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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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gedimmt. Aus den Augenwinkeln nahm er gerade noch ein bläulich schimmerndes Hologramm wahr, das von dem Computerterminal neben dem Arbeitstisch in die Luft projizierte wurde, dann fielen ihm die Lider wieder zu. Kurz darauf bemerkte Fargo einen eigenartigen Druck auf seiner Brust. Etwas presste sich gegen sie. Mit schwerfälligen Bewegungen langte Fargo nach der Quelle des Drucks und fühlte den weichen Stoff eines Verbandes unter den Fingerspitzen. Dies war jedoch nicht das Einzige, was er spürte. Das Kribbeln in seinen Fingern war zu quälenden Nadelstichen angewachsen, und der Bereich um sein linkes Handgelenk sandte wieder Schmerzen in seinen Arm aus.
    Du weißt, was du tun musst, um das zu beenden, flüsterte eine vertraute Stimme. Du hast alles Nötige dafür bei dir .
    Fargo war von der Narkose noch zu benommen, um dagegen anzukämpfen. Und so glitt seine rechte Hand trotz des dumpfen Widerstands seiner Vernunft der Hosentasche mit dem Reißverschluss entgegen, in der sich das Lederetui mit dem Dusk befand.
    Gib dir, was du brauchst und gönn dir etwas wohltuende Entspannung , drängte die Stimme unnachgiebig. Nur ein klein wenig. Gerade genug, um dich für ein, zwei Minuten fliegen zu lassen und die Schmerzen zu lindern .
    Seine zitternden Finger umschlossen bereits den Zipper des Reißverschlusses und waren im Begriff ihn zu öffnen, als Ibana plötzlich mit einem gedankenverlorenen »Hmm« aufsich aufmerksam machte. Augenblicklich hielt Fargo inne und blickte zur Seite. Der Arzt saß gekrümmt auf einem rollbaren Hocker, die Ellenbogen auf den Arbeitstisch gestützt, und studierte die auf dem bläulichen Holo-Bildschirm angezeigten Daten. Diese waren offenbar weder Vitaldaten noch anderer medizinischer Kram, soweit Fargo es erkennen konnte, bevor ihm die Lider abermals zufielen.
    Der Delaarianer blieb noch einige Minuten lang liegen und trotzte dem unerbittlichen Drang, sich eine der Duskampullen reinzujagen, mit aller Kraft. Als die Schläfrigkeit nahezu verflogen war, richtete er sich auf, etwas schneller, als nach dieser Operation angemessen gewesen wäre, und ächzte, da die Naht unter dem Verband dabei wie dutzende Messerschnitte zog.
    Ibana drehte sich auf dem Hocker um und sagte: »He, immer schön langsam! Oder wollen Sie, dass die Naht aufreißt?«
    Sparen Sie sich Ihre Sprüche! , dachte Fargo, während er vorsichtig von der Kante des Behandlungstisches herunterrutschte. Dabei vermied er es, seine linke Hand auch nur minimal zu berühren. Auf unnötige zusätzliche Schmerzen konnte er verzichten. Anschließend neigte er den Kopf und betrachtete den Verband, der um seinen Oberkörper gewickelt worden war. »Ist der Behälter draußen?«
    Der Arzt nickte. »Die OP hat allerdings länger gedauert als erwartet. Das Geflecht um den Quarantänebehälter herum war seit dem Scan auf Ihrem Schiff um einiges dichter geworden.« Ibana begann, den blassen Mann eingehend zu mustern. »Wie fühlen Sie sich?«
    »Bestens«, seufzte Fargo.
    »Werden Sie irgendwann damit aufhören, mir etwas vormachen zu wollen? Oder versuchen Sie wieder einmal, sich selbst davon zu überzeugen?«
    Statt darauf zu antworten, kramte der Delaarianer seine Kreditkarte aus der Hosentasche und warf sie Ibana zu. »Bezahlen Sie mich einfach und hören Sie auf zu nerven.«
    »Ich hoffe Sie geben diese Credits nicht einzig und alleinfür Ihren Glücklichmacher aus«, sagte der Arzt, während er einen fünfstelligen Betrag in das holografische Interface tippte, das knapp oberhalb der aufeinanderliegenden Karten in die Luft projiziert wurde. »Stattdessen sollten Sie sich davon etwas gehaltvolle Nahrung kaufen und Ihrem hiid'ranischen Freund einen Anteil an den Credits zukommen lassen. Immerhin wären wir ohne seine Hilfe vermutlich niemals hier auf Station Cheyde'ha angekommen.«
    »Welchen Teil von ›hören Sie auf zu nerven‹ haben Sie nicht verstanden?«, raunzte Fargo. Was ging es diesen Arzt an, wofür er seine Credits ausgab? Er brauchte das Dusk schließlich, um Tshaska befreien zu können. Ohne es würden ihn die Schmerzen fertigmachen, ehe er auch nur in der Nähe des republikanischen Raums war.
    Hör auf, die Kleine als Grund vorzuschieben!, schimpfte sein Gewissen. Du suchst doch nur nach einer Entschuldigung für den nächsten Schuss!
    Mit einem Mal kam ein befremdliches Schuldgefühl in Fargo auf, und er sah zum weißgefliesten Boden hinab. Abermals erschütterte diese unliebsame Erkenntnis seinen Verstand und sprengte

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