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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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Griff lockerte sich abrupt, und Fargo wurde durch die Wucht des Aufpralls einige Meter weit über den Gehweg geschleudert. Die Reibung des Bodens sorgte jedoch letztlich dafür, dass der Delaarianer rücklings auf den Pflastersteinen liegen blieb.
    Hustend schnappte er nach Luft und befühlte die blutenden Wunden auf beiden Seiten seines Halses. Keine seiner Hauptschlagadern schien verletzt worden zu sein, denn dafür floss zu wenig Blut. Dann zog Fargo den Kopf in den Nacken und sah dem Etwas hinterher, das den Keltraner noch immer mit sich schleifte. Es war ein kleines planetares Personenshuttle, das gute zweihundert Meter von ihm entfernt abrupt stoppte und gleich darauf rückwärts lospreschte. Der Keltraner rutschte klappernd vom Bug des Shuttles und blieb regungslos auf dem Gehweg liegen; das grüne Licht seiner Panzerung war erloschen. Wer auch immer dieser Bruchpilot war, er hatte Fargo gerade das Leben gerettet.
    Tshaska! , schoss es ihm plötzlich durch den Kopf, und er sah sich mit schmerzendem Nacken nach ihr um. Die Yûrikki hatte sich bereits aufgerappelt und kam leicht gekrümmt auf ihn zu. Sie hielt sich die linke Seite ihres Bauchs, doch er konnte kein Blut erkennen und hoffte, dass sie keine inneren Verletzungen davongetragen hatte.
    Das nahe Heulen von Triebwerken lenkte seine Aufmerksamkeit auf das Shuttle zurück, das mit dem Bug zum Fluss gewandt wenige Meter vor ihm aufsetzte. Und kaum dass die Landestützen den Boden berührten, flog die seitliche Schiebetür auf und ein Mensch mit durchschnittlicher Statur und korymischen Gesichtszügen sprang aus dem Inneren heraus und hastete auf Fargo zu.
    Nein, nicht dieser verrückte Arzt , dachte der Delaarianer verdrossen und senkte den Kopf.
    »Los, hoch mit Ihnen! Wir müssen hier weg!«, bellte der Arzt gehetzt und langte nach Fargos rechten Arm, um ihm aufzuhelfen.
    »Pfoten weg!«, knurrte dieser und stieß den Arzt von sich. »Mit Ihnen gehe ich nirgendwo hin!«
    »Wir haben keine Zeit für Diskussionen! Dieses Ding kann sich jeden Moment wieder reaktivieren, und dann sollten wir besser nicht mehr hier sein!«
    »Komm schon, Gann«, sagte Tshaska, die mittlerweile neben ihm kniete. »Du bist nicht in der Verfassung, um gegen diesen keltranischen besh-ka zu kämpfen.«
    Fargo sah zu ihr. Sie hatte Angst, das war unübersehbar, und sie hatte recht. Dieser Keltraner hätte ihn ohne Zweifel mit der Klinge durchbohrt, wenn das Shuttle nicht in ihn hineingekracht wäre. Mit einem leisen Seufzen schob der Delaarianer seinen Groll auf den Arzt vorläufig beiseite, nickte der Yûrikki zu und erhob sich. Als ihn dabei ein Schwindelgefühl überkam und er unvermittelt zurücktaumelte, fing Tshaska ihn ab und stabilisierte seinen Stand. Anschließend wankte er von der Yûrikki gestützt vorwärts. Der Arzt betrachtete dies scheinbar als Zustimmung, denn er eilte genauso schnell in das Shuttle hinein, wie er es verlassen hatte. Und während Tshaska dem erschöpften Delaarianer noch in das Shuttle und auf dessen Rückbank half, starteten bereits die Triebwerke. Das gleichmäßige Summen des Antriebs gewann an Lautstärke, und der nachtblaue Mittelklassegleiter des Arztes drückte sich langsam vom Boden hoch. Die Yûrikki zog eilig die Schiebetür zu, ließ sich neben Fargo auf den Sitz fallen und legte den Behälter mit dem Xallus-Kristall auf ihrem Schoß ab. Dann lehnte sie sich sachte an seine Schulter und schloss die Augen. Fargos Nerven sandten augenblicklich Schmerzimpulse durch seinen Arm und mahnten ihn, die Yûrikki wegzustoßen, doch er widerstand diesem Drang und ertrug die Stiche mit fest aufeinandergepressten Kiefern. Um sich Ablenkung zu verschaffen, sah er zum Seitenfenster hinaus. Dabei nahm er aus den Augenwinkeln eine Bewegung auf der Promenade unter ihnen wahr. Der Keltraner war wieder auf den Beinen und folgte der Flugbahn des Shuttles mit atemberaubender Geschwindigkeit auf dem Gehweg. Er hob seinen rechten Arm und wandelte ihnzu einer Art Waffe um, indem er seine Klauen nach hinten bog und einen runden Lauf aus der Handinnenfläche fuhr. Keine zwei Sekunden später verfehlte ein massiver grüner Laserstrahl das Heck des Shuttles nur deswegen um wenige Zentimeter, weil der Arzt einen plötzlichen Haken zog und über den Fluss in Richtung Kendell-Distrikt steuerte.

14
    »Setzen Sie sich auf die Couch und versuchen Sie, nichts schmutzig zu machen«, sagte der Arzt, nachdem sie das geräumige Apartment betreten hatten, in dem der Korymier

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