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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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versuchte, so zügig und unauffällig wie möglich auf die entlegene Seite des Basars zu gelangen.
    Fargo trennten noch etwa fünfundzwanzig Meter vom Eingang des Clubs, als ein intensiver Schmerzschub plötzlich von seinem linken Handgelenk bis in die Schulter hinauf ausstrahlte. Der Delaarianer biss die Zähne fest aufeinander und unterdrückte einen gequälten Aufschrei, während Wellen stechenden Schmerzes durch die Muskeln seines Arms pulsierten. Diese Pein war zu vertraut, als dass Fargo das Xetagen in seinem Körper für den Grund dafürgehalten hätte. Es war vielmehr die zweite Phase des Duskentzugs. Demnach lag seine letzte Dosis der Droge offenbar bereits über zwölf Stunden zurück.
    Eine gefühlte Ewigkeit später ließen die Qualen nach und ein Seufzen presste sich durch Fargos Kiefer. Mit der Zeit würden die Krämpfe immer häufiger auftreten und intensiver werden, wenn er sich keine weitere Dosis der grün leuchtenden Flüssigkeit in die Adern schoss. Und Fargo konnte nicht leugnen, dass er sich im Moment nichts sehnlicher wünschte als eine der winzigen mit Dusk gefüllten Ampullen. Doch das musste warten. Zuerst musste er von diesem Planeten verschwinden und einige Lichtjahre zwischen sich und die hiesigen RAID-Truppen bringen. Anschließend würde er schon irgendwo einen Dealer finden, der ein paar Ampullen des grünen Glücks im Angebot hatte, und sich Erlösung von den Schmerzen verschaffen.
    Fargo zwang sich, die unerbittliche Gier nach dem Dusk, die ihn seit seinem Erwachen in der medizinischen Abteilung von Viver-Tech Industries erfüllte, so gut wie möglich zu verdrängen, und ging weiter auf den Club zu.
    Im Inneren des Echo Range wimmelte es nur so von Vertretern der verschiedensten Völker, was in einer dicht besiedelten Metropole wie dieser keine große Überraschung war. Irgendjemand hatte immer frei oder arbeitete aus anderenGründen nicht. Das dunkle Ambiente des Clubs war eine Wohltat für Fargos vom grellen Licht der Werbehologramme gefolterte Augen, der Geruch hingegen war weniger einladend. Es roch nach Rauch, Alkohol und dem Schweiß jener Gäste, deren Körper zum Transpirieren in der Lage waren. In einer über der Tanzfläche schwebenden Halbkugel stand ein hiid'ranisches DJ-Duo und versorgte die feiernde Menge mit düsteren elektronischen Beats, die ganz nach Fargos Geschmack waren. Auf dem Boden und an den Wänden zuckten holografische Equalizer und Visualisierungen in rotem, grünem und blauem Licht zum Rhythmus des kräftigen Basses. Es wirkte beinahe hypnotisierend. Zarte weiße Nebelschwaden schlichen über das Parkett und verwirbelten, als der Delaarianer an der gut gefüllten Tanzfläche vorbei zur Bar im hinteren Teil des Echo Range ging. Dort hielten sich für gewöhnlich die meisten Piloten und Captains auf und versuchten, ihren Stress zu ertränken oder ihn auf andere Weise loszuwerden. Dies galt zumindest für Bars in den Grenzlanden und jene in den Außenzonen des republikanischen Raums, und Fargo hoffte, dass es sich hier ähnlich verhielt.
    Während sich der Delaarianer der eisblau beleuchtenden Theke näherte, fühlte er, wie leichte Übelkeit in ihm aufstieg. Es war eine der üblichen Entzugserscheinungen und irritierte ihn nicht weiter, sondern nervte einfach nur. Ebenso das anhaltende unangenehme Kribbeln in seinen Fingern und das Brennen der Adern seines linken Handgelenks.
    Nachdem Fargo die Bar erreicht hatte, schwang er sich gemächlich auf einen freien Barhocker zwischen einem großen Fregtellraner und einer Gruppe Xerrexianer, stützte die Ellenbogen auf die Theke, legte die Stirn in die Handflächen und lauschte einen Moment lang der Musik. Dann bemerkte er jemanden vor sich und schaute auf. Ein dünner Hiid'raner in gepflegter lässiger Kleidung musterte ihn mit seinen großen, von schwarzen Linsen geschützten Augen. Seine helle, fast weiße Haut leuchtete geradezu im Licht der Theke. Den mittleren der drei knorpeligen Höcker zwischen seinenNasenschlitzen zierte ein kleiner glänzender Ring. Unterhalb der Unterlippe ragte ein ebenso glänzender runder Stecker aus dem Fleisch.
    »Mann, Sie sehen selbst für einen Menschen furchtbar aus«, sagte der Hiid'raner mit einem gezwungen freundlichen Lächeln und fragte gleich darauf: »Was darf's sein?«
    Beinahe hätte Fargo nach einer Ampulle Dusk gefragt, doch diese galten im republikanischen Raum als illegal. Obwohl es in diesem Club vermutlich wenigstens einen Dealer gab, der nur allzu bereit war,

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