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Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid

Titel: Die Therapeutin - Grebe, C: Therapeutin - Någon sorts frid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åsa Camilla;Träff Grebe
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Patienten und einige mit Essstörungen.«
    Markus und Sonja nicken, als wären Depressionen und Angstzustände Alltagskost für sie, was es ja vielleicht auch ist. Was weiß ich von Polizeiarbeit?
    »Dann war Sara also nicht normal?«, fragt Sonja und legt den Kopf schräg.

    »Normal, was ist normal? Nein, sie war definitiv nicht normal, wenn Sie von den psychiatrischen Beurteilungskriterien ausgehen. Aber normal ist ja ein relativer Begriff, kein absoluter. Oder? Ein Mensch, der in zwei, drei Punkten vom Durchschnitt abweicht, ist per definitionem normal. Das bedeutet nicht, dass das Normale besser ist. Glauben Sie, alle großen Komponisten, Schriftsteller und Künstler waren normal ? Glauben Sie, es sind die normalen Menschen, die unsere Zivilisation voranbringen?«
    Ich sehe selbst ein, dass ich aggressiv klinge, ohne es eigentlich zu wollen, aber es ist mir so ungemein wichtig, dass Sara nicht auf einen asozialen, unangepassten Psychofall reduziert wird.
    »Sara war begabt und witzig«, sage ich fast stimmlos.
    »Ich verstehe«, sagt Markus und sieht mich an.
    Einen Moment lang bin ich mir ganz sicher, dass er es tatsächlich tut.
    Plötzlich verstummen wir, und ich schaue hinaus auf mein Grundstück, auf dem immer noch die Leute von der Spurensicherung herumlaufen. Es sind zwei bärtige Männer um die fünfundfünfzig, in Stiefeln, Uniformhosen und zu kleinen T-Shirts, die stramm um ihre kugelförmigen Bäuche sitzen. Sie sind sich so ähnlich, dass sie Brüder sein könnten, und erinnern mich heftig an irgendeine Fernsehgestalt aus meiner Kindheit, die eine Autosendung moderiert hat.
    Es hat aufgehört zu regnen, die Sonne ist untergegangen, und die Dunkelheit senkt sich über das Land. Der vertraute Krampf in meiner Brust macht sich bemerkbar.
    »Wie war Ihre Beziehung zu Sara, ich meine, haben Sie sich auch privat getroffen oder so?«, fährt Sonja fort.
    »Nie, wir sind uns nur in der Therapie begegnet. Aber wir mochten einander«, füge ich hinzu.

    »Wusste Sara, wo Sie wohnen?«
    »Auf keinen Fall. Wir geben unseren Patienten nie private Informationen, und ich habe eine geheime Telefonnummer.«
    »Wer hat für Saras Therapie bezahlt? Ich kann mir kaum denken, dass sie das selbst finanziert hat, wenn ich von dem ausgehe, was Sie über ihre Situation erzählt haben.«
    Sonja hat Recht. Sara hätte ihre Therapie nie aus der eigenen Tasche bezahlen können. Die meisten meiner Patienten stehen finanziell katastrophal da. Einige wenige bekommen das Geld für eine Therapie von der Kommune. Darin liegt viel Ungerechtigkeit. Es gibt funktionierende Behandlungsformen, aber nur eine geringe Zahl Privilegierter hat überhaupt Zugang zu ihnen.
    »Sara hatte eine verständnisvolle Sozialarbeiterin«, antworte ich. »Saras Betreuerin in der Ambulanz war der Meinung, sie sollte an einem Projekt für Borderline-Mädchen teilnehmen, das darauf basiert, dass sie eine qualifizierte Therapie von Psychotherapeuten mit Spezialausbildung bekommen. Doch dann entschieden sie, dass Sara zu gut funktionierte, um daran teilnehmen zu können. Sie war nämlich nicht selbstmordgefährdet. Es reichte also nicht, dass sie sich ritzte. Beim Sozialamt waren sie aber dennoch der Meinung, dass Sara die Möglichkeit bekommen sollte, so etwas wie eine Therapie zu bekommen, auch wenn ich nicht die gleichen Qualifikationen wie die Projekttherapeuten aufzuweisen habe. Und so ist Sara bei mir gelandet. Das Sozialamt bezahlt.«
    »Haben Sie irgendeine Ahnung, wie sie im Wasser vor Ihrem Steg gelandet ist?«
    Ich schüttle traurig den Kopf und schaue Sonja an. Ihr Blick ist unergründlich.
    »Siri, ich muss das fragen: Wo waren Sie heute Nachmittag zwischen drei und fünf Uhr?«

    Ich schaue sie verblüfft an.
    »Ich hätte nie gedacht, dass mir jemals so eine Frage gestellt wird. Zwischen drei und fünf, ich muss überlegen. Ich hatte einen Termin mit einer Patientin, Anneli Malm.«
    »Kann das jemand bestätigen?«
    Ich zucke mit den Schultern.
    »Meine Kollegen waren da. Anneli auch. Natürlich.«
    Plötzlich fällt mir etwas ein.
    »Ich filme meine Patientengespräche. Zeit und Datum werden automatisch registriert. Sie können gern die Aufnahmen überprüfen.«
    Sonja nickt, rutscht auf dem Stuhl hin und her und legt die Handflächen in einer Geste aneinander, die ich so interpretiere, dass sie etwas Wichtiges zu sagen hat.
    »Siri, ist es sicher, dass Sara keine Selbstmordabsichten hatte?«
    »Absolut«, antworte ich. »Außerdem lief im

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