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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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unzählige Ausleger, die größeren Raumschiffen eine Andockmöglichkeit boten. Die Hangars für kleinere Schiffe befanden sich in den mittleren Sektionen jener Säulen.
    Je näher die Sabra'sán der Raumstation kam, desto deutlicher erkannte man die beträchtlichen Kampfspuren in ihrer rostroten Außenhaut. Der imposante Riss, der im unteren Bereich des Hauptturms klaffte, zeugte am anschaulichsten von den gewaltsamen Übergriffen, die die Station in jüngster Zeit heimgesucht hatten. Das Baugerüst, das sich über diese Explosionswunde spannte und Technikern und Reparaturbots Halt bei der Arbeit bot, wirkte wie ein engmaschiges Wundpflaster und schien den beschädigten Teil des Rumpfes gerade so zusammenzuhalten.
    »Das ist mal ein gewaltiges Schiff«, sagte Kou'Ta unvermittelt und lenkte die Aufmerksamkeit aller auf den riesigen, elfenbeinfarbenen Raumkreuzer, der gerade von einer der Säulen ablegte.
    Die im goldenen Licht des fernen Sterns glänzende Silhouette des Kreuzers erinnerte Fargo unweigerlich an die auf Delaar heimischen Nàsanjù'droan – eine schlanke, flugfähige Reptilienart, deren ledrige Flügel eine Spannweite von bis zu dreißig Metern erreichen konnten. Die Panzerung des Kreuzers schwang sich in eleganten Kurven um den Rumpf, der wie die im Gleitflug ausgebreiteten Flügel jener Reptilien anmutete und annähernd zweitausend Meter von Backbord nach Steuerbord maß. In der Mitte der Hauptsektion erhob sich ein nach Achtern geschwungener Aufbau, der sich in vier Sektionen unterteilte und nach oben hin verjüngte – und dem Rückensegel eines Nàsanjù'droan nahekam. Durch die gesamte Rückseite dieses Aufbaus zog sich ein tiefer Graben, der die mächtigen Triebwerke des Kreuzers barg.
    »En Vèran'soir? «, murmelte Fargo verwundert in seiner Muttersprache, als er das gewaltige Raumschiff erkannte.
    »Wie bitte?«, fragte Ibana, der im Sitz des Copiloten saß.
    » Vèran'soir . Das ist der Name des riesigen Kreuzers dort«, antwortete der Delaarianer. »In die Handelssprache überbesetzt hieße er Weltendrache.«
    »Wie kommt man denn auf die Idee, ein Raumschiff Weltendrache zu nennen?«, wollte Kou'Ta wissen. »Zugegeben. Es ist groß und hat gewisse Ähnlichkeit mit dem, was manche Völker als Drache bezeichnen …«
    »Damit hast du dir deine Frage selbst beantwortet, Kou«, meinte Fargo.
    Der Hiid'raner schwieg einen kurzen Moment und fragte dann: »Und was bedeutet der Name unseres Schrotthaufens hier in die Handelssprache übersetzt?«
    »Schattenseele«, antwortete Fargo knapp.
    »Ah, ja«, gluckste Kou'Ta, dann tippte er auf eines der holografischen Eingabefelder vor sich. »Noch etwa eine Minute, bis wir in Leitstrahlreichweite sind.«
    »Sie kennen dieses riesige Raumschiff also?«, fragte Ibana.
    »Es ist das Flaggschiff des Delaarischen Konsortiums. Jeder Delaarianer kennt es.« Fargo sah dem abfliegenden Kreuzer einen Moment lang schweigend nach und strich sich dabei über die unscheinbare kleine Narbe an seinem Kinn.
    Was beim Blutgrund machst du so nah an der Grenze zur Republik, Velerian?
    »Stimmt etwas nicht?«, erkundigte sich Ibana einen Augenblick später.
    Fargo sah kurz zu ihm und dann wieder zum Sichtfenster hinaus. »Normalerweise entfernt sich das Schiff des Handelsprinzen nicht so weit vom Schwarzen Dreieck.« Er unterbrach sich. »Egal, wir müssten in Reichweite des Leitstrahls sein. Kou, funk die Station an und verschaff uns 'nen Hangar.«
    »Habe ich schon erwähnt, dass ich diesen Kommandoton nicht sonderlich schätze?«, merkte der Hiid'raner an, während er der Anweisung nachkam.
    Fargo ignorierte diesen Kommentar jedoch und wandte sich dem Helix-Hologramm zu, das nach Kou'Tas notdürftigen Reparaturen wieder über die Mittelkonsole projiziert wurde, und fragte: »Haben wir irgendwelche Faustfeuerwaffen an Bord?«
    »Im Notlager des KI-Kerns befindet sich ein TL-14 Hybrid-Impuls-Revolver, Captain.«
    »Erwarten Sie etwa Schwierigkeiten?«, wollte Ibana wissen.
    Kou'Ta lugte zu ihm hinüber. »Sie waren wohl noch nie auf einer Raumstation in den Grenzlanden, was?« Er nickte zum Sichtfenster hinaus. »Hier draußen geht es tagtäglich ziemlich rau zu. Sie können von Glück reden, wenn Sie nach Ihrem Aufenthalt an Bord dieser Station noch all Ihre Zähne im Mund tragen. Verglichen mit Cheyde'ha ist selbst Rift das reinste Pazifistenlager.« Der Hiid'raner wandte sich an Fargo. »Damit das klar ist: Ich werde den Hanger nach der Landung auf keinen Fall

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