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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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Etwa einundfünfzig Stunden von hier.«
    »Bis Cheyde'ha hält Tshaska nicht durch«, warf Ibana ein. »Wir müssen nach Revanna fliegen. Das ist ihre einzige Chance.«
    Fargos Zustimmung zur Empfehlung des Arztes äußerte sich durch ein verhaltenes Nicken und veranlasste Kou'Ta dazu, schockiert aufzuhorchen.
    »Große Gleichung, Gann!«, brach es aus dem Hiid'raner hervor. »Du willst doch nicht ernsthaft zu einer republikanischen Raumstation fliegen, nachdem wir diesem RAID-Kreuzer nur knapp entkommen sind!?«
    Fargo starrte einen Augenblick lang schweigend auf die Yûrikki, dann sagte er mit leiser Stimme: »Sie wird sterben, wenn wir es nicht tun.«
    »Was ist mit diesem Singularitätssprungantrieb? Können wir damit nicht einfach zur Station Cheyde'ha springen und auf weitere Auseinandersetzungen mit der RAID verzichten?«, fragte Kou'Ta.
    »Nur ein unterbelichteter Aushilfsmechaniker kann eine solche Frage stellen«, mischte sich TORR ein. »Ohne Hex-Kraftfelder würde die Sabra'sán von den Gravitationskräften in Stücke gerissen werden. Abgesehen davon liefert ein einziger Xallus-Kristall nicht einmal annähernd genug Energie für einen derart weiten Sprung.«
    »Wir haben keine Wahl«, meinte Fargo und befahl: »TORR, setz 'nen Kurs zum Revanna-System.«
    Die KI betätigte.
    »Der RAID-Kreuzer wird unsere Spur sofort wieder aufnehmen, sobald wir in den Hyperraum springen. Und dann werden diese Typen ziemlich schnell dahinterkommen, wohin wir unterwegs sind«, gab Kou'Ta zu bedenken.
    »Dessen bin ich mir bewusst, Kou.«
    Der Hiid'raner seufzte. »Dann werde ich zusehen, dass ich die Tarnsysteme wieder online bekomme. Denn die werden wir ohne Zweifel brauchen.« Er wandte sich ab und marschierte in Richtung Maschinenraum davon. »Ihr wisst, wo ihr mich während der nächsten Stunden findet.«
    »TORR, hilf ihm so gut du kannst.«
    »Zu Befehl, Captain.«
    »Und zwar ohne ihn mit Beleidigungen zu frustrieren, verstanden?«
    »Natürlich. Ich werde mich während dieser Krise ihm gegenüber vollkommen professionell verhalten«, versicherte die KI.
    Fargo erhob sich vom Hocker, ging zum Behandlungstisch hinüber und streichelte abermals Tshaskas Wange.»Halte noch 'n bisschen durch, kleine Méisan.«
    »Sie sollten sich ausruhen«, sagte Ibana, während er den Tisch umrundete und zu den Schränken ging. »Sie braucht Sie in Bestform, wenn wir im Revanna-System ankommen – und ich auch. Schließlich muss ich mit Ihnen an Bord der Station gehen.« Er wandte sich Fargo zu und fuhr mit einem widerstrebenden Ausdruck im Gesicht fort: »Sechs Stunden sind mehr als genug Zeit, um wieder vollkommen nüchtern zu werden.«
    Der Delaarianer sah verwundert auf. Hatte der Arzt ihn tatsächlich aufgefordert, sich eine der Ampullen zu injizieren? Im Grunde war es nur logisch, wie Fargo meinte. Die stechenden Schmerzen, die er ohne Dusk schon bald wieder zu spüren bekäme, würden ihn ablenken und schwächen. Sie konnten den Unterschied zwischen Erfolg und Versagen ausmachen. Das redest du dir doch nur ein, weil du scharf auf 'nen Schuss bist! , meldete sich seine Vernunft zu Wort, doch Fargo ignorierte sie und sah zu Tshaska hinab. Sie brauchte ihn in Topform, und er … Fargo senkte seinen Blick und starrte auf seine zitternden Finger. Er brauchte dafür Dusk.
    Mit einem Mal fühlte sich der Delaarianer wie der letzte Dreck und auf eine ungewohnte Weise … verunsichert. Die Vorfreude auf die bevorstehende Euphorie hatte plötzlich einen bitteren Beigeschmack, und Fargo konnte sich keinen Reim darauf machen. In den vergangenen vier Jahren hatte er sich nie Gedanken wegen seines Drogenkonsums gemacht, empfand deswegen niemals Scham oder zweifelte an den Motiven, aus denen er das Dusk nahm. Also warum quälten ihn auf einmal diese befremdlichen Empfindungen? Sein Blick wanderte über Tshaskas Busen zu ihren Lippen, verharrte dort einen Moment und zog weiter zu ihren Augen. Ar'Ceu jetán , erinnerte er sich. Danach hatte sie ihn im KI-Kern gefragt, und allmählich dämmerte es Fargo, in welchem Zusammenhang er diese Worte vermutlich zu ihr gesagt hatte. Er streifte sanft durch ihr zinnoberrotes Haar und dachte mit einem kaum erkennbaren Lächeln: Du machst alles verdammt kompliziert, Kleine .

35
    Die holografischen Schaltflächen blitzten hellblau auf, als Fargo sie unmittelbar nach dem Austritt aus dem Hyperraum mit ruhigen Fingern durchfuhr und einen Kurs zu dem vulkanischen Planeten Revanna III setzte, in dessen Orbit

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