Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
Scotch dabei, die er alle paar Minuten an die Lippen hob.
      Preston sagte: »Du bist wirklich nicht mehr normal.«
      »Kümmer dich um deinen eigenen Scheiß«, fuhr Varley ihn an. »Ich weiß selbst, was ich zu tun hab. Von dir brauch ich mir nichts sagen zu lassen, und auch nicht von diesem ver dammten Wichtigtuer, diesem Sinclair.« Er leerte die Flasche und ließ sie auf die Erde fallen. »Ich werd's ihm zeigen, wenn es soweit ist.« Er hielt einen Finger an die Nase. »Du wirst schon sehen.«
      Preston schüttelte angewidert den Kopf. Varley war ein Risi ko, nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft. Andererseits … Wer brauchte ihn schon? Preston streichelte den Lauf der Sterling, spannte dann plötzlich, da er ein Motorgeräusch hörte, alle Muskeln.
      »Da! Ich glaube, er kommt.«
      Einen Augenblick später kam der Land Rover in Sicht. Barry fuhr ihn auf die Böschung, stieg aus und ging zwischen den Bäumen hindurch zu ihnen.
      »Alles in Ordnung?« fragte Preston.
      »Ja«, antwortete Barry. »Zwei Fahrzeuge. Ein Jeep mit drei Mann fährt voraus, dann kommt ein Dreitonner. Im Fahrerhaus der Chauffeur und ein deutscher Feldwebel, hinten ein halbes Dutzend Deutsche. Also drei Gasgranaten. Ich lege die erste in den Jeep, wenn ich hingehe und mit ihnen rede. Ihr beide übernehmt den Laster, einer das Fahrerhaus, der andere die Pritsche.«
      »Zu Befehl, Herr General.« Varley salutierte leicht schwan kend.
      Barry bückte sich, hob die leere Whiskyflasche auf und warf sie mit einem Fluch fort. Er packte den großen Mann an der Kampfjacke. »Wenn du das Ding vermasselst, du besoffenes Schwein, jage ich dir eine Kugel in den Kopf. Darauf kannst du dich verlassen.«
      Mehr Zeit hatte er nicht, denn plötzlich ertönte das Brummen eines Motors; der Laster hatte die Steigung erreicht.
      »Los«, sagte Barry. »Setzt die Masken auf!« Er drehte sich um und rannte zur Straße. Er öffnete die Tür des Land Rovers, nahm seine Gasmaske, hängte sie um den Hals und wartete.

    Der Bundeswehrmajor saß hinten im Jeep, und der junge britische Captain vorn neben dem Fahrer drehte sich halb zu ihm um, während sie sprachen. Er sah Barry erst, als der Fahrer ihn auf ihn aufmerksam machte und Gas wegnahm.
      Der Captain sagte: »Was macht denn der da?« und kurbelte das Fenster hinunter. »Was ist los?« fragte er den näher tretenden Barry.
      »Neuer Plan, mein Sohn. Hat man es Ihnen nicht gesagt?« antwortete Barry. »Das ist doch wieder mal typisch.«
      Er zog die Nadel ab und warf die Gasgranate durch das ge
    öffnete Fenster, drehte sich sofort um und zog sich die Maske über das Gesicht.
      Preston und Varley rannten zur Straße, Preston lief über den Asphalt zur Rückseite des Lastwagens und schleuderte seine Granate über die Ladeklappe.
      Es war Varley, der Mist baute. Er zog die Nadel seiner Gra nate im Laufen ab, strauchelte und fiel, und die Granate rollte, in eine kleine weiße Wolke gehüllt, von ihm fort.
      Die Tür des Fahrerhauses wurde aufgestoßen, und ein großer Artilleriefeldwebel sprang auf die Straße. Barry hatte keine Wahl, zog seinen Browning und schoß zweimal auf ihn, als er sich auf Varley warf. Dann hob er blitzschnell die qualmende Granate auf und warf sie ins Fahrerhaus, wo der Chauffeur noch am Steuer saß.
      Auf einmal war es sehr still. Preston kam zum Fahrerhaus herum, während Barry Varley auf die Füße zerrte und wütend hin und her schüttelte. Seine Stimme wurde von der Gasmaske gedämpft.
      Er gab Varley frei und lief zur Rückseite des Lkws, ließ die Ladeklappe herunter, kletterte über die leblosen Körper der Bundeswehrsoldaten und betrachtete die drei grünen Container.
      Preston und Varley kamen hinterher. Sie brauchten genau vier Minuten, um die Container in den Land Rover umzuladen. Nach einer weiteren Minute fuhren sie los; die beiden Militär fahrzeuge blieben im Regen an der Straße zurück.

    Jenny Crowther ging langsam den Weg am Fluß entlang, eine verloren wirkende Gestalt mit Kopftuch und Regenmantel. Ehe Barry kam, war ihr Leben nichts gewesen, ein grauer Tag nach dem anderen. Jetzt kreiste alles um ihn, sie konnte an nichts anderes mehr denken.
      Sie trat an den Steg und betrachtete, die Hände in den Ta schen vergraben, die beiden Boote. Nach einer Weile kletterte sie über die Reling der Kathleen und ging ins Ruderhaus. Sie setzte sich auf die Bank, lehnte sich an das Schott und starrte auf das

Weitere Kostenlose Bücher