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Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid

Titel: Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Camilla;Träff Grebe
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dass Markus ständig an meiner Seite ist. Ich bin seine Nähe nicht gewohnt. Sie ist mir fremd, aber ich bin dankbar dafür. Vorsichtig und sehr zögerlich versuchen wir das Gleichgewicht zwischen der Situation, in der ich mich befinde, den
Umständen, die uns zusammengeführt haben, und dem, was wir füreinander empfinden, herzustellen.
     
    Es ist Nacht. Feuchtkalte Regennacht. Aber eine richtige Dunkelheit will sich in der Stadt nie einstellen, nicht wie in meinem Haus. Es wird hier nie wirklich Nacht, nur eine andere Art von Tag, bei dem das künstliche Licht die Dunkelheit auf Abstand hält.
    Markus ist zu mir gekommen, um mir zu helfen, ein Regal zusammenzuschrauben. Nicht, dass ich es nicht hätte allein aufbauen können, aber es gibt kein einziges Werkzeug in der Wohnung. Doch obwohl Markus schon seit mehreren Stunden hier ist, sind wir noch nicht dazu gekommen, uns um das Regal zu kümmern. Stattdessen haben wir die Reste der gestrigen Pizzen vom Pizzaservice aufgegessen, säuerlichen italienischen Wein getrunken und uns in dem schmalen, unbequemen Schlafalkoven geliebt.
    Es stört mich, dass nichts in dieser Wohnung meins ist, dass alles nur geliehen ist. Selbst die Bettlaken, auf denen wir liegen – jetzt feucht und zerwühlt in einem Haufen am Fußende – sind geliehen.
    Das Fenster zur Hantverkargatan steht offen, und nasskalte Luft streift um unsere nackten Beine wie unsichtbare, pelzige Nachttiere. Markus’ Hand liegt auf meinem Nacken, streicht langsam über mein kurzgeschnittenes Haar, während er mit leerem Blick auf das armselige kleine Zimmer schaut.
    Ich muss mir auf die Zunge beißen, um nicht die Frage zu stellen, von der ich mir einbilde, dass sie Frauen immer stellen. Aber ich beschließe, dass ich gar nicht wissen will, woran er denkt. Dass mir der Augenblick genügt. Dass ich in diesem perfekten Moment ruhen möchte und die zerbrechliche Stille nicht zerstören will, indem ich seine Bestätigung einfordere.

    Und warum um Zärtlichkeitsbeteuerungen betteln? Ich weiß selbst nicht, was das ist: diese zerbrechliche und gleichzeitig unwiderstehlich verlockende Anziehung zwischen uns beiden. Ist es Liebe, oder leihen wir einander nur unsere Körper, um dieses schwarze Loch zu füllen, das wir in uns spüren?
    In weiter Ferne höre ich Sirenen. Das scheint Markus aus seinen Überlegungen zu wecken, er zieht sich auf die Ellbogen hoch und sieht mich an, als entdeckte er erst jetzt, dass ich neben ihm liege, küsst zunächst ein Augenlid, dann das andere.
    Vorsichtig.
    »Du weißt, dass du uns erlauben solltest, dich zu beschützen. Auch nachdem du weggezogen bist, brauchst du Schutz.«
    Ich hole tief Luft vor Ärger und etwas anderem. Es stört mich, dass er meine Entscheidung nicht respektiert, dass er glaubt, besser zu wissen, was gut für mich ist. Dass er, der noch so jung ist und so wenig Erfahrung vom Leben hat, meint, ich sei bedürftig.
    »Diese Diskussion hatten wir doch schon. Ich will keine Polizei hier haben. Es reicht mit… einem Bullen.«
    »Sehr witzig.« Markus klingt beleidigt und nimmt seine Hand von meinem Nacken. »Begreifst du nicht, welcher Gefahr du dich aussetzt?«
    Langsam setze ich mich auf, ziehe mir den Slip an und wickle mir die Decke um die Schultern. Ich friere.
    »Ach, hör auf. Wenn ich es zulasse, dass er – oder meinetwegen auch sie – mein Leben derart einschränkt, dann hat er doch bereits gewonnen.«
    »Entschuldige, wenn ich vielleicht etwas schwer von Begriff bin, aber ich verstehe einfach nicht, wieso du das als eine Niederlage ansehen kannst. Gefahren … zu begegnen, das zeigt doch nur, wie stark du bist.«

    »Na wunderbar, dann zeigt das hier doch gerade, dass ich das nicht bin. Stark, meine ich. Wenn ich es nicht aushalte, dass um mich die Bullen herumwimmeln … dann bin ich also schwach. Oder?«
    »Entschuldige, Siri, aber jetzt bist du wirklich anstrengend. Ich will dir doch nur helfen.«
    »Und du glaubst, dass dies das Richtige wäre?«
    Ich höre, wie scharf meine Stimme klingt.
    »Natürlich, deshalb rate ich dir doch dazu. Weil ich weiß, dass es das Richtige ist.«
    »Und seit wann weißt du so genau, was das Richtige ist?«
    Jetzt bin ich gemein. Ich spüre, wie dieses Gefühl meinen ganzen Körper durchströmt, der Wunsch, eklig zu sein.
    »Was meinst du damit?«, fragt Markus, während er aus dem Bett steigt und anfängt, sich anzuziehen.
    »Was ich damit meine? Findest du es beispielsweise richtig, mit mir zu schlafen? Was glaubst

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