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Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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lasse sie Ihnen morgen früh bringen.«
      »Heute abend«, sagte
Barry. »Außerdem werde ich falsche Pässe brauchen.
Einen britischen, einen französischen und einen amerikanischen,
damit ich die Auswahl habe. Die Ein zelheiten – wer ich bin und
so weiter – überlasse ich Ihren Experten.«
      »Gut«, sagte Romanoff.
      »Und halten Sie mir den SDECE
vom Hals. Sagen Sie ihnen, ich sei in die Türkei oder nach
Argentinien gegangen.«
      Seit dem Saphir-Skandal hatten die
meisten westlichen Nachrichtendienste eine ziemlich schlechte Meinung
über den französischen Geheimdienst, denn sie glaubten, er
sei vom KGB infiltriert – was immerhin so weit stimmte, daß
Romanoff in der Lage war, Barrys Verlangen zu erfüllen.
      »Noch etwas«, fügte
Barry hinzu, als der Russe bereits die Tür öffnete.
»Ein Bankkonto mit einem Arbeitskapital von fünfzigtausend
Pfund, auf meinen britischen Namen.« Er lächelte
süffisant. »Und es wird Sie eine Million kosten, Nikolaj.
Dieses Unternehmen kostet Sie eine Million.« Roma noff zuckte mit
den Schultern. »Besorgen Sie uns den Ge fechtskopf, und Sie
werden sie bekommen, das verspreche ich Ihnen.«
      Er ging hinaus. Barry verschloß
die Tür und legte die Kette vor, kehrte dann zum Tisch
zurück, betrachtete die Karten und fing an, systematisch über
die Sache nachzudenken.
      Harry Fox wollte gerade unter die
Dusche gehen, als das Telefon klingelte. Fluchend schlang er sich das
Badetuch um die Taille, ging hin und nahm ab.
      »Harry, hier Ferguson. Sie
erinnern sich, was Sie vorhin sagten, daß ein Gauner sich nur von
einem anderen Gauner reinlegen läßt? Ich glaube, Sie haben
mich da auf eine gute Idee gebracht. Fahren Sie ins Büro und
bringen Sie mir Martin Brosnans Akte. Und wenn Sie schon mal dort sind,
können Sie die von Devlin gleich mitnehmen.«
      Fox blickte auf die Uhr. »Sie meinen morgen früh, Sir?«
      »Ich meine jetzt, verdammt nochmal.«
      Ferguson knallte den Hörer hin,
Fox legte seinen langsam auf die Gabel und warf noch einen Blick auf
das Zifferblatt. Es war kurz nach zwei Uhr morgens. Er seufzte, ging
wieder ins Badezimmer und begann, sich anzuziehen.

    3

    »Martin Aodh Brosnan«, sagte
Ferguson. »Aodh ist gälisch für Hugh, falls Sie das
interessiert. Nach seinem Großvater mütter licherseits, der
seinerzeit ein bekannter Gewerkschaftsführer in Dublin war.«
      Das Feuer brannte gut. Es war vier
Uhr morgens, und Harry Fox fühlte sich sonderbar lebendig,
natürlich bis auf die Hand, die ein bißchen weh tat, als ob
sie noch da wäre. Dieser Phan tomschmerz trat bei Streß
immer auf.
      »Nach der Akte ist er 1945 in
Boston geboren, als Sohn irisch-amerikanischer Eltern. Sein
Ururgroßvater emigrierte bei der großen Hungersnot aus
Kerry. Begründete das Vermögen der Familie in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts mit einer Reederei. Seitdem ging es
ununterbrochen aufwärts. Öl, Bauunternehmen, chemische
Fabriken, was Sie wollen. Und bald gehörten sie zur neuen
amerikanischen Aristokratie.« Fox runzelte die Stirn und blickte
auf. »Ein Protestant. Das ist
    erstaunlich.«
      »Warum?« sagte Ferguson.
»Damals gab es in den USA alle möglichen Vorurteile gegen
Katholiken. Wahrscheinlich hat einer seiner Vorfahren die Seite
gewechselt. Er ist kaum der erste Protestant, der ein vereinigtes
Irland möchte. Was ist mit Wolfe Tone? Der hat doch alles in Gang
gesetzt. Und Charles Stuart Parnell gehört zur selben Kategorie.
Er kam dem Ziel übrigens am nächsten und hätte es
beinahe geschafft, die britische Regierung zu bewegen, Irland in die
Unabhängigkeit zu entlassen.«
      »Nach den Angaben hier ist Brosnans Mutter Katholikin.«
      »Eine sehr strenggläubige. Geht viermal die Woche zur Mes
    se. In Dublin geboren. Lernte ihren Mann kennen,
als sie an der Universität Boston studierte. Er ist vor einigen
Jahren gestor ben. Sie regiert das Familienimperium mit eiserner Hand.
Ich glaube, das einzige menschliche Wesen, dem sie ihren Willen nie
aufzwingen konnte, ist ihr Sohn.«
      »Er scheint alles getan zu
haben, was sich für einen reichen jungen Mann schickt. Feinste
Ostküste. Eines der besten Internate, Andover. Graduierte an der
Universität Princeton in englischer Literatur.«
      »Machte den Magister«, verbesserte Ferguson.
      »Wie bitte, Sir?«
      »Machte den Magister in Englisch, wie unsere amerikani
    schen Freunde sagen.«
      Fox zuckte mit den Schultern und
wandte sich wieder

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