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Die Therapie: Psychothriller (German Edition)

Die Therapie: Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Therapie: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Fitzek
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tobt. Also? Weswegen rufst du an?«
    »Ich habe heute ein Fax in die Detektei bekommen.«
    »Von wem?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Ich denke, du solltest es dir selbst ansehen.«
    »Was soll das heißen? Was steht denn drauf?«
    »Nichts.«
    »Du hast ein leeres Fax bekommen? Ist es das, was du mir sagen willst?«
    »Wohl kaum. Ich sagte nicht, dass es leer ist. Es ist ein Bild.«
    »Ein Bild? Und wieso sollte ich es mir ansehen?«
    »Weil ich glaube, dass es von deiner Tochter stammt. Ich glaube, Josy hat es gemalt.«
    Viktor lehnte sich zitternd mit den Rücken an den Kühlschrank und schloss die Augen.
    »Wann?«
    »Das Fax?«
    »Ja. Wann hast du es bekommen?«
    »Vor einer Stunde. Und es kam auf meinem privaten Anschluss an. Diese Nummer kennen außer dir nur eine Hand voll Menschen.«
    Viktor atmete tief ein und begann darüber wieder zu husten.
    »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll, Kai.«
    »Hast du ein Faxgerät auf Parkum?«
    »Ja. Es steht bei mir im Wohnzimmer.«
    »Gut. Ich schick es dir in zehn Minuten. Sieh zu, dass du Anna bis dahin rausgeschmissen hast. Ich melde mich dann später wieder, und du sagst mir, was du davon hältst.«
    Viktor gab Kai seine Parkumer Faxnummer durch und legte auf.

    Als er aus der Küche in den Flur trat, war die Wohnzimmertür geschlossen. Mist. Er fluchte lautlos und rechnete mit dem Schlimmsten. Hatte sie sich wieder auf und davon gemacht? Schnell öffnete er die Tür und war erleichtert, weil er sich geirrt hatte. Anna. Sie stand vor seinem Schreibtisch und drehte ihm nach wie vor den Rücken zu.
    »Hallo«, sagte er, bekam aber vor Schmerzen keinen Ton aus seiner Kehle.
    Und dann schlug die Erleichterung in Entsetzen um. Denn Anna hatte seine Rückkehr nicht bemerkt und machte keine Anstalten, sich nach ihm umzudrehen. Stattdessen rührte sie verstohlen eine weiße Substanz in seinen Tee.

31. Kapitel
    V erlassen Sie sofort mein Haus!«
    Anna drehte sich langsam um und sah Viktor verständnislos an.
    »Himmel, jetzt haben Sie mich aber zu Tode erschreckt, Herr Doktor. Was ist denn auf einmal in Sie gefahren?«
    »Die Frage müsste ich Ihnen stellen. Seit Tagen wundere ich mich, weshalb mein Tee so komisch schmeckt. Und seitdem Sie hier auf der Insel sind, werde ich von Stunde zu Stunde kränker. Und jetzt weiß ich auch, warum.«
    »Meine Güte, Dr. Larenz, setzen Sie sich doch erst einmal zu mir. Sie sind ja ganz außer sich.«
    »Dazu habe ich ja wohl auch allen Grund. Was ist das, was Sie mir in den Tee gemixt haben?«
    »Wie bitte?«
    »Was?«, brüllte Larenz. Seine Stimme überschlug sich, und jedes Wort tat seiner entzündeten Kehle weh.
    »Machen Sie sich nicht lächerlich«, antwortete sie ihm ruhig.
    »WAS IST DAS?«, schrie er.
    »Paracetamol.«
    »Para …?«
    »Ja. Das Mittel gegen Erkältungskrankheiten. Hier. Sie wissen doch. Seit der Sache mit Charlotte habe ich immer welches dabei.« Sie öffnete ihre grauschwarze Designerhandtasche.
    »Sie sahen so krank aus, dass ich Ihnen etwas Gutes tun wollte. Selbstverständlich hätte ich es Ihnen gesagt, bevor Sie den ersten Schluck nehmen. Meine Güte, dachten Sie etwa, dass ich Sie vergiften will?«
    Viktor hatte keine Vorstellung mehr davon, was er dachte und was nicht.
    Sindbad war verschwunden. Er litt an Fieber, Durchfall und Schüttelfrost. Alles Symptome einer Erkältung. Oder einer Vergiftung. Seine Medikamente halfen ihm nicht.
    Und zwei Menschen hatten ihn mehrfach vor Anna gewarnt.
    Pass auf dich auf. Sie ist gefährlich.
    »Denken Sie etwa, dass ich mich gleich selbst mit umbringen will?«, wollte Anna wissen. »Hier. Ich hab mir auch etwas in den Tee getan, weil es mir heute ebenfalls nicht so gut geht. Und ich habe bereits einen großen Schluck davon getrunken.«
    Viktor sah Anna weiterhin völlig entgeistert an und fand in seiner Erregung nicht die richtigen Worte.
    »Ich weiß nicht, was ich denken soll«, brüllte er. »Ich weiß ja auch nicht, ob Sie gestern Nacht bei mir eingebrochen haben. Ich habe keine Ahnung, warum Sie im Kramladen auf der Insel nach einer Waffe gefragt und dann ein Tranchiermesser und eine Angelschnur gekauft haben. Und ich weiß nicht, welche offene Rechnung wir beide miteinander hätten.«
    Viktor merkte selbst, wie wirr sich seine Worte für einen Außenstehenden anhören mussten, obwohl er nur berechtigte Fragen stellte. »Um Gottes willen, ich weiß ja noch nicht einmal, wer Sie sind!«
    »Und ich weiß nicht, was Sie gerade von mir wollen, Dr. Larenz.

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