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Die Tiere in meiner Arche

Die Tiere in meiner Arche

Titel: Die Tiere in meiner Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerald Malcolm Durrell
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vergleichende Untersuchungen verwendet. Von dem Umzug wird ein eingehender Bericht mit dazugehörigen Fotografien gemacht.
    14 Uhr 20. Das Säugetierhaus wird für die Öffentlichkeit geschlossen. Transport der Tiere:
    Wenn feststeht, daß beide Gorillas so weit betäubt sind, daß sie aus dem Käfig entfernt werden können, geht der Umzug in folgender Weise vor sich:
    1. Beide Tiere werden zu den Bahren hinausgetragen, die im Gang des Säugetierhauses bereitstehen.
    2. Sobald der Gorilla auf der Bahre liegt, wird er bis zum Hals zugedeckt und mit Stricken auf der Bahre festgebunden.
    3. Beide Tiere werden im Säugetierhaus gewogen.
    4. N’Pongo wird nach Käfig Nr. 1 (Nordseite) gebracht; Nandi zu Käfig Nr. 2 (Südseite).
    5. Die allgemeine Untersuchung sowie die Entnahme von Blutproben, die Abnahme der Fingerabdrücke und das Messen findet im neuen Haus statt, da es in erster Linie darauf ankommt, den Umzug so rasch wie möglich zu erledigen.
    6. Die Gorillas werden getrennt gehalten und sollen daran gehindert werden, in den mittleren Käfig zu gelangen, solange sie nicht ihren Normalzustand wieder völlig erreicht haben.
    Anwesendes Personal: Jeremy J. C. Mallinson, J. J. Mallet, Q. M. C. Bloxam, P. F. Coffey, D. Vo Riordan, J. Usher-Smith.
    14 Uhr 30. Jedem der beiden Tiere wird oral 300 mg. Sernylan (Phenciclidine) verabreicht. Geschätztes Gewicht der Gorillas etwa 75 kg. Die oben genannte Dosis wurde in Milch/Honig/Vit. B 12 verabreicht. Weitere Informationen für jedes Tier auf einer Extrakarte. N’Pongo Blatt 4, M. 1, Nandi Blatt 4 M. 2.«
    Dann wurden die Tiere unter Narkose gesetzt. Aus den Aufzeichnungen ist ersichtlich, daß sie auf unterschiedliche Weise reagierten. Aus diesen recht nüchternen und präzisen Feststellungen geht natürlich nicht hervor, daß jedem einzelnen von uns das Herz bis zum Hals klopfte, obwohl wir uns alle bemühten, so lässig zu tun, als arrangierten wir jeden Tag Gorillaumzüge. Für uns waren ja die beiden auch nicht einfach irgendwelche Tiere; sie waren unsere persönlichen Freunde, und wir wollten sie nicht verlieren.
    »29. Februar 1972
    Transport zum neuen Haus

    N’Pongo Kenn-Nr. M.1, Blatt 4
    14 Uhr 30. Sernylan verabreicht. 14.31 Beide Tiere sehr lebhaft, als kein Futter gereicht wurde. 14.45 Tiere wirken ruhiger. 14.46 Uhr N’Pongo zog sich mit etwas mehr Anstrengung als sonst auf ihr Bord. 14.52 N’Pongos Augen matt. 14.55 N’Pongo schwankt auf dem Bord. 14.55 L/2 N’Pongo, die bisher auf allen Vieren stand, setzt sich, läßt den Kopf nach unten hängen. 14.56 Sehr stark schwankend. 14.58 N’Pongo sinkt in liegende Stellung zusammen, setzt sich wieder auf, schwankt stark. 15.01 Auf dem Boden. 15.02 Zusammengesunken, Gesicht und Körper auf den Boden gedrückt, Hinterbeine leicht unter sich angezogen. 15.03 Nandi rennt an ihr vorbei und schlägt sie auf den Rücken. N’Pongo reagiert mit einer leichten Bewegung. 15.05 Nandi schlägt N’Pongo wieder. Keine Reaktion von N’Pongo. Danach keine weitere Reaktion oder Bewegung mehr von N’Pongo = 35 Minuten.«

    Dienstag,.29. Februar
    Forts. Transport — Nandi M.2
    14.30 Verabreichung von Sernylan. 14.31 Beide Tiere stark lebhaft, als kein Futter gereicht wurde. 14.45 Tiere scheinen ruhiger zu sein.
    14.50 Nandis Augen wirken matter und leicht eingesunken. 14.55 ½ Nandi zeigt starke Erregung, rennt gegen die Klappe und trommelt auf sie ein. 14.56 Nandi nimmt Drohstellung ein, noch immer sehr agitiert, rennt weiter gegen Klappe an und trommelt dagegen. 14.57 Nandi sabbert stärker. 14.59 Nandi gibt sich noch immer drohend und zeigt starke Unruhe. 15.03 Nandi rennt an N’Pongo vorüber, schlägt sie auf den Rücken. 15.05 Nandi schlägt N’Pongo wieder. Keine Reaktion von N’Pongo. 15.06 Nandi nicht mehr ganz sicher auf den Beinen, scheint aber kräftig und wach zu sein. 15.07 Nandi weniger unruhig und aktiv. 15.07 ½ Nandi gähnt, hält sich aufrecht, indem sie das Gesäß gegen die Wand drückt, immer noch auf allen Vieren. 15.08 Kopf fällt herunter, Körper schwankt. 15.09 Nandi setzt sich. 15.10 Nandis Augen fallen zu. 15.11 Nandi schlurft einige Schritte vorwärts und sinkt dann in ähnlicher Stellung wie N’Pongo zusammen. 15.12 Nandi hebt Kopf und senkt ihn wieder. Nach 14.12 zeigte Nandi keine weitere Reaktion oder Bewegung mehr. Nandi = 42 Minuten.«
    Sobald sie beide bewußtlos waren, gingen wir schleunigst an die Arbeit. Die Bahren wurden in den Käfig gebracht, und die Gorillas auf ihnen

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