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Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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legte sie auf eine der Bänke. Dann kletterte er zurück an Deck und kniete neben Preston nieder, öffnete das Kampfhemd und durchsuchte ihn schnell. Wie er erwartet hatte, trug Preston die
    5000 Pfund bei sich, ebenso Varley. Er schleifte sie nacheinan der die Treppe hinunter, nahm dann seine Aktentasche, kletter te über die Reling an Land und lief zur Kathleen.
      Er ging ins Ruderhaus und sah sich um. Die einfachsten Ver stecke waren immer die besten, jedenfalls nach seiner Erfah rung. An der Wand war eine Bank mit einem Lederpolster, das sich leicht abheben ließ. In dem Hohlraum darunter lagen alle möglichen Utensilien, Taue, Ölkanister, Plastikbeutel. Er legte die Aktentasche unter die Plastikbeutel und ging hinaus.
      Als nächstes wickelte er die Behälter schnell in eine dicke Plastikfolie, machte das Beiboot der Kathleen los, zog es längsseits zum Steg und vertäute es am Heck der Jason. Dann ging er wieder an Bord, stieß die Jason ab, lief ins Ruderhaus und ließ den Motor an. Zehn Minuten später steuerte er zwi schen den Schilfbänken hindurch zu dem Teich, den er am Morgen entdeckt hatte.
      Er stellte die Maschine ab. Die Jason glitt ein Stück weiter, hielt dann. Er ging die Kajütstreppe hinunter, achtete nicht auf die Leichen und öffnete alle Bodenventile. Als er wieder das Deck betrat, sank die Jason schon. Er zog das Schlauchboot heran, sprang vorsichtig hinein und paddelte zum Ufer.
      Die Jason sank jetzt schnell, das Wasser hatte fast das Deck erreicht. Barry zündete eine Zigarette an, wartete; und dann, mit einem letzten Glucksen, verschwand das Boot unter der Wasseroberfläche. Erst jetzt ließ er den Außenbordmotor an und tuckerte durch das Schilf zurück zum Fluß.

    Henry Salter saß in der Küche und trank Tee. Er wußte nicht, ob seine Nerven noch lange mitmachen würden, seine Hand zitterte, als er einen Schuß Brandy in den Tee tat. Der Wind drückte gegen das Fenster, das im Rahmen klapperte, und Regen klatschte gegen die Scheiben. Er haßte den Winter. Er ängstigte ihn, erfüllte ihn mit Unbehagen – aber nicht so sehr wie Barry. Er konnte hören, wie er im Zimmer über ihm rumorte und kurz darauf die Treppe hinunterkam.
      Als Barry das Zimmer betrat, hatte er den dunklen Regen mantel an, in dem er gekommen war, und trug einen der braunen Lederkoffer. Er setzte sich auf den Stuhl gegenüber und stellte den Koffer auf den Tisch.
      »Das wäre geschafft. Ich habe auf der Farm Ordnung ge macht. Es sieht so aus, als ob niemand dagewesen wäre.«
      »Und Preston und Varley?«
      »Konnten es gar nicht abwarten, den Rest von den Mäusen zu kriegen und zu verschwinden. Apropos Mäuse«, sagte er und machte den Koffer auf, nahm Prestons 5000 Pfund heraus und schob sie über den Tisch. »Wie versprochen.«
      Salter schwitzte ein wenig, als er die Hand ausstreckte und das Geld berührte. »Ich habe eben Radio gehört, Mr. Sinclair. In den Nachrichten ist nichts über einen ungewöhnlichen
    Vorfall gekommen.«
      »Es würde doch sowieso keinen ehrbaren Bürger wie Sie betreffen, Mr. Salter.«
      »Natürlich nicht«, sagte Salter. »Fahren Sie jetzt gleich mit der Jason los?«
      »Die Jason ist schon unterwegs, mein Bester«, lächelte Bar ry. »Genau nach Plan. Ich bin sehr gut organisiert, müssen Sie wissen.« Er langte in den Koffer, holte Varleys Geld heraus und schob es bündelweise über den Tisch. Salter sah fasziniert zu. »Ein kleiner Bonus, Mr. Salter. Sie haben mir sehr gehol fen, und ich sage immer, ein guter Mann ist seinen Lohn wert. Ich nehme an, daß ich in Kürze wieder in der Gegend sein werde. Es wird nichts Kompliziertes sein, aber es wäre beruhi gend zu wissen, daß Sie da sind und mir wieder ein bißchen beistehen könnten.«
      »Selbstverständlich, Mr. Sinclair. Ich werde alles tun«, sagte Salter hastig.
      »Sehr schön. Ich gehe dann.«
      Barry nahm den Koffer und schritt zur Tür. Salter sagte: »Übrigens, Mr. Sinclair – was ist mit Jenny?«
      Barry drehte sich langsam um. »Um Jenny brauchen Sie sich keine Sorgen mehr zu machen. Von nun an bin ich für sie verantwortlich.«
      »Ich verstehe.« Salter nickte wissend. »Das überrascht mich nicht. Das Mädchen mag Sie. Liebe auf den ersten Blick, hm?«
      Barry zwang sich zu lächeln. »Naja, wer von uns braucht das nicht dann und wann?«
      Er ging hinaus. Salter saß da und spitzte die Ohren. Erst als er den Leihwagen fort fahren hörte, fing er an, mit

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