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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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sie Zweibeiner war. Die beiden langen Wölbungen, in die ihr Rücken überging, schienen zwei Schwänze zu sein; das und der scheinbar längliche Kopf unter der Kapuze deuteten auf einen Keltraner hin, allerdings war Fargo sich dessen nicht sicher. Ebenso verbarg die Kleidung etwaige Waffen und Panzerung. Das Einzige, was der Delaarianer deutlich erkennen konnte, waren die sechs grünen Lichtpunkte, die unter der Kapuze hervorfunkelten.
    Als sich die Gestalt wieder in Bewegung setzte und gemächlich auf die beiden zukam, ließ Fargo den vermummten Passanten nicht aus den Augen. Der Entzug macht dich schon paranoid , dachte er, als der mutmaßliche Keltraner an ihnen vorbeiging und in aller Ruhe weitertrottete. Doch dann wirbelte er plötzlich herum und sprang auf Fargo zu. Der Delaarianer konnte Tshaska noch schnell genug beiseite stoßen und selbst der Attacke ausweichen, indem er zur Seite hechtete und sich am Boden abrollte. Der Keltraner gab ein hohes, metallisch klingendes Kreischen von sich und drehte sich mit wehender Kleidung um. Fargo erhob sich rasch und schwankte, als ein Gefühl des Schwindels über ihn hereinbrach, doch es verflog so schnell, wie es aufgekommen war, und er legte sich eine Kampfstrategie zurecht. Keltraner waren flink und sprungkräftig, ihre allgemeine Körperkraft ließ jedoch zu wünschen übrig. Das einzig Gefährliche an ihnen waren ihre Beine, die heftige Tritte austeilen konnten, und die beiden Schwänze. Fargo musste sie im Auge behalten und ihnen ausweichen, und sich dann auf den empfindlichen Oberkörper seines Gegners konzentrieren.
    Der Keltraner kreischte erneut und stürmte mit weiten Schritten auf Fargo zu. Dieser hob die Fäuste und bereitete sich darauf vor, den Angriff abzuwehren. Der Keltraner machte jedoch einen unerwarteten Satz über Fargo hinweg, setzte mit den Füßen voran auf der Hauswand hinter ihm auf, wandte sich herum und stieß sich fast im selben Moment wieder von der Fassade ab. Noch während der Keltraner durch die Luft flog, rollte er sich vornüber und katapultierte dem überraschten Menschen die Füße in die Flanke. Die Wucht des Aufpralls schmetterte Fargo quer durch die Gasse. Er schrammte hart über den gepflasterten Boden und blieb schließlich nahe dem Baugerüst bäuchlings liegen. Jeder Knochen tat ihm weh; in seiner Haut brannten Schürfwunden. Zwar hatte Fargo damit gerechnet, dass ein Tritt seines Gegners schmerzvoll würde, doch einen solch kräftigen Stoß hatte er nicht erwartet. Er brummte gequält und drückte sich wie in Zeitlupe vom kalten Granitpflaster hoch. Seine Muskeln gaben den Schmerzen jedoch nach, und er sacke in die Nässe zurück. Vom Baugerüst erklang hämisches Gekicher, doch der Delaarianer ignorierte die Bauarbeiter.
    Wieder hallte metallisches Kreischen durch die Gasse, wie Fargo es noch nie von einem Keltraner gehört hatte. Er hob den Kopf, um die schmale Passage nach seinem Gegner abzusuchen, und der gepflasterte Boden wankte mit einem Mal unter ihm. Der pochende Schmerz, den die Wunde an seiner Schläfe aussandte, rief das Schwindelgefühl zurück. Doch davon durfte Fargo sich nicht ablenken lassen, denn sein Gegner stürmte erneut auf ihn zu. Plötzlich stoppte der Keltraner jedoch und wandte sich einem großen gelb lackierten Container zu, der nahe dem Baugerüst an der Hauswand stand. Er schlug die Hände in die Seitenwand des Containers und hob ihn ohne Mühe an. Das Lachen der Arbeiter erstarb schlagartig und wandelte sich in panische Fluchtversuche, als der Keltraner den Container kreischend in Fargos Richtung schleuderte. Der Delaarianer lag noch immer am Boden und starrte wie gelähmt auf den heranrasenden Metallklumpen. Er wähnte sich bereits im Blutgrund, als der Container plötzlich zum Stillstand kam und nur wenige Zentimeter von ihm entfernt von einem schwachen schwarzen Flirren umgeben in der Luft schwebte. Gleichermaßen überrascht und verwirrt sah Fargo zu dem Container auf, doch ein missgünstiges Kreischen lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf den Keltraner. Als Fargo dessen vogelartige Füße unter dem Container hindurch auf sich zutrampeln sah, setzte sich das Metallbehältnis ruckartig in Bewegung und flog auf den Keltranerzu. Dieser konnte dem Geschoss jedoch mühelos ausweichen, indem er an die Hauswand sprang und an ihr wie ein benziarischer Gecko entlangkletterte. Dann stieß er sich wieder von ihr ab und stürzte sich auf Fargo hinab. Im letzten Moment brachte der Delaarianer seine

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