Die Teufelsrose
Kriegsagentin der Deutschen und einem
Sonderkommando deutscher Fallschirmjäger unter einem gewissen
Oberst Kurt Steiner fungieren. Ziel des Unter nehmens ist, Churchill zu
entführen, der sich gerade in einem Landhaus bei dem Dorf Studley
Constable aufhält.«
»Bitte weiter, Sir.«
»Es war natürlich ein großer Reinfall. War nicht mal Chur
chill, nur ein Double, während der
große Mann gerade zu einem Treffen mit Roosevelt und Stalin nach
Teheran reiste. Steiner und seine Männer mußten dran
glauben. Das heißt, bis auf einen, und Devlin mit seiner irischen
Bauernschläue kam ebenfalls davon.«
Harry Fox sagte überrascht: »Sie wollen sagen, es ist eine wahre Geschichte, Sir?«
»In ein paar Jahren werden die
Geheimakten zur Einsicht freigegeben, Harry. Dann können Sie sich
selbst überzeugen.«
»Und Devlin hat für die
Nazis gearbeitet? Das verstehe ich nicht. Ich dachte, Sie sagten, er
sei Antifaschist.«
»So einfach ist es leider
nicht. Wenn ihm jemand von uns vorgeschlagen hätte, Adolf Hitler
zu entführen, hätte er natür lich noch begeisterter
mitgemacht. Es kommt im Leben sehr oft vor, daß wir das Spiel
nicht in der Hand haben, Harry. Es hat uns in der Hand. Sie werden das
auch bald merken – wenn Sie ein bißchen älter
sind.«
»Und weiser, Sir?«
»Das ist es, Harry, man
muß über sich selbst lachen können. Ein
unschätzbarer Aktivposten. In der Nachkriegszeit unter richtete
Devlin an einem amerikanischen College, irgendwo im Mittelwesten.
Während der Grenzstreitigkeiten Ende der fünfziger Jahre
kehrte er kurz nach Ulster zurück. Bei den
Bürgerrechtsunruhen von 1966 kam er dann noch mal. Er gehörte
zu den Gründern der Provisorischen IRA. Wie ich schon sagte, war
er nie mit dem Bombenterror einverstanden.
1957 war er so desillusioniert, daß er sich
offiziell von der Bewegung trennte. Er war eine lebende Legende, was
immer das auch bedeuten mag. 1976 bekam er gegen erheblichen Widerstand
gewisser Kreise eine Honorarprofessur an der Englischfakultät
seiner alten Universität, dem Trinity College, und seitdem liest
er dort.«
Ferguson schob seinen Stuhl
zurück, und sie standen auf. »Und er und Brosnan waren
Freunde?« fragte Fox.
»Ich glaube, so kann man es
nennen. Und ich glaube, was Brosnan in Frankreich passierte, hat Devlin
irgendwie den Rest gegeben. Läßt ihm bis heute keine
Ruhe.« Er stand in der Tür, blickte zu dem Parkplatz, auf
dem diverse schrottreife Fahr zeuge herumstanden, und winkte seinem
Fahrer. »So, Harry, wir müssen weiter nach Hereford.«
Barry arbeitete nach dem Frühstück in
seiner Wohnung mit den Karten, als es leise klopfte. Er öffnete
und ließ Romanoff herein.
»Was ist mit den Pässen?« fragte er.
»Kein Problem. Gehen Sie wegen
der Fotos um zehn zur üblichen Stelle. Die Pässe sind dann
heute nachmittag fertig. Brauchen Sie sonst noch was?«
»Ja, ein paar Unterlagen
für die Jersey-Route. Das ist der Weg, den ich nehmen werde. Als
französischer Urlauber.«
»Kein Problem«, antwortete Romanoff wieder.
In Jersey würde er sich auf
britischem Boden befinden und einen Inlandsflug zu irgendeiner Stadt in
England nehmen können, wo die Zoll- und Einwanderungskontrollen
viel laxer sein würden als in London-Heathrow.
»Wenn ich das Ding
Mittwochnachmittag habe, müssen Sie es noch in derselben Nacht in
Empfang nehmen können«, sagte Barry. »Möglichst
mit einem Trawler, ungefähr zwanzig
Kilometer von der Küste entfernt.«
»Und wie wollen Sie da hinkommen?«
»Der Mann, den Ihre Leute mir
in London beschaffen, muß mir ein Boot besorgen. Eine gute,
seetüchtige Vierzig-FußBarkasse wird in der Gegend
reichen.« Er tippte auf die Karte. »Irgendwo an der
Küste vor der Isle of Man. Südlich von Ravenglass.«
»Gut.«
»Ich fahre heute abend nach St.
Malo und nehme morgen die Fähre nach Jersey, wo ich den
französischen Paß zeige. Mittags gibt es einen
British-Airways-Flug von Jersey nach Manche ster. Übermorgen um
zwölf treffe ich dann Ihren Londoner Kontaktmann auf der Mole in
Morecambe, das ist ein Seebad an der Küste vom Lake District. Er
wird mich nach dem Foto erkennen, das die KGB-Dienststelle Ihrer
Londoner Botschaft garantiert in meiner Akte hat.«
Romanoff blickte auf die Karte
hinunter. »Frank, wenn das klappt, ist es der größte
Erfolg meiner Laufbahn. Sind Sie sicher? Sind Sie wirklich
sicher?«
»Daß Sie ein Held
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