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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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Krankenstationen. Dennoch missfiel es dem Delaarianer, dass Suu'Kil ihn als Junkie bezeichnete.
    Aber genau das bist du doch , erinnerte ihn seine Vernunft.
    Nein! Fargo schüttle im Geiste entschieden den Kopf. Er war besser als diese dahinsiechenden Typen, die nur noch für ihren nächsten Schuss lebten und ihre letzten Credits dafür ausgaben.
    Und doch hast du genau das getan, als du dir vorhin dein Dusk gekauft hast .
    »Das Paket ist in ihm«, erklärte Ibana seinem ehemaligen Kollegen. »Und um es herauszuholen, brauche ich deine Hilfe.«
    »Hast du etwa vergessen, wie man einen Menschen aufschneidet?«, spöttelte der Hiid'raner.
    »Nein, aber wie gesagt ist es etwas komplizierter geworden.« Ibana atmete tief aus. »Du wirst es verstehen, wenn du es siehst.«
    »Na, ein Glück für dich, dass ich gerade nichts Besseres vorhabe«, grinste Suu'Kil und deutete auf die Doppeltür. »Bring ihn in OP drei. Es ist die zweite Tür auf der rechten Seite. Dort befindet sich auch all der Hightech-Kram, den dein seltsamer stotternder Freund hier abgeliefert hat.«
    »Tech/no.manc3r?«, horchte Ibana auf. »Ist er noch hier?«
    »Hier in der Krankenstation? Nein. Aber vielleicht läuft er noch irgendwo auf Cheyde'ha herum. Solltest du nach ihm suchen wollen, empfehle ich dir, damit auf den Ebenen für Chlor- und Methanatmer in den unteren Sektionen derStation anzufangen. Dem auffälligen Umweltanzug, den er trug, nach zu urteilen, wette ich zwei zu eins, dass er kein Sauerstoffatmer ist.«
    »Vielleicht tue ich das, wenn später noch Zeit dafür ist«, sagte Ibana mit einem kurzen Blick zu der ungeduldigen Miene des Delaarianers neben sich. »Aber jetzt sollten wir erst einmal die Operation hinter uns bringen.«
    »Dann werde ich mal dafür sorgen, dass uns in den nächsten Stunden niemand in OP drei stört, während du unseren Patienten vorbereitest«, sagte Suu'Kil.
    Nach einem kurzen zustimmenden Nicken schritt Ibana bestimmt voran und durchquerte die Doppeltür. Fargo zögerte jedoch einen Moment. Im Gegensatz zu Ibana traute er dem Hiid'raner nicht. Wenn ich diese Naniten je wieder aus meiner Brust bekommen will, habe ich allerdings keine andere Wahl , dachte er und folgte Ibana kurz darauf zum angegebenen Operationssaal.
    Der Raum war nicht sonderlich groß und machte auf den ersten Blick einen sauberen Eindruck. Ein beißender Geruch lag in der Luft. Höchstwahrscheinlich stammte dieser von Desinfektionsmitteln. Von der Mitte der Decke hingen mehrere bewegliche Lichtstrahler herab. Darunter stand ein schmaler Behandlungstisch aus glänzendem Edelstahl, dessen Kopfende diverse medizinische Geräte umringten. An der Wand rechts vom Behandlungstisch befand sich ein großes Regal, auf dem verschiedene Schachteln, Fläschchen und Dosen lagerten. Ebenso fanden sich dort steril verpackte Operationsbestecke und Verbandsmaterial. Vor der gegenüberliegenden Wand standen ein kleiner Arbeitstisch und ein Computerterminal, das im Kontrast zum eher veralteten Rest der Station erstaunlich modern aussah.
    »Ziehen Sie Weste und Hemd aus und legen Sie sich auf den Behandlungstisch«, kommandierte Ibana.
    Nach kurzem Zögern kam Fargo dieser Anweisung nach und entledigte sich der beiden Kleidungsstücke.
    »Keine Sorge. Suu'Kil ist ein hervorragender Chirurg«, versicherte Ibana dem Delaarianer, während dieser mit verhaltenem Tempo auf den Behandlungstisch kletterte.
    »Sorgen Sie einfach nur dafür, dass dieser Behälter aus meiner Brust verschwindet und ich danach immer noch atme«, brummte Fargo.
    Der Arzt ging zu dem Regal hinüber, studierte kurz die vorhandenen Medikamente und griff sich eine kleine Ampulle mit klarer Flüssigkeit. Dann nahm er eines der akkurat angeordneten Medisprays zur Hand, schob den kleinen Glasbehälter in die Ladevorrichtung und näherte sich dem Delaarianer. »Wir sehen uns in zwei bis drei Stunden wieder«, sagte Ibana mit zuversichtlichem Ton. Er drückte die Spitze des Medisprays gegen Fargos Hals und jagte ihm die kalte Flüssigkeit ins Blut.
    »Und dann sollten Sie besser meine Credits bereithalten«, erwiderte der Delaarianer mit schwindender Kraft, ehe ihn Dunkelheit umfing.

43
    Ein regelmäßiges Piepsen drang durch den dichten grauen Nebel in Fargos Kopf und wurde zunehmend lauter. Der Delaarianer wertete dieses nervige Geräusch als ein Zeichen dafür, dass er noch lebte, und öffnete langsam die Augen. Die Strahler über dem Behandlungstisch waren erloschen, das restliche Licht leicht

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