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Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition)

Titel: Die Teythion Chroniken: Vorboten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Constanze Schwarz
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mehr als offensichtlich, dass der Delaarianer mit diesem Schiff fliehen wollte – höchstwahrscheinlich in die Grenzlande. Denn in jenen neutralen Sektoren besaß die RAID keinerlei Autorität. Ihre Zuständigkeit endete an den Grenzen des republikanischen Raums. Jenseits davon würde ihm seine Dienstmarke bestenfalls einen längeren Krankenhausaufenthalt bescheren.
    »Da die Möglichkeit besteht, dass er mit Hilfe des Hiid'raners von diesem Planeten verschwinden will, sollten wir dem sofort nachgehen«, empfahl Ziona.
    Das Hologramm des Captains nickte. »Noch eine Sache, bevor Sie aufbrechen.« Sinclairis Hand tippte in der Luft herum und das Foto eines Menschen erschien neben ihm. »Halten Sie auch Ausschau nach diesem Mann. Er heißt Tetsuo Ibana, ist korymischer Abstammung und hat bis heute bei Viver-Tech Industries gearbeitet. Rannes glaubt, dass er dem Delaarianer dabei geholfen hat, den Prototyp zu stehlen.«
    »Von dem wir immer noch nicht wissen, was er eigentlich ist oder tut.« Jack hasste die Geheimniskrämerei von Großkonzernen und die Spielchen, die sie mit der RAID trieben.
    »Rannes sagte, er könnte verheerenden Schaden anrichten, wenn er unkontrolliert aktiviert würde. Das ist Grund genug, ihn diesem Junkie wieder abzunehmen.«
    Ziona hatte recht, dennoch mochte Jack dieses unkalkulierbare Risiko nicht. Ihm eilte zwar der Ruf voraus impulsiv, stur und aufmüpfig zu sein, aber er war gewiss nicht leichtsinnig.
    »Wir wissen, wohin der Delaarianer höchstwahrscheinlich unterwegs ist und das Kou'Ta und Ibana ihm allem Anschein nach helfen, ebenso diese Yûrikki. Also schnappen Sie sich diese Typen und verfrachten Sie sie in eine Arrestzelle auf der Exlunas! Dann werden wir ja sehen, was es mit diesem Prototyp auf sich hat«, befahl der Captain. Sein Hologramm begann zu flackern und löste sich auf.

17
    Tshaska trottete den breiten Laufsteg in Kou'Tas Schiffshandel wenige Meter hinter Fargo entlang, der mit bestimmten Schritten auf das schwarze delaarische Raumschiff zuging. Die Sabra'sán , wie die Bord-KI TORR das dreieckige Schiff genannt hatte. Sie thronte wie ein majestätischer Raubvogel auf dem Podest am Ende des Laufstegs und stellte das kleine Kurierschiff, das rechts von ihr stand, regelrecht in den Schatten.
    Plötzlich rempelte die Yûrikki in Fargos Rücken. Sie war so sehr in den Anblick des schwarzen Dreiecks vertieft gewesen, dass sie nicht mitbekommen hatte, dass der Delaarianer vor ihr stehen geblieben war. »Entschuldige«, sagte sie leise, als er von der unerwarteten Berührung überrascht über seine Schulter zu ihr sah. Tshaska glaubte, ein diffuses Lächeln über seine Lippen gleiten zu sehen, doch er drehte sich wieder um, ehe ihre Augen es vollends erfassen konnten.
    Seit ihr der Arzt von seiner Drogensucht erzählt hatte, war Tshaska sich nicht mehr sicher, was sie von Fargo halten sollte. Das Einzige, was in der Gesellschaft der Yûrikki noch weniger wert war als ein Mischblut, waren Drogensüchtige und Mörder, und er war in gewisser Hinsicht beides. Solche Leute hatte sie bisher immer gemieden. Sie galten als nicht besonders vertrauenswürdig und waren alles andere als loyal. Tshaskas Geist war wegen dieser Sache vollkommen aufgewühlt, und sie wünschte, dieser Arzt hätte kein Wort darüber verloren. Während des gesamten Fluges von seinem Apartment zu Kou'Tas Geschäft hatten sie und Fargo mit gehörigem Abstand zueinander auf der Rückbank des Shuttles gesessen und schweigend zu den Fenstern hinausgestarrt. Anhand seiner Reflexion in der Fensterscheibe war der Yûrikki dabei jedoch aufgefallen, dass er hin und wieder mitbetrübtem Ausdruck in den Augen zu ihr hinübergesehen hatte.
    Tshaska seufzte und zog damit den selbstgerechten Blick des Arztes auf sich, der mittlerweile neben ihr stand. Seine dunkelbraunen Mandelaugen schienen sie zu fragen, ob alles in Ordnung sei, doch sie entschied, diesen tal'henn stur zu ignorieren. Er war daran schuld, dass sie an Fargo zweifelte, und verdiente ihre Aufmerksamkeit nicht. Mit einem unüberhörbaren »Hmpf« wandte sie sich von dem Arzt ab und blickte einen schmaleren Laufsteg entlang, der sich von dem breiten Steg abzweigte, auf dem sie standen, und entdeckte den Grund für Fargos unerwarteten Stopp.
    Kou'Ta stand mit einem fregtellranischen Pärchen vor einem kleinen, orange lackierten Shuttle und unterhielt sich angeregt mit ihnen. Dabei gestikulierte er immer wieder in Richtung des Shuttles. Vermutlich versuchte er

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