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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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wirst du jetzt tun?«, fragte die Yûrikki.
    »Ich werde von diesem Felsen verschwinden«, antwortete Fargo. »Du hast nicht zufällig 'n Raumschiff?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Hatte ich auch nicht erwartet«, sagte er verdrossen, drehte sich um und ging gemächlich weiter.
    »Leider kenne ich auch niemanden, der dich mitnehmen könnte.« Sie ließ den Medikoffer auf dem Container zurück und eilte ihm hinterher. »Wie bist du eigentlich von der Station runter gekommen?«, fragte Tshaska, als sie ihn eingeholt hatte. »Das Letzte, was ich sah, bevor sich die Shuttletüren schlossen, war, wie sich der Kuorim auf dich stürzte.«
    Fargo senkte den Blick und schaute zu den Pfützen, die die Pflastersteine am Boden der Gasse glänzen ließen. Diese Frage hatte er sich selbst schon gestellt, jedoch keine Antwort darauf gefunden. Er erinnerte sich an den Kuorim, der auf ihn zukam, ehe es dunkel wurde, an Krämpfe, die seinen Körper durchzogen, und an das weiße Zimmer bei Viver-Tech, in dem er vorhin zu sich gekommen war. Doch da war noch etwas. Undeutlich, kaum greifbar. Ein unterschwelliges Gefühl durch Dunkelheit getragen worden zu sein.
    »Fargo?«
    Die helle Stimme der Yûrikki durchschnitt seine Gedanken, und er schaute zu ihr. Sie lief mittlerweile dicht neben ihm. »Ich weiß es nicht«, gestand er und richtete seinen Blick auf eine Kreuzung, die das Ende der Gasse markierte. »Der Kuorim hat mich fertiggemacht und dann … bin ich drei Monate später hier in der medizinischen Abteilung von Viver-Tech Industries wieder zu mir gekommen.« Er schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung, was dazwischen war.«
    »Viver-Tech?«, fragte Tshaska, die Augenbrauen verwundert zusammengezogen. »Das sind doch diese Waffenbastler. Warum haben die dich nicht in ein Krankenhaus gebracht?«
    Über diese Frage hatte Fargo bisher noch nicht nachgedacht. Im Nachhinein war sie durchaus berechtigt. Er erinnerte sich, dass der Arzt einen Rannes erwähnt hatte, der ihn als Laborratte behalten wollte, aber ansonsten … Hättest du dich während des Gesprächs mit dem Arzt nicht so sehr von deiner Wut beherrschen lassen, wärst du vielleicht clever genug gewesen, danach zu fragen .
    Rückblickend wäre es vermutlich auch besser gewesen, zu wissen, was er da eigentlich in seiner Brust transportierte. Vielleicht war es eine biochemische Waffe, die ausgelöst würde, sobald er einen Fuß auf Station Cheyde'ha setzte. Vielleicht sind es aber auch einfach nur irgendwelche Firmengeheimnisse, für die ein Konkurrenzkonzern einiges springen ließe .
    Ein anzüglicher Pfiff hallte durch die Gasse und jemand rief: »Jo, Süße!«
    Fargo drehte sich nach dieser Person um und entdeckte die Bauarbeiter auf dem Gerüst, das er und Tshaska gerade passierten. Eine Gruppe Menschen und Hiid'raner war mit Renovierungsarbeiten an der maroden Fassade beschäftigt. Einige der Menschen warfen der Yûrikki schmierige Blicke zu, und erst jetzt nahm Fargo bewusst wahr, wie luftig sie angezogen war. Bis auf ein kurzes, limettengrünes Jäckchen, bestand ihre Kleidung nur aus einem ebenso grünen, schmalen Lederband, das sich über ihre Brüste spannte, einem zierlichen Tanga und Netzstrümpfen, die sich bis zu ihren straffen Oberschenkeln hinaufwanden und mit zarten Bändchen an einem dünnen, goldgelben Hüftgürtel befestigt waren. Ihre schmalen Füße steckten in filigranen hochhackigen Sandalen.
    »Vergiss den Typen da und leiste uns 'n bisschen Gesellschaft!«, rief ein fettleibiger Mann mit schiefem Grinsen. »Wir zahlen auch.«
    »Besh-ka!«, fauchte Tshaska empört zurück und wandte sich angewidert ab.
    »He, nicht so unhöflich!«, entgegnete der Mann, und ehe er sich wieder an die Arbeit machte, sagte er für alle gut hörbar: »Blöde shyn-dai.«
    Seine Kollegen lachten höhnisch und tuschelten miteinander und gingen kurz darauf ebenfalls wieder ans Werk.
    »Ich hasse solche Kerle«, murrte Tshaska. Dann schaute sie mit einem freundlichen Lächeln zu Fargo auf. »Glücklicherweise gibt es Ausnahmen wie dich.«
    »Was weißt du denn schon über mich?«, entgegnete dieser monoton.
    »Dass du mir auf Utrorr das Leben gerettet hast, als die Kuorim die Station angegriffen haben, sagt einiges über dich aus«, fand Tshaska. »Ich bezweifle, dass auch nur einer von denen genauso gehandelt hätte.«
    »Wenn du meinst.«
    »Du bist nicht besonders redselig, was?«, fragte sie fröhlich, der Arbeiter schien längst wieder vergessen zu sein. Als Fargo nicht

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