Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
der
Sowjetunion sein werden, vom Partei chef persönlich
dekoriert?« Barry schlug ihm auf die Schulter. »Keine
Sorge, alter Junge. Eine Kleinigkeit.«

    4

    Das 22. Special Air Service Regiment ist eine
sogenannte Eliteeinheit. Mit seiner 30jährigen Erfahrung in den
Dschun geln von Malaysia und Borneo, den Wüsten Südarabiens
und Omans, auf den grünen Feldern von South Armagh und den
trostlosen Seitenstraßen von Belfast ist das Regiment zweifel los
eine der besten Antiterroreinheiten der Welt. Es nimmt nur Männer
auf, die schon gedient haben. Seine physischen und psychischen
Anforderungen sind so hoch, daß nur fünf Prozent der
Bewerber akzeptiert werden.

    Das Büro des kommandierenden Offiziers des
22. SAS in der Bradbury-Lines-Kaserne in Hereford war praktisch und
funk tionell eingerichtet. Die größte Überraschung war
der Kom mandeur selbst, ein noch junger Mann, der bereits den Rang
eines Colonels bekleidete. Er hatte ein scharf geschnittenes,
intelligentes, von der Wüstensonne tiefbraun gebranntes Gesicht.
Zu den Ordensbändern über seiner Brusttasche gehör te
auch das Band des Military Cross. Er lehnte sich auf seinem Stuhl
zurück und hörte aufmerksam zu.
      Als Ferguson ausgeredet hatte, nickte er: »Sehr interessant.«
      »Und könnten Sie es schaffen?«
      Der Colonel lächelte ein wenig.
»Aber ja, Brigadier, ich sehe keine Schwierigkeiten. Meine Jungs
in South Armagh machen praktisch nichts anderes. Ich denke, Tony
Villiers ist der richtige Mann dafür.« Er drückte auf
eine Taste der Gegen sprechanlage. »Captain Villiers soll
herkommen, so schnell es geht, und inzwischen bringen Sie uns
Tee.«
      Der Tee war ausgezeichnet, und die
Unterhaltung der drei Männer bestand zur Hauptsache aus
Armeetratsch. Ungefähr eine Viertelstunde später klopfte es,
und ein junger Mann von
    26 oder 27 Jahren trat
ins Zimmer. Er hatte sich irgendwann einmal das Nasenbein gebrochen,
nach seinem Äußeren zu urteilen im Boxring. Er trug einen
schwarzen Trainingsanzug, aber das Auffallendste an ihm waren die
zotteligen, schwarzen, beinahe schulterlangen Haare.
      »Tut mir leid, daß ich erst jetzt komme, Sir. Ich war auf dem Sportplatz.«
      »Schon gut, Tony. Ich würde Sie gern mit Brigadier Fergu son und Captain Fox bekannt machen.«
    »Gentlemen.« Villiers nickte.
      »Brigadier Ferguson ist bei
DI5. Er hat einen Auftrag, für den wir uns besonders gut zu eignen
scheinen. Höchste Priori tät. Ich dachte, es fällt in
Ihr Ressort.«
      »Irland, Sir?«
      »Richtig. Ich möchte,
daß Sie jemanden für mich kidnappen. Nach meinen
Informationen wird der Betreffende das Wochen ende in seinem Ferienhaus
im County Mayo verbringen, an der Küste bei der Killala Bay. Ich
brauche ihn innerhalb von sechsunddreißig Stunden, also bis
Sonntagmorgen, an meiner Londoner Haustür. Glauben Sie, Sie
könnten das bewerkstelli gen?«
      »Ich sehe keinen Grund, der
dagegen spricht.« Villiers schlenderte zu der Karte von Irland,
die an der Wand hing. »Nur rund hundert Kilometer von der
nordirischen Grenze entfernt.«
      »Ausgezeichnet«, sagte Ferguson.
      »Sicher ein IRA-Mann, Sir? Ist er wichtig?«
      »Ein Universitätsprofessor namens Devlin. Man wird Sie noch gründlich einweisen.«
      Villiers wußte aber schon
Bescheid: »Liam Devlin? Ich dachte, er hätte sich
zurückgezogen.«
      »Das denkt er auch«,
sagte Ferguson. Er zögerte und fuhr dann fort: »Sind Sie
auch sicher, daß Sie die Sache aus dem Ärmel schütteln
können, einfach so?«
      Villiers grinste und fuhr sich mit
der Hand durchs Haar. »Deshalb gehe ich nie zum Friseur, Sir. Mit
besonderer Er laubnis. Ich meine, in Crossmaglen muß man so
aussehen wie der, den man spielt.« Seine Schultern sackten nach
unten, und seine Stimme wurde plötzlich anders, bekam den
unverkennba ren harten Ulster-Akzent. »Tarnung ist alles, Sir.
Andere Leute benutzen Sprachlabors, um Französisch und so zu
lernen. Wir vom SAS können Ihnen in vierzehn Tagen den Akzent von
    jedem beliebigen irischen County beibringen.«
      »Ach ja«, sagte Ferguson. »Heute geht es beim Kommiß anders zu als in meiner Zeit.«
      Der Colonel stand auf. »Meine
Herren, ich denke, wir gehen jetzt an die Arbeit. Wir sollten diese
Sache gut vorbereiten. Darf ich bitten, Tony?«
      Als sie zur Tür hinausgingen,
warf Villiers einen Blick auf Fox' Gardekrawatte: »Welches
Regiment?«
      Fox, der einen Gardisten auch dann
erkannte, wenn er lange Haare

Weitere Kostenlose Bücher