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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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Gesteinsbrocken wieder, und Fargo stockte der Atem. Wie konnte er dieses Monster nur übersehen? Sofort suchte der Delaarianer einen Weg, den gewaltigen Asteroiden zu umfliegen, doch dieser Koloss wurde von seinen kleineren Gefährten von allen Seiten belagert. In welche Richtung Fargo auch sah, überall rückten Gesteinsbrocken einander dicht auf den Leib. Einzig hinter dem Schiff führte ein Weg aus diesem Gedränge heraus. Für eine Hundertachtzig-Grad-Kurve war allerdings längst nicht genug Raum vorhanden, und der Umkehrschub würde nicht ausreichen, um die Sabra'sán vor dem Aufprall zu stoppen und rückwärts abtauchen zu lassen.
    Fargo sah sein Leben schon vor seinem geistigen Auge vorbeiziehen, als er plötzlich etwas entdeckte und sofort darauf zusteuerte. Ein seltsamer Tunnel bohrte sich in die Oberfläche des gigantischen Asteroiden. Er war schmal und bog sich laut TORRs hastiger Analyse in halsbrecherischen Winkeln durch das Innere des Felsbrockens.
    »Bist du verrückt!?«, rief Kou'Ta, als er erkannte, wohin Fargo das Schiff steuerte.
    »Entweder da durch oder wir zerschellen an diesem Mistding!«, erwiderte der Delaarianer entschlossenen.
    »Als ob es uns da drinnen anders ergehen würde!«, jammerte Kou'Ta und krallte sich mit überkreuzten Armen krampfhaft an seinem Sicherheitsgurt fest.
    Nur Sekunden später raste die Sabra'sán mit eingeschalteten Scheinwerfern in den finsteren Schlund des Asteroiden. Der Tunnel verlief zunächst vollkommen gerade, doch dann fiel er plötzlich steil ab, um kurz darauf wieder aufzusteigen. Fargo drosselte den Schub, um auf die abrupten Richtungsänderungen reagieren und das Schiff halbwegs sicher durch diese Todesfalle navigieren zu können. Hier und da zweigten sich weitere Tunnel in die Dunkelheit ab. Manche waren eingestürzt, bei anderen sah es so aus, als würden sie von schweren Toren versperrt.
    »Siehst du das?«, fragte Kou'Ta, den Blick gleichermaßen fasziniert und ängstlich auf den Tunnel jenseits des Sichtfensters gerichtet.
    Fargo nickte knapp. »Ist mir auch schon aufgefallen.«
    »Was denn?«, erklang Tshaskas Stimme aus dem Hintergrund.
    »Das ist kein natürlicher Tunnel. Irgendwer hat ihn in den Asteroiden gebaut«, antwortete der Hiid'raner.
    »Warum sollte jemand so etwas in einer derart gefährlichen Umgebung tun?« Ein kurzer Aufschrei folgte Tshaskas Worten, als sich die Sabra'sán unerwartet nach Backbord rollte und hochzog. Ein plötzlicher Deckeneinsturz hatte Fargo gezwungen, in einen abzweigenden Tunnel auszuweichen. Dabei schrammte das Schiff so knapp an der Wandentlang, dass die Hex-Kraftfelder aufleuchteten. Kurz darauf hauchte der Delaarianer den angehaltenen Atem erleichtert aus, als er feststellte, dass der vor ihnen liegende Abschnitt laut Sensoren einige tausend Meter weit geradeaus verlief. Doch die Erleichterung währte nicht lange. Auf dem Kugelhologramm über der Mittelkonsole tauchte erneut jener lästige rote Punkt auf und näherte sich ihnen mit besorgniserregender Geschwindigkeit. Wer auch immer diesen Jäger flog, hatte offenbar nicht vor, aufzugeben und sie ziehen zu lassen.
    Fargo erhöhte den Schub und verfluchte nun diesen winkellosen Tunnel, der ihnen keinerlei Deckung bot.
    »Dieser Pilot ist genauso verrückt wie du«, kommentierte Kou'Ta das Auftauchen des roten Pünktchens.
    Sie hatten etwas mehr als die Hälfte des Abschnitts hinter sich gebracht, als der Jäger abermals das Feuer auf die Sabra'sán eröffnete. Die Enge rang Fargo sein gesamtes fliegerisches Können ab, um den Schüssen zu entgehen. Er rollte das Schiff von einer Seite zur anderen, drückte es urplötzlich hinauf und anschließend schräg seitlich wieder hinab, um das Spiel sogleich von neuem zu beginnen.
    Nur noch wenige Meter trennten sie von einem weiteren winkelreichen Abschnitt des Tunnellabyrinths. Ehe Fargo das Schiff jedoch um die rettende Ecke manövrieren konnte, traf eine Ionenladung auf die oberen Hex-Kraftfelder des Hecks. Dieses Mal waren gleich zwei der schützenden Energiefelder ausgefallen, wodurch nun ein nicht unbedeutendes Loch in den Schilden der Sabra'sán klaffte.
    Mit halsbrecherischer Geschwindigkeit jagte Fargo das Schiff durch den schmalen, kurvenreichen Tunnel. Der RAID-Jäger schoss nur wenige Sekunden nach ihnen um die Ecken und feuerte, sobald er das Heck des schwarzen Dreiecks vor sich hatte. Im Gegensatz zur Sabra'sán stand dem kleinen Jäger weitaus mehr Platz zum Manövrieren zur Verfügung, und so näherte

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