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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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Moment lang vernahm man nur die Musik, die Fargo den Saiten entlockte.
    »Warte mal«, sagte Kou'Ta unvermittelt. »Hat das etwa was mit dieser Yûrikki zu tun?«
    Fargo öffnete die Augen und sah an dem Hiid'raner vorbei zur offenstehenden Tür des Quartiers.
    »Ich werte das als ein ›Ja‹.« Nach einer kurzen Pause fragte Kou'Ta: »Wo ist sie eigentlich abgeblieben? Hast du sie auf der republikanischen Station vergessen oder — «
    »Sie befindet sich im Augenblick höchstwahrscheinlich in der Krankenstation des RAID-Kreuzers«, antwortete Fargo.
    »Das erklärt zumindest deine irrationale Sorge um die Position des Kreuzers während der Singularität vorhin«,meinte Kou'Ta beiläufig. Dann riss er seine ohnehin schon großen Augen auf. »Du planst doch nicht etwa, in die Republik zurückzufliegen und sie zu befreien?«
    Fargo unterbrach sein Spiel und schaute zum beunruhigt dreinblickenden Gesicht des Hiid'raners auf.
    »Das kann nicht dein Ernst sein, Gann! Nach allem, was wir durchgemacht haben, um der RAID zu entkommen, willst du unsere Freiheit wegen einer Yûrikki riskieren, die du erst seit einem Tag kennst!?«
    »Es ist immerhin meine Schuld, dass sie in all das hineingezogen und letztlich von der RAID verhaftet wurde«, entgegnete Fargo. »Wenn du an ihrer Stelle wärst, würdest du doch auch nicht wollen, dass man dich zurücklässt.«
    »Das … stimmt bedauerlicherweise«, stammelte Kou'Ta und setzte mit Nachdruck hinzu: »Aber denk doch mal nach! Die Sabra'sán ist ein Schrotthaufen. Mit ihr in ihrem gegenwärtigen Zustand diesen RAID-Kreuzer überfallen zu wollen, ist selbst für deine Verhältnisse vollkommen verrückt.«
    Der Delaarianer senkte seinen Blick. »Ich habe meine Entscheidung getroffen, Kou.«
    »Aber Gann — «, wollte Kou'Ta protestieren, als Fargo zu dem Hiid'raner aufschaute und ihm das Wort abschnitt.
    »Ich werde Tshaska auf keinen Fall in irgendeinem RAID-Gefängnis verrotten lassen!«, sagte er entschieden. »Für dich gibt es daher zwei Möglichkeiten: Entweder hilfst du mir, die Kleine aus dem RAID-Gewahrsam zu holen, oder du gehst auf Cheyde'ha von Bord und versuchst, die nächsten sechs Tage völlig auf dich allein gestellt auf dieser Raumstation zu überleben.«
    Einen Moment lang starrte Kou'Ta dem Delaarianer trotzig entgegen, dann ließ er die Schultern hängen und murrte: »Na schön. In Ordnung. Ich bin dabei.« Er atmete geräuschvoll aus und entblößte seine kleinen Haifischzähnchen eine Sekunde später in einem breiten Grinsen. »Schließlich kann ich die Sabra einem solchen technologischen Analphabeten wie dir nicht vollkommen schutzlos ausliefern.«
    Diese Bemerkung des Hiid'raners rang Fargos Mundwinkeln ein erheitertes Schmunzeln ab, das sich jedoch schnell wieder legte.
    »Und was ist mit diesem Arzt?«, fragte Kou'Ta. »Ihm wird dein Vorhaben vermutlich noch sehr viel weniger gefallen als mir.«
    »Wenn es ihm nicht passt, soll er auf Cheyde'ha bleiben«, erwiderte Fargo.
    »Ich würde ihn nicht vermissen«, meinte der Hiid'raner. Er wandte sich der Tür zu und sagte auf dem Weg nach draußen: »Ich sorge dann mal dafür, dass unsere Erfolgschancen steigen, indem ich mich wieder an die Reparatur dieses Schrotthaufens mache.«
    »Danke, … Kou.«
    Der Hiid'raner warf einen Blick über die Schulter und sagte lächelnd: »Dafür verlange ich am nächsten Zahltag allerdings einen ordentlichen Bonus.«
    Fargo nickte zustimmend und begann abermals, auf der Gitarre zu spielen, nachdem Kou'Ta sein Quartier verlassen hatte. Die Sorgen des Hiid'raners bezüglich ihrer Erfolgsaussichten waren durchaus berechtigt. Die Sabra'sán befand sich nicht gerade in Bestform. Doch Fargo hatte seine Entscheidung getroffen. Er würde Tshaska nicht wie Serenna im Stich lassen.

41
    Als Fargo das Cockpit betrat, hatte die Sabra'sán den Hyperraum bereits verlassen und näherte sich rasch der keltranischen Raumstation, die im Orbit des vierten Planeten des Es Ben-Systems errichtet worden war – einem unwirtlichen Felsplaneten, durch dessen dünne Sauerstoffatmosphäre beständige Ionenstürme wüteten, die die wenigen Siedler zwangen, unter großen Hex-Kraftfeldkuppeln zu leben.
    Das Herzstück der Station bildete ein fünf Kilometer hoher Turm, der von drei weiteren, allerdings nur halb so langen, säulenartigen Konstruktionen umringt wurde, die etwa vier Kilometer vom zentralen Turm entfernt lagen und über klobige Brücken mit diesem verbunden waren. Diesen Säulen entwuchsen

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