des Mannes zu Boden fiel. Darunter war er nackt, mit muskulösen Armen und Beinen. Brust und Bauch waren nicht weniger muskelbepackt und zudem zimtfarben behaart.
    Madlen blinzelte und ließ ihren Blick ungläubig abwärtswandern. Nicht nur, dass sich zwischen seinen Schenkeln ein stattliches Geschlecht erhob. Nein, er hatte auch exakt die gleichen Narben wie John – in der Leiste und unter den Armen sowie über den Rippen und auf den Oberarmen.
    »Woher …« Madlen wollte es zu gerne glauben. »John?«, wisperte sie fassungslos.
    »A bheil teagamh sam bith ort – zweifelst du etwa?« Er sprach Gälisch.
    Trotz des gewaltigen Schrecks verharrte Madlen in stummer Faszination.
    Eine warnende Stimme erhob sich in ihrem Innern. Und wenn es nun doch der Teufel persönlich war, der sie verführte?
    John war ein guter Mensch – und Cuninghame? Ein gefährliches Monster? Tausend Gedanken schwirrten durch Madlens Kopf, während ihre Hand wie von selbst ein weiteres Mal den Becher ergriff.
    Als ihre Lippen den Rand berührten, hatte sie längst keinen Willen mehr, und als sie schluckte, spürte sie, wie der Inhalt des Bechers in ihrem Innern eine Flamme entfachte, die nicht nur ihre Seele dahinschmelzen ließ, sondern auch ihren Körper.
     
    Paddy war der Erste, der die Stille durchbrach. Er war kurz nach John zu sich gekommen und setzte sich mit einem Stöhnen auf.
    »O Gott, John, du lebst!«, stieß er hervor, als er in die weit aufgerissenen Augen des Schotten sah, der ihn in der Dunkelheit anstarrte. Dann sah er sich gründlich um, bevor sein Blick zu John zurückkehrte. »Wo sind die anderen?«
    »Tot, denke ich.« Johns Stimme verriet seine Trauer, aber auch seine Wut.
    »Was ist mit uns geschehen?« Paddy betrachtete eingehend seine nackten Arme, an denen seltsamerweise keinerlei Einstichstellen zu sehen waren, und schließlich die Tätowierung, die ihn genauso zeichnete wie alle anderen. »Sie haben uns gebrandmarkt, diese Dreckschweine!« Paddys ganze Empörung brach aus ihm hervor. »Wenn ich jemals wieder hier herauskomme, werde ich diesen verdammten Kapuzenmännern jeden einzelnen Knochen brechen!«
    »Wenn es denn nur das Zeichen wäre«, bemerkte John und lachte ironisch.
    »Was meinst du damit?« Der Ire sah zweifelnd an sich herab und packte sich mit der Rechten voller Panik zwischen die Beine, wo er augenscheinlich fand, was er suchte. Erleichtert ließ er die Schultern sinken und atmete aus. Zum Eunuchen hatte man ihn zum Glück nicht gemacht.
    »Kannst du sehen?« Johns Frage klang völlig harmlos.
    »Aye? Warum – ist jemand von uns geblendet worden?« Paddy blickte ihn erschrocken an.
    »Nein, es ist eher das Gegenteil der Fall. Schau dich um, siehst du

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