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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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und knurrend aufzurichten, doch die Schwerkraft presste sie hartnäckig auf das Stahlgitter. Allerdings würde Fargo sie dortnicht lange festnageln können, denn die enorme Konzentration, die er dafür aufbringen musste, zehrte gewaltig an seinen Kraftreserven.
    »Achtung! Gravitationsanomalie in Sektion neun entdeckt«, erklang eine synthetische weibliche Stimme aus den Lautsprechern der internen Kommunikationsanlage. Die Sensoren des ASIR-Systems der Raumstation registrierten Fargos Manipulation des Schwerkraftfeldes offensichtlich.
    Ein Schwall bläulicher Blitze schoss unvermittelt an Fargo vorbei und durch die Maschine, jedoch wurde dieser Angriff abermals von ihrem Kraftfeld absorbiert und heizte ihre Bemühungen, freizukommen, nur noch mehr an.
    »Lasst euch was einfallen!«, rief Fargo. »Ich kann dieses Ding nicht mehr lange festhalten.«
    In der Tat gelang es der Maschine, sich mit jedem Versuch höher vom Boden zu drücken, da Fargos Konzentration nachließ und sich die Schwerkraft langsam, aber stetig normalisierte.
    »Energiewaffen und Blitze sind nutzlos. Nur Ihr Taen'Ctar zeigt eine Wirkung auf die Maschine«, fasste Ibana zusammen. Nach einem kurzen Moment des Nachsinnens setzte er hinzu: »Verdichten Sie die Schwerkraft um dieses Monster herum noch weiter!«
    »Was?«, horchte Fargo auf.
    »Erschaffen Sie eine Ctar-Singularität! So wie vor einigen Stunden auf Ihrem Schiff.«
    »Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass das unglaublich gefährlich ist?«
    »Wenn Sie eine bessere Idee haben, dann nur zu.«
    Die hatte Fargo jedoch nicht. Und der Detective, der das Geschehen jenseits der Maschine beobachtete, vermutlich auch nicht.
    »Na schön. Dann haltet euch mal irgendwo fest«, sagte der Delaarianer. Er richtete die Handflächen auf die Maschine und begann, sämtliche ihm verbliebene Kraft zu kanalisieren.
    »Begrenzen Sie den Wirkungsbereich der Singularität miteiner telekinetischen Barriere auf das Gebiet um die Maschine herum! Und sobald dieses Ding von der Singularität verschluckt wurde, müssen Sie sie wieder kollabieren lassen, sonst könnte das ziemlich übel ausgehen!«, erklärte Ibana mit angespanntem Ton.
    »Keine Sorge. Tot durch 'n schwarzes Loch steht nicht auf meinem Plan«, meinte Fargo gespielt lässig. Dann richtete er all seine Konzentration auf die Maschine und stellte sich im Geiste vor, was er in diesem Korridor zu erschaffen versuchte: Die wohl gefährlichste Anomalie des Weltalls begrenzt auf einen etwa zwei mal zwei Meter kleinen Bereich.
    Seinen Gegner am Boden zu halten und sich gleichzeitig auf die Singularität und die Barriere zu konzentrieren, war allerdings leichter gesagt als getan, wie Fargo feststellte. Doch nach endlos erscheinenden Sekunden begannen die zähflüssigen Nebelschwaden, sich knapp über der Maschine zusammenzuziehen. Die Kälte in Fargos Innersten gewann an Intensität, und er sah, wie sie in dunkle Nebelschleier gehüllt über seine Arme zu den Händen kroch. Einen Herzschlag später zuckten violette Blitze durch die flirrende Luft und kündeten mit lautem Getöse von der sich formierenden Ctar-Singularität. Die eben noch windstille Atmosphäre innerhalb des Korridors wandelte sich zu einem ausgewachsenen Sturm, der sämtliche Splitter der zu Bruch gegangen Beleuchtung erfasste und herumwirbelte. Abermals verspürte Fargo jene enorme Macht in seinen Händen, wild und unbändig – und überaus gefährlich. Die intensive Konzentration, die nötig war, um die Singularität zu erschaffen und sie mit der telekinetischen Barriere zu begrenzen, fraß jedoch gierig wie eine ausgehungerte Raubkatze an Fargos mentalen Kräften und zog auch seinen Körper in Mitleidenschaft. Ein seltsames Taubheitsgefühl breitete sich von seiner Stirn her aus; auf seinen Lippen schmeckte er den metallischen Geschmack des Blutes, das aus seiner Nase tropfte. Die Nerven in seinen Händen sandten beständig stärker werdende Schmerzimpulse aus, und er spürte, wie das Gravitationsfeld, das die Maschine am Boden hielt, mit jeder verstreichenden Sekunde schwächer wurde. Die silberne Bestie schien dies ebenfalls zu bemerken. Sie kreischte schallend auf und übertönte das Getöse des dunklen Mahlstroms über ihr, schlug ihre Klauen in das Bodengitter und zog ihren schlanken Körper trotz der steigenden Anziehungskraft der Singularität langsam voran.
    Jetzt mach schon! Sonst spießt dich dieses Mistding doch noch auf! , dachte Fargo. Er spannte die Muskeln an und

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