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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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tiefer Jack in das Feld vordrang, desto dichter wurde es. Und es dauerte nicht lange, bis ein weiterer Raven flammend zerschellte. Jayhan-3, Leeland Andars, Vallarner. Jack kannte ihn kaum. Er war ein ruhiger, unauffälliger Typ gewesen, der sich stets an die Vorschriften gehalten hatte.
    »Noch tiefer in das Feld zu fliegen ist Selbstmord!«, kommentierte der Korymier Hanzo Chan, Tellos-5, den Tod seines Kameraden. »Unsere Hex-Kraftfelder sind für diese sanguan Felsbrocken viel zu schwach!«
    Sinclairi sah das offenbar ähnlich, denn er befahl den Jägern, sich zurückzuziehen. Er wollte das Leben keines Piloten mehr riskieren, um das flüchtige Schiff aufzubringen. Zalma'Ti bestätigte den Befehl, hörbar erleichtert, und die Raven machten augenblicklich kehrt. Doch Jack hatte nichtvor, diesen delaarischen Mistkerl entkommen zu lassen. Er war für den Tod zweier Kameraden verantwortlich – und für sein zerstörtes Kniegelenk.
    Als Jack die heimkehrenden Jäger passierte, meldete sich Ziona über Funk: »Du hast gehört, was der Captain befohlen hat. Zurück zur Exlunas! Oder willst du wie Leeland und Tokkodo enden?«
    Die Iskullanerin klang verstimmt. Offensichtlich schätzte sie es nicht sonderlich, dass ihr Partner wieder einmal eigenmächtige Entscheidungen traf und Befehle ignorierte. Vermutlich fürchtete Ziona, dieses Verhalten könnte auf sie zurückfallen.
    »Das Wurmloch, das die IS-5 ansteuert, führt direkt in die Grenzlande«, antwortete Jack. »Wenn wir sie uns jetzt nicht schnappen, war's das!«
    »Verdammt, Blondie! Noch eine Befehlsverweigerung wird dir Sinclairi bestimmt nicht durchgehen lassen!« Zionas schroffen Ton haftete ernste Besorgnis an. Jack war sich allerdings nicht sicher, ob sie der Befehlsverweigerung galt oder der Gefahr, welche die weitere Verfolgung des flüchtigen Schiffs mit sich brachte. Er hatte sich schon häufiger kopfüber in heikle Situationen gestürzt und sie heil überstanden, doch dieses Mal konnte ein einziger Treffer den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Doch umzukehren würde bedeuten, diesen Typen entkommen zu lassen. Und das kam für den Detective nicht infrage. Jack konzentrierte sich daher weiter auf sein Ziel: das schwarze Dreieck, dem er sich rasch näherte. Nur noch wenige Sekunden und sein Raven wäre in Schussweite. Die Zielsysteme hatten das delaarische Raumschiff bereits erfasst und markierten es mit zwei roten, konzentrisch rotierenden Halbkreisen auf dem Cockpitfenster des Jägers. Jack entsicherte gerade die Ionengeschütze des Raven, als der Aufschlag eines Asteroiden ein gewaltiges Bruchstück aus dem Koloss heraussprengte, den er und das delaarische Schiff soeben umflogen. Das schwarze Dreieck rollte zur Seite und zog außen entlang daran vorbei. Das Bruchstück bewegte sich jedoch zu schnell, als dass Jackes auf demselben Weg hätte umgehen können. Stattdessen riss er den Steuerknüppel herum und raste durch den Spalt zwischen dem neugeborenen Asteroiden und seiner ausladenden Mutter, die ihrem davonschwebenden Kind die staubigen Arme hinterherstreckte.
    Mit Ausweichmanövern in Sekundenschnelle sauste Jack durch das steinerne Artilleriefeuer im wachsenden Spalt zwischen den beiden Asteroiden und rechnete jeden Augenblick mit einem Treffer, dem das unausweichliche flammende Ende folgen würde. Als er auf der anderen Seite des Spalts wieder hinausschoss, atmete Jack erleichtert aus und dankte dem Schicksal, dass es ihn noch nicht ins nächste Leben geschickt hatte. Dann sah er sich nach dem delaarischen Raumschiff um, und ein boshaftes Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Das Schiff war keine sechshundert Meter entfernt und befand sich somit in Reichweite der Ionengeschütze. Jack genoss die Genugtuung, die er empfand, als er den Abzug durchdrückte und das Feuer eröffnete.

30
    Als vor ihnen plötzlich ein riesiger Brocken aus einem der Asteroiden herausgesprengt wurde, sausten Fargos Hände gehetzt über die holografischen Eingabefelder der Steuerkontrollen und änderten einmal mehr den Kurs der Sabra'sán in Windeseile. Das Schiff wand sich nach Backbord und sah sich gleich darauf einem weiteren dieser Gesteinsungetüme gegenüber.
    »Große Gleichung!«, schrie Kou'Ta und drückte sich in den Sitz zurück, die schwarzen Augen weit aufgerissen, die Lippen entsetzt hochgezogen, sodass man seine kleinen, haifischartigen Zähnchen deutlich sehen konnte.
    Innerhalb eines Herzschlags wog Fargo seine Möglichkeiten ab und entschied

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