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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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vermutlich schon zu spät und Ihr Leben ist nur noch ein dampfender Haufen Wo'huan.«
    Stille griff Platz und währte, bis Ibana den Verband festgeklammert hatte und er seine Aufmerksamkeit auf den Delaarianer richtete. »Lassen Sie mich mal sehen«, sagte er und deutete auf die Verletzung an Fargos Schläfe.
    »Das ist halb so wild«, meinte dieser und wandte den Kopf unwillig zur Tür. Fargo hatte keine Lust, sich von dieser Nervensäge betatschen zu lassen.
    »Wer von uns hat das Medizinstudium absolviert?« Ibana umrundete den Behandlungstisch und näherte sich unaufhaltsam. Er betätigte eine der flackernden holografischen Schaltflächen an der Wand und ein drehbarer Hocker kam zwischen den Computerkonsolen aus dem Boden gefahren. »Setzen Sie sich«, befahl Ibana mit einem Tonfall, der keine Widerworte billigte.
    Einen Moment lang starrte Fargo gereizt auf den Arzt hinab, ließ sich dann jedoch auf den Hocker fallen. Ibana streifte sich ein Paar frische Latexhandschuhe über und musterte die Wunde an Fargos linker Schläfe.
    »Damit hätten Sie schon früher zu mir kommen sollen«, sagte Ibana. Er ging auf die Schränke zu, kramte einige Dinge zusammen und kehrte zu dem Delaarianer zurück, legte das Tablett mit den benötigten Utensilien auf der Computerkonsole an der Wand ab, griff sich das Medispray und schob eine Ampulle mit klarer Flüssigkeit in die Ladevorrichtung.
    »Was ist das?«, wollte Fargo wissen.
    »Nur ein kleines Schmerzmittel zur örtlichen Betäubung«, antwortete Ibana und führte das Medispray zur Schläfe des Delaarianers.
    »Nein!« Fargo stieß mit einer schnellen Bewegung den Arm des Arztes weg. »Vergessen Sie's!«
    Ein spöttisches Grinsen legte sich auf Ibanas Gesicht. »Was? Etwa Angst vor Wechselwirkungen mit den Duskrückständen in Ihrem Blut?«, stichelte er und fügte trocken hinzu: »Keine Sorge. Dieses Medikament stellt keine Gefahr für Sie da.«
    »Behandeln Sie's einfach ohne Betäubung!«
    »Na schön.« Ibana legte das Medispray auf das Tablett zurück und griff sich einen Wattebausch und ein kleines Fläschchen gefüllt mit bläulichem Wunddesinfektionsmittel. »An Schmerzen sind Sie ja ohnehin gewöhnt.«
    »Halten Sie die Klappe«, murmelte Fargo und ließ die Lider aufeinander fallen.
    Der Arzt verschloss die Wunde gerade mit schmalen Pflasterzügen, als ein seltsames stotterndes Summen durch das Schiff hallte und Fargo aus dem Halbschlaf riss. Es gewann an Tonhöhe und Lautstärke und ebbte wieder ab, ehe es kurz darauf erneut ertönte. Ibana blickte sich beunruhigt um und drückte dabei auf die frisch behandelte Verletzung.
    »He!«, jaulte Fargo auf.
    Der Arzt wandte sich wieder dem Delaarianer zu und entschuldigte sich beiläufig. Dann fixierte er den letzten Pflasterzug, warf einen prüfenden Blick auf sein Werk und trat zurück. Fargo hob die linke Hand und wollte Wunde befühlen, doch Ibana hielt ihn davon ab und wies ihn an, nicht daran herumzukratzen.
    Abermals durchhallte das stotternde Summen das Schiff. Nach einem kurzen, zischenden Geräusch wandelte es sichjedoch zu einem geschmeidigen, gleichmäßigen Schnurren. Keine Minute später betrat Kou'Ta mit stolzgeschwellter Brust die Sanitätsstation und sagte: »Ihr könnt mir gratulieren, denn die Triebwerke laufen wieder! Auch die klemmenden Stabilisatoren habe ich zum Einfahren gebracht. Somit klaffen keine Lücken mehr in der Panzerung.«
    »Gute Arbeit, Kou«, sagte Fargo mit hoffnungsvollem Unterton.
    »Tja … danke, aber einen Haken hat das Ganze. Ich musste die Prioritätenliste des Energiespeichers manuell abändern.«
    »Das heißt?«
    »Die Energie wird von nun an vorrangig zu den Triebwerken geleitet, dadurch werden die Hex-Kraftfelder allerdings erst sehr viel später wieder funktionstüchtig sein«, erklärte der Hiid'raner. »Es hieß entweder das eine oder das andere. Ich habe mich für die Triebwerke entschieden, denn ein bewegliches Ziel ist schwieriger zu treffen als ein stationäres.«
    »Können wir in den Hyperraum springen?«, wollte Fargo wissen.
    »Für die üblichen vier Stunden«, nickte Kou'Ta. »Das Problem mit der Hitzeentwicklung ist noch immer nicht gelöst.«
    Fargo sah zu Tshaska hinüber. »TORR, gibt es irgendwelche Außenposten in der Nähe?«
    »Im Revanna-System befindet sich eine kleine Forschungsstation der Republik. Flugzeit inklusive Hyperraumpause: Sechseinhalb Standardstunden«, meldete die KI. »Die nächstgelegene neutrale Raumstation wäre Station Cheyde'ha.

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