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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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auf. Keine Brüche, aber beunruhigend ist es dennoch. Außerdem lassen sich einige der Stabilisatoren nicht einfahren, und eines der vier Triebwerke hat durch den Sprung ebenfalls etwas abgekriegt«, kommentierte der Hiid'raner die rot blinkenden Anzeigen vor sich. Dann schüttelte er den Kopf. »Keine Ahnung, ob ich das ohne Ersatzteile reparieren kann.«
    Etwas tropfte auf Fargos Wange. Er strich mit den Fingerspitzen darüber und fühlte warme Feuchtigkeit. Die Wunde an seiner linken Schläfe blutete wieder.
    »Das sollte sich dieser Arzt besser mal ansehen«, meinte Kou'Ta auf die Verletzung deutend. »Ich gehe derweil in den Maschinenraum und sehe, was ich tun kann, um diesen Schrotthaufen wieder flott zu machen.« Mit diesen Worten wand sich der Hiid'raner aus den Sicherheitsgurten und verschwand nach achtern.
    »Ich fürchte, ich muss diesem grauen Aushilfsmechaniker beipflichten, Captain. Sie sehen blasser aus, als es für einen Delaarianer üblich ist«, sagte TORR mit ruhiger synthetischer Stimme.
    Das kommt nicht von der Verletzung , TORR, dachte Fargo, während er das Blut an seinen zitternden Fingern betrachtete. Eine vertraute Gier nagte an seinen Nerven und drängte ihn, sich eine der Ampullen zu injizieren. Doch solange die Sabra'sán hilflos durchs All trieb, würde Fargo sich nicht dazu hinreißen lassen. Er musste bei klarem Verstand bleiben, falls unerwartete Probleme auftraten – was bei seinem bisherigen Glück mehr als wahrscheinlich war. Dennoch konnte ein Besuch in der Sanitätsstation nicht schaden. Schon allein, um zu sehen, wie es um Tshaska stand.
    Fargo erhob sich aus dem Pilotensitz und betrat kurz darauf die medizinische Abteilung der Sabra'sán . Dort herrschte heilloses Durcheinander. Die Erschütterungen vor dem Sprung durch die Singularität hatten die losen Gegenständeüber den gesamten Raum verteilt. Ibana kramte gerade in einem der Schränke und nahm den Delaarianer nicht sofort wahr, als dieser hereinkam und langsamen Schrittes auf Tshaska zuging. Die Yûrikki lag reglos auf dem Behandlungstisch. Über ihr flackerte das medizinische Hologramm sporadisch auf und lenkte Fargos Aufmerksamkeit für einen flüchtigen Moment auf sich.
    »Ich musste ihr etwas gegen die Schmerzen geben«, sagte Ibana, als er den Delaarianer bemerkte. »Sie wird ein paar Stunden schlafen.«
    »Wie geht es ihr?«
    »Nicht gut. Abgesehen von der äußeren Verbrennung wurde auch das lokale Muskelgewebe und Gefäßsystem in Mitleidenschaft gezogen.« Der Arzt tränkte einen Wattebausch mit einer bläulichen beißend riechenden Flüssigkeit und sah kurz zum medizinischen Hologramm auf, ehe er mit dem Bausch über die Wunde tupfte. »Und so weit ich es auf ihrem Medi-Scan sehen kann, hat sie innere Blutungen.«
    »Dann tun Sie was dagegen!«, verlangte Fargo.
    »Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, dass ich hier an Bord nicht die nötigen Mittel für derart komplexe Operationen habe!«, erwiderte Ibana. »Ein einfaches Laserskalpell reicht dafür nun mal nicht aus. Wenn ich ihr helfen soll, müssen wir sie schleunigst in eine vollständig ausgerüstete Krankenstation bringen.«
    »Die meisten Schiffssysteme sind offline, die Triebwerke eingeschlossen. In nächster Zeit fliegen wir nirgendwohin«, erklärte Fargo. Sein Blick wanderte von Tshaskas Wunde zu ihren geschlossenen Augen. Wenn sie stirbt, ist das wieder einmal deine Schuld! , tönte eine verhasste Stimme aus seinem Innersten und verstärkte das Verlangen nach einem Schuss Dusk, um sie wieder zum Schweigen zu bringen. Doch Fargo zwang sich, sowohl die Stimme wie auch seine Gier nach der Droge zu verdrängen, und strich mit den Fingerspitzen sanft über Tshaskas Wange.
    »Falls sie Ihnen tatsächlich etwas bedeutet, sollten Sie einige spezielle Dinge in Ihrem Leben vielleicht überdenken«,meinte Ibana, als er das Zittern der Finger des Delaarianers bemerkte.
    »Sagte ich nicht, Sie sollen sich aus meinen Leben raushalten?«, knurrte Fargo, die Brauen grimmig zusammengezogen.
    »Tut mir leid. Macht der ärztlichen Gewohnheit.« Ibana begann, Tshaskas Wunde zu verbinden. »Aber hin und wieder sollten Sie auf einen gut gemeinten Ratschlag hören. Vor allem, wenn er von jemandem kommt, der ein ähnliches Problem hatte.«
    Jetzt gehen Sie mir nicht wieder damit auf die Nerven, dachte Fargo und sagte betont: »Es ist kein Problem.«
    »Reden Sie sich das ruhig weiter ein«, entgegnete der Arzt. »Irgendwann werden Sie es selbst erkennen, doch dann ist es

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