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Die Teufelshure

Die Teufelshure

Titel: Die Teufelshure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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aber ich bitte Euch, lasst sie in Frieden. Es geht ihr nicht gut. Tag und Nacht wacht jemand an ihrem Bett. Der Doktor sagt, sie darf das Haus nicht verlassen.«
    »Es geht ihr nicht gut?« Johns Miene nahm einen panischen Ausdruck an. »Was hat dieses Schwein mit ihr angestellt?« Er packte die Frau am Arm und bugsierte sie zur Tür.
    »Halt!«, jammerte sie. »Wo wollt Ihr mit mir hin?«
    »Du bringst mich jetzt zu Madlen MacDonald«, bestimmte John mit unnachgiebiger Stimme, und gleichzeitig drückte er ihr sanft den Dolch in die Seite. »Und sollte sich uns unterwegs jemand in den Weg stellen, weil du um Hilfe schreist, bist du die Erste, die dran glauben muss.«
    Zunächst sorgte John dafür, dass die Magd den Hinterausgang öffnete und Randolf und Paddy zu ihm hineinschlüpfen konnten. Gemeinsam schlichen sie mit der vor Angst erbleichten Frau zur Haupttreppe. Breite Stufen aus schwarzem Marmor führten mehrere Stockwerke hinauf.
    »Weiter oben könnte es Ärger geben«, gab John seinen Männern zu verstehen. »Angeblich ist Madlen nicht allein.«
    Paddy zog mit einem demonstrativen Grinsen eine der geladenen Radschlosspistolen aus einem überkreuzten Brustholster und deutete zu dem kaum erleuchteten Aufgang hinauf. »Ich bin gegen alles gewappnet«, murmelte er mit heiserer Stimme. Randolf hielt seinen Degen zum Angriff bereit, während John die Magd ins nächste Stockwerk dirigierte.
    Es war zu erwarten, dass das Haus auch im Innern bewacht wurde, und so dauerte es nicht lange, bis ein Poltern zu hören war und zwei bis an die Zähne bewaffnete Söldner das Treppenhaus herunterstürmten. Sie trugen die gleichen schwarzen Uniformen wie John und seine Leute, hatten aber auf ihre Masken verzichtet. Verwirrt schauten sie die Eindringlinge an. John nutzte die Situation und stieß die schreiende Magd zur Seite. Dann stürzte er sich auf einen großgewachsenen blonden Hünen, dessen Augen ihm merkwürdig leblos erschienen.
    Der Söldner setzte noch oberhalb der Stufen zum Sprung an und landete wie eine Raubkatze auf dem nächsten Treppenabsatz. John wich unglaublich schnell zur Seite, und statt sich dem Mann zu stellen, stürmte er weiter hinauf. Seinen fluchenden Angreifer, der ihm zu folgen drohte, überließ er Randolf. Hinter sich hörte er das Klirren der Degen. Der zweite Mann stellte sich John mit Entschlossenheit in den Weg. Er besaß glattes schwarzes Haar, das ihm bis über die Schulter reichte. Sein Blick hatte etwas Dämonisches und erschien doch seltsam leer. Dolche und Degen krachten in einer Geschwindigkeit gegeneinander, die für das normale menschliche Auge nicht mehr nachzuvollziehen war. Johns Gegner schien überrascht, dass er keine Mühe hatte, in gleicher Weise zu parieren. Der Söldner stieß ein paar heillose Flüche aus, als John ihn mit seiner Klinge erwischte und seine Attacke ohne Wirkung blieb.
    Schließlich bezwang John ihn mit dem Degen und stieß ihm dann den Parierdolch mitten ins Herz. Der Mann taumelte und fiel, den Mund zu einem lautlosen Schrei geöffnet, auf die Stufen. Dort blieb er liegen wie tot. Doch durfte man diesem Frieden trauen? John bezweifelte es, nach allem was er auf der Festung erlebt hatte. Solange der Dolch im Herz stecken blieb, schien der Kerl erledigt zu sein, doch was würde passieren, wenn er ihn herauszog?
    John erinnerte sich an Moiras Worte. Aus dem Augenwinkel heraus registrierte er, dass Randolf und Paddy den anderen Angreifer zur Strecke gebracht hatten. Auch ihm steckte ein Dolch in der Brust.
    »Du hast doch gehört, was die schöne Moira gesagt hat«, befand John mit grimmiger Miene. »Wir müssen sie köpfen, um sie zu töten.«
    Sein Blick wanderte für einen Moment zu seinen Kameraden, deren Gesichter zeigten, dass sie ahnten, was in John vorging. Er hatte keine Zeit zu verlieren. Er wollte so schnell wie möglich zu Madlen, aber es war nicht seine Art, die Drecksarbeit anderen zu überlassen.
    »Ich mache das!« Paddy zögerte nicht. Während John weiter die Treppe hinauflief, nahm der Ire den schwereren Degen des Söldners und schlug dem Mann in mehreren Hieben den Kopf ab.
    Die Magd, die sie bis hierher begleitet hatte, war in Ohnmacht gefallen, und weitere Söldner waren zunächst nicht in Sicht.
    John flog buchstäblich die Stufen hinauf. Randolf folgte ihm, offenbar unschlüssig, ob er das Richtige tat.
    »Du kannst bei Paddy bleiben«, rief John ihm auf halber Strecke zu und riss sich die Maske vom Gesicht. »Ich erledige das schon.«
    Die

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