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Die teuflischen Schwestern

Die teuflischen Schwestern

Titel: Die teuflischen Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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...«
    »Ich werde es bei Gelegenheit erklären«, sagte Cullen. »Was haben Sie von den übrigen Personen des Haushalts in Erfahrung bringen können?«
    Worth blickte in sein Notizbuch. »Die Angestellten, wie ich bereits sagte, wissen nichts. Und was Mr. und Mrs. Armstead angeht...«
    »Wissen Sie, daß Mrs. Armstead Mara Kent ist?«
    »Ob ich weiß, daß sie wer ist?«
    Cullens Stimme klang bleiern. »Filme, mein Junge. Gehen Sie nicht mal ins Kino?«
    »Selten«, lautete Worths Antwort. »Warum fragen Sie?«
    Cullen sah mich an und seufzte. »Weiter, Lieutenant. Und was Mr. und Mrs. Armstead angeht...?«
    »Nun, ich mußte sie erst überreden. Ich meine, sie sind die Grundstückseigentümer. Sie hatten keine Ahnung, daß etwas passiert war. Überhaupt keine.«
    »Gut. Wo sind sie jetzt?«
    »Natürlich im Hauptgebäude«, erwiderte Worth.
    Cullen sah wieder mich an. »Mr. Urban, ich schlage vor, Sie gehen hinüber und unterhalten sich mit Ihrem Klienten über diesen Fall.«
    »Und das ist?« fragte Lieutenant Worth.
    Lieutenant Cullen schüttelte den Kopf. »Vertrauliche Sache, Worth. Vertraulich.«
    Ich erhob keine Einwände, sondern stieg die Treppe hinab und tappte durch die Finsternis zum Hauptgebäude, an dessen Tür sich mir ein uniformierter Polizist in den Weg stellte. Ich gab eine wahrheitsgemäße Erklärung ab und durfte hinein.
    Mr. und Mrs. Armstead saßen im Wohnzimmer und tranken beide etwas, das wie Sherry aussah; beide waren sehr überrascht, als sich plötzlich Walter Urban zu ihnen gesellte.
    »Mr. Urban!« entfuhr es der Frau. »Wie ...« Dann verstummte sie und sah sich nach ihrem Mann um. Harvey Armstead schaute unverändert erstaunt drein, aber dann faßte er sich.
    »Ich glaube, wir sind uns noch nicht begegnet«, sagte er. Dann stand er auf und streckte mir seine Rechte entgegen.
    Ich reichte ihm die meine und erwartete, er werde sie zerquetschen, aber trotz seiner verkniffenen Lippen kam ich mit einem festen, männlichen Händedruck davon. »Ich glaube, wir wurden einander noch nicht vorgestellt«, drängte er nochmals.
    »Urban ... Walter Urban. Aus der Stadt«, sagte ich. »Ich bin mit der Polizei eingetroffen.« Die letzte Bemerkung sollte meine Anwesenheit erklären und Mrs. Armstead aus der Verlegenheit helfen. Aber sie hegte offenbar die Ansicht, es bedürfe weiterer Erklärungen.
    »Mr. Urban ist Privatdetekiv. Ich habe ihn kürzlich in einer unbedeutenden Angelegenheit beauftragt. Harvey, wäre es möglich, daß du uns für einen Moment allein läßt?«
    Harvey Armstead blickte wie ein Mann drein, der vor dem Bankrott steht. »In einer Nacht, in der in meinem Haus ein Mord verübt wird, ist alles möglich.« Er rauschte in einem Luftsog hinaus, der mich, wäre ich nicht ausgewichen, vielleicht von den Füßen gerissen hätte.
    »Mr. Urban - die Polizei sagte, Claude habe Sie angerufen.«
    Ich nickte. »Wahrscheinlich war ich der letzte Mensch, mit dem er vor seinem Tod gesprochen hat. Er wußte, daß Sie mir einen Auftrag erteilt haben.« Sie schien ein wenig überrascht, und ich wies sie darauf hin, daß sie sich nicht zu mir hätte fahren lassen sollen, wenn ihr an Diskretion gelegen gewesen sei.
    Das verstand sie. »Ich begreife das, ja. Seltsam ... man vergißt manchmal die Menschen, mit denen man täglich umgeht. Die Mädchen ... Claude ...« Plötzlich trat ein Ausdruck von Furcht in ihre Augen. »Mr. Urban, Sie müssen mir helfen!«
    »Genau dafür bezahlen Sie mich, Miß Kent.«
    »Ich meine nicht nur die ursprüngliche Angelegenheit. Ich spreche von dem Mord an Claude.«
    »Mord?« Ich versuchte zu lächeln. »Was berechtigt Sie dazu, von Mord zu reden?«
    »Ist es denn keiner? Der junge Lieutenant sagte, er käme von der Mordkommission oder so ähnlich. Heißt das nicht, daß es sich um einen Mord handelt?«
    »Es heißt nur, Miß Kent, daß ein Mordverdacht vorliegt. Die Polizei besitzt noch keine Klarheit darüber, auf welche Weise Ihr Fahrer ums Leben gekommen ist. Sobald das feststeht, wird man weitere Maßnahmen einleiten. Sollte es sich mit einiger Wahrscheinlichkeit um Mord handeln, stellt man eine Liste der Verdächtigen auf, sucht nach Motiven, ermittelt Alibis für den Zeitpunkt des Todes – in diesem Fall ist der Zeitpunkt fast auf die Sekunde genau bekannt, dank des Telefonats ...«
    »Aber Sie, Mr. Urban ... was glauben Sie? War es Mord?«
    »Ich bin kein Polizist.«
    »Aber Sie sind die letzte Person, die mit ihm gesprochen hat. Sie haben gehört, wie er

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