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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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funktionierte, stellte Fargo den Mengenregler so ein, dass mit Druck auf den seitlichen Knopf der gesamte Inhalt des Behälters injiziert würde. Er wollte die Spitze des Medisprays gerade in die Fasern des neuronalen Zentrums stoßen, als eine heftige, von grollendem Donner begleitete Erschütterung die Maschine durchzuckte, und er von den plötzlich auftretenden Fliehkräften tiefer in den Riss gedrückt wurde.
    »Verdammt!«, fluchte Fargo, als ihm dadurch das Medispray aus den Fingern glitt und über die Stränge des neuronalen Zentrums hinweg in die Dunkelheit hinabrutschte. Dann stützte er sich hastig an den Seiten des Risses ab, um nicht ebenfalls hinunterzustürzen. Ehe er sich jedoch fragen konnte, was gerade vor sich ging, meldete sich Kou'Ta mit ernst quäkendem Ton.
    »Äh, Gann, du solltest dich besser beeilen!«
    »Was ist los?«, erkundigte sich Fargo, seine Stimme hallte von den Wänden des weitläufigen Nanitengehirns wider.
    »Das Ding hat so etwas wie gigantische Triebwerke gezündet und rast dem Weltall entgegen. In wenigen Minuten wirstdu keine Luft zum Atmen mehr haben!«
    »Verdammt!«, fluchte der Delaarianer erneut. Wie sollte er diese Maschine ohne die befallenen Naniten zerstören, bevor sie die Atmosphäre des Planeten verließ? Fargos Blick suchte die Windungen des neuronalen Zentrums nach dem Medispray ab, doch er konnte es in der Dunkelheit nicht ausmachen. Für einen Moment erwog er, die Stränge mit Amalryt-Projektilen zu durchlöchern, jedoch verwarf er diesen Gedanken wieder, da sie sich vermutlich ebenso schnell regenerierten, wie der Rest dieser verfluchten Maschine. Dann erinnerte Fargo sich daran, wie die Naniten im Quarantänebehälter vom Xetagen befallen wurden. Es geschah in seinem Körper! Demnach brauchte er die kontaminierten Naniten im Medispray womöglich gar nicht, um den Koloss zum Blutgrund zu jagen. Er musste nur für einen direkten Kontakt zwischen Maschine und Xetagen sorgen. Fargo warf einen Blick auf seinen linken Unterarm; hier war die Xetagen-Konzenration in seinem Körper am höchsten. Die schwarze Klinge ragte noch immer aus ihm hervor. Sie krallte sich in die Wand des Risses und bewahrte den Delaarianer davor, von den Schubkräften tiefer hineingedrückt zu werden.
    Als Fargo bemerkte, wie die Luft allmählich dünner wurde, ließ er die Klinge in seinen Unterarm zurückfahren, stieß selbigen gegen eine der scharfen Kanten im unteren Bereich des Spalts und biss die Zähne zusammen, als das Metall die Haut durchdrang und tief in sein Fleisch schnitt. Dann hielt er die Wunde über die Fasern des neuronalen Zentrums und ließ das Blut auf sie herabtropfen. Einen quälend langen Moment geschah überhaupt nichts. Doch dann kreischte Ak'kre'tr mit einem Mal auf und quiekte wie ein Purakbulle, der bei lebendigem Leib ausgeschlachtet wurde. Fargos Blut fraß sich wie Säure in die Fasern und verwandelte sie in atemberaubendem Tempo in dunkelbraunen Brei, der sich in Windeseile über das gesamte neuronale Zentrum verteilte. Das Xetagen pflügte wie ein Schwarm in-tarakischer Sandwühler durch Ak'kre'trs Gehirn. Die pulsierenden grünen Lichtpunkte begannen zu flackern und erstarben. Kurz darauf verschoben sich die Fliehkräfte und drückten Fargo mit dem Rücken gegen die Wand des Risses. Der Delaarianer wusste, was das höchstwahrscheinlich bedeutete: Die Maschine stieg nicht mehr in den Himmel auf, sondern stürzte in die Tiefe zurück. Hastig drehte er sich in dem engen scharfkantigen Riss so weit um, dass die Fliehkräfte ihn nun bäuchlings gegen die Wand drückten. Die kleinen Schnittwunden, die er sich dabei an Armen, Rücken und Brust zuzog, nahm Fargo kaum war. Anschließend schob er sich rückwärts hinauf, dem Tageslicht entgegen. Die Winde des Sturzflugs zerrten immer heftiger an seinem Körper, je weiter der Delaarianer hinauskletterte, und er musste mehr und mehr Kraft aufbringen, damit sie ihn nicht von der Maschine fegten. Als er endlich draußen war, bestätigte sich sein Verdacht. Der Koloss stürzte Kopf voran auf einen der äußeren Distrikte der Metropole unter ihm zu.
    Fargo musste sich etwas einfallen lassen, denn einen Aufprall aus dieser Höhe würde er mit Sicherheit nicht überleben. Er schaute sich um und entdeckte die Sabra'sán , die seitlich versetzt über der Maschine herflog und sich ihr zu nähern versuchte. Die unkontrolliert im Wind peitschenden Tentakel am Hals und den Seiten des Monstrums machten es dem schwarzen Dreieck

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