Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
Vom Netzwerk:
Displays aktivierten sich und das Shuttle machte sich automatisch startklar. Dank seiner Ausbildung bei D-Sec kannte Fargo sich bestens mit den unterschiedlichsten Technologien der Galaxis aus, sodass er keine Schwierigkeiten hatte, das planetare Shuttle zu bedienen. Er machte einige schnelle Eingaben auf dem holografischen Interface vor sich, und das Shuttle stieg mit rauschenden Triebwerken in den Himmel auf.

6
    Unzählige Vertreter jener Völker, die Teil der Republik waren, drängelten sich auf dem weitläufigen Basar des Noval Plazas dicht aneinander vorbei. Keiner von ihnen nahm auch nur Notiz von dem blassen Menschen mit dem weißen Verband am linken Unterarm, der sich durch ihre Reihen zwängte. Das Viver-Tech-Shuttle hatte Fargo in einem abgelegenen Hinterhof in den Außenbereichen dieses Distrikts zurückgelassen. Er wollte kein Risiko eingehen; immerhin lag es im Bereich des Möglichen, dass das Shuttle mit einem Peilsender ausgestattet war. Den auffälligen Ärztekittel und die ID-Karte des Wachmanns hatte Fargo unterwegs in einen der Müllcontainer entsorgt, die an nahezu jeder Straßenecke standen und fauligen Gestank verbreiteten. Im Gegensatz zu den höher gelegenen Teilen der Metropole waren die unteren Ebenen der verschiedenen Distrikte dreckige, miefende Orte und kein Vergleich zu der majestätischen Aussicht, die Fargo zuvor durch die Fenster des Viver-Tech-Komplexes bewundern konnte. Dennoch mochte er diese Gegend. Die belebten Straßen und Gassen und der raue Umgangston der Passanten untereinander erinnerten ihn an die Korridore auf Rift – einer unabhängigen, von den Tiibalt des Tzon-Clans kontrollierten Raumstation in den Grenzlanden, die für den Delaarianer im Verlauf der letzten vier Jahre zu einem Zuhause geworden war.
    Auf dem Basar, den Fargo gerade durchquerte, herrschte geschäftiges Treiben. Unzählige Händler boten der Menge ihre Waren zum Kauf an. Etliche Werbebotschaften wurden von Hologrammemittern in den Himmel projiziert und überfluteten ihn mit buntem Licht und Angeboten in zig verschiedenen Sprachen. Von Nahrungsmitteln, Kleidung und alltäglichen Gebrauchsgegenständen, über Holo-Vids undtechnische Spielereien, bis hin zu absolut unnützem Plunder konnte man hier alles Mögliche erwerben. Und mit großer Wahrscheinlichkeit war dieser Ort auch ein Magnet für Diebe, die mit geschickten Fingern den Leuten die Credits und andere Wertsachen aus den Taschen stahlen.
    Während Fargo die Verkaufsstände passierte, die sich wie verwinkelt angeordnete Barrikaden kreuz und quer über den gesamten Plaza verteilten, hielt er nach einer Bar oder einem Nachtclub Ausschau, die derartige Plätze häufig flankierten und mit kühlen Drinks und guter Musik lockten. Vermutlich wäre Fargo weitaus schneller an eine Mitfluggelegenheit gekommen, hätte er sich an den offiziellen Landplätzen und Raumhäfen dieses Distrikts danach umgesehen. Doch da diese von der RAID überwacht und ankommende wie abfliegende Raumschiffe gründlich kontrolliert wurden, hielt Fargo es für zu riskant mit einem öffentlichen Transporter zu fliehen, nachdem er auf einen RAID-Angehörigen geschossen hatte. Seine beste Chance, ungesehen von diesem Planeten wegzukommen, bestand darin, nach zwielichtigen Frachterpiloten in einer Bar oder einem Nachtclub Ausschau zu halten. Aus persönlicher Erfahrung wusste Fargo, dass sich an solchen Orten für gewöhnlich jede Menge Schmuggler und andere fragwürdige Persönlichkeiten tummelten, die aus offensichtlichen Gründen nicht wollten, dass die örtlichen Behörden an Bord ihrer Schiffe herumschnüffelten. Deshalb parkten diese Piloten ihre Raumschiffe auch weit abseits von offiziellen Landeplätzen in den weniger streng kontrollierten Gegenden. Fargo musste nur einen dieser Piloten ausfindig machen und dazu überreden, ihn zur Station Cheyde'ha oder einem anderen Außenposten in den Grenzlanden zu schmuggeln. Alles Weitere wäre dann ein Kinderspiel.
    Der Delaarianer schob sich gerade an der Warteschlange einer Imbissbude vorbei, als er jenseits des Basars die Neonreklame eines Nachtclubs namens Echo Range entdeckte, die einen Teil der Häuserfront auf der Nordostseite des Plazas überzog. Auf gigantischen Videowänden wurde für gute Drinks, exotische Unterhaltung und mitreißende Beatsgeworben. Es war das erste Etablissement dieser Art, auf das Fargo stieß, und er beschloss, nicht allzu wählerisch zu sein. Er bog bei nächster Gelegenheit in Richtung des Clubs ab und

Weitere Kostenlose Bücher