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Die Teufelsrose

Die Teufelsrose

Titel: Die Teufelsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Stellvertreterin, hatte Dienst. Sie waren alte Bekannte und arbeiteten schon seit Jahren zusammen.
      Mrs. Johnson sagte: »Hallo, Mary, was tun Sie denn hier?«
      »Die kleine Jean hat sich heute mittag nicht gut gefühlt. Ich bin für sie eingesprungen.«
      Meg Johnson reichte ihr den Bericht. »Bitte einmal kopie ren.«
      Mary Baxter schaltete das Kopiergerät an. Für die Premier ministerin, streng vertraulich. Soviel nahm sie auf, und dann klingelte in Meg Johnsons Zimmer das Telefon, und Meg drehte sich um und eilte hinaus, um abzunehmen.
      Es war eine Routinesache, die nur drei oder vier Minuten erforderte. Während sie das Memo über das Gespräch schrieb, hörte sie ein nervöses Hüsteln, blickte auf und sah Mary Baxter mit dem Report in der Tür stehen.
      »Nur eine Kopie, sagten Sie?«
      »Ja, Mary. Vielen Dank. Legen Sie sie bitte hierher«, ant
    wortete Meg Johnson, die sich immer noch auf ihr Memo konzentrierte.
      Mary Baxter tat es und verließ das Zimmer. Sie machte sorg fältig die Tür hinter sich zu, nahm dann die beiden zusätzlichen Kopien des Brosnan-Reports heraus, die sie gemacht hatte. Sie faltete sie sauber zusammen und steckte sie in die Tasche ihres Tweedrocks. Sie sah auf die Uhr. Beinahe Feierabend. Sie knipste das Licht aus und ging.

    Mary Baxter hatte, wie Nikolaj Romanoff Barry erklärt hatte, einen untadeligen Hintergrund. Ihr Vater hatte sein Leben lang als Stabsarzt in der Army gedient, und ihre Mutter war gestor ben, als sie fünf Jahre alt gewesen war. Mary hatte ihre Schul zeit in Internaten verbracht.
      Als junges Mädchen sah sie unscheinbar, fast ein bißchen häßlich aus und hatte kaum Freunde. Sie war als Ministerialse kretärin in den öffentlichen Dienst getreten. Da sie unbedingt zuverlässig war, wurde sie schnell befördert, und eine Weile später, als die Sicherheitsbehörden ihr Plazet gegeben hatten, versetzte man sie zu DI5.
      Sie hatte ein bißchen Geld, das ihr Vater ihr hinterlassen hatte, und eine hübsche Wohnung in St. John's Wood, aber sonst kaum etwas. Sie war 42 und immer noch unscheinbar; ihr strenger Knoten, die Tweedkostüme, die sie bevorzugte, und die Gesundheitsschuhe mit den flachen Absätzen taten wenig, um sie attraktiver zu machen.
      Dann hatte sie Pjotr Yasnow kennengelernt. Sie war zu einer Party in der brasilianischen Botschaft eingeladen worden; dergleichen kam dann und wann vor. Gewöhnlich warf sie die Einladungen in den Papierkorb, aber diesmal war sie aus irgendeinem Grund hingegangen, und dort traf sie dann Yas now.
      Er war mehr als aufmerksam gewesen, hatte sich den ganzen Abend um sie gekümmert. Er hatte sie nach Hause gebracht und sie in der Woche danach zu einem Konzert in der Albert Hall begleitet.
      Schließlich gab sie seinem beharrlichen Werben nach und ging mit ihm ins Bett. Er war der erste, der sie mit den Freuden des Sex bekannt machte. Als sie dann herausbekam, daß er Handelsattaché an der sowjetischen Botschaft war, war sie ihm schon so verfallen, daß es ihr nichts ausmachte. Sie gab ihm alles, was er haben wollte, auch die wichtigen Informationen, die über ihren Schreibtisch gingen. Normalerweise hatte sie nur beschränkten Zugang zu sicherheitsrelevanten Dokumenten, so daß dies hier ein echter Knüller war.
      Sie würde ihn erst in vier Tagen sehen, eine Ewigkeit, und er hatte ihr immer wieder eingeschärft, ihn auf keinen Fall in seiner Wohnung aufzusuchen. Aber in diesem Fall …
      Sie hatte zwei Kopien gemacht, um sicherzugehen, daß we
    nigstens eine gut war. Sie legte eine in eine Schublade ihrer Frisierkommode, steckte die andere in ihre Handtasche und ging.

    Pjotr Yasnow war seit zwei Jahren Handelsattaché bei der sowjetischen Botschaft in London. Er war Hauptmann des KGB und hatte zuvor an der Botschaft in Paris gedient, wo er unter Nikolaj Romanoffs sachkundiger Führung bemerkens werte Fortschritte gemacht hatte. Der gutaussehende, dunkel haarige und elegant gekleidete Pjotr war ein Liebling der Frauen, ein Umstand, der praktische Vorteile bot und erklärte, warum seine Vorgesetzten ihm den Luxus eines kleinen Stadt hauses am Ebury Court, unweit von St. James's, finanzierten.
      Leise vor sich hin summend, stellte er die Dusche ab, schlüpfte in seinen Bademantel und ging ins Wohnzimmer, um sich eine Zigarette anzuzünden. Er trat ans Fenster, blickte auf den Platz hinunter und sah Mary Baxter um die Ecke kommen. Sie eilte an den beiden

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