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Die Tiere in meiner Arche

Die Tiere in meiner Arche

Titel: Die Tiere in meiner Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerald Malcolm Durrell
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amöbenhaft aus unserem ersten Versuch hervorsprießen würden, und das hat sich bis zu einem gewissen Grade auch als wahr erwiesen.
    In einer gewagten Vorausschau beschlossen wir, auf unserer Kartei für Verhaltensweisen einen Platz für Hinweiszeichen auf das Foto- und Tonbandarchiv freizulassen. Obwohl uns damals allein die Idee schon größenwahnsinnig erschien — der Trust steckte noch in den Kinderschuhen und litt an akutem Geldmangel — nährten wir doch unsere Hoffnung, eines Tages auch ein Fotoarchiv zu besitzen. Und unsere Voraussicht hat sich als nützlich erwiesen, denn vor kurzem konnten wir mit der Einrichtung unseres Fotoarchivs beginnen. Und so hoffen wir, daß sich auch das Archiv für Tonaufzeichnungen — wobei wir in das nahezu unberührte Feld der sprachlichen Verständigung der Tiere vorstoßen würden — verwirklichen lassen wird, sobald wir es uns leisten können.
    Zuerst legten wir drei Hauptkarten an. Sie gaben Auskunft über die Geschichte des Tieres, die Krankheitsgeschichte und das Verhalten. Die Karten sind 25 X 22 cm groß. Jede hat eine andere Farbe, um das Heraussuchen zu erleichtern. Geschichte weiß, Krankheitsgeschichte rosa, Verhalten blau. Die oberen Abschnitte aller drei Karten enthalten die gleichen Grundinformationen wie Alter, Datum der Ankunft, die ungemein wichtige Zoonummer und so weiter.
    Die Geschichtskarte enthält alle Informationen, die wir über das neueingetroffene Tier erhalten können sowie alle bekannten Einzelheiten über das Verhalten der Art in freier Wildbahn, so daß sie der Person, die das Tier versorgt, als Leitfaden dienen kann.
    Die Karte für die Krankheitsgeschichte enthält Einzelheiten über jede tierärztliche Behandlung, der das Tier unterzogen wird, solange es sich in der Sammlung befindet. Ein Platz für den späteren Autopsiebericht bleibt frei.
    Die Verhaltenskarte sollte vielleicht richtiger ethologische Karte heißen, denn sie enthält alle Beobachtungen über das Verhalten des Einzeltieres, das reicht von der Brunst bis zur Entwicklung der Jungen.
    Es läßt sich kaum vermeiden, daß auf den Karten Wiederholungen Vorkommen. Nach einigen Jahren stellten wir fest, daß es notwendig war, für die Säugetiere eine Zuchtkarte hinzuzufügen, da sonst diesbezügliche Daten entweder unter Verhalten oder Krankengeschichte oder unter beiden Rubriken hätten eingetragen werden müssen, was möglicherweise Verwirrung verursacht hätte. Wir stellten weiter fest, daß es äußerst nützlich war, für die Vögel eine Eikarte anzulegen. Sie haben sich bei der Errechnung des Erfolgsprozentsatzes am Ende der Brutzeit als sehr brauchbar erwiesen. Dank der Einführung dieser Karten ist uns aufgefallen, daß einige Vögel an einer Mangelerscheinung leiden, deren Ursachen wir im Augenblick untersuchen.
    In den Karteikästen für die Säugetiere und die Vögel haben wir Anhängekarten, die rosa sind. Die Informationen auf diesen Karten beziehen sich auf Narkosemittel, Ernährung, Trächtigkeitszeiten und Lebensdauer bei Aufzucht mit der Flasche. Sie sind zur raschen, einfachen Informationen gedacht. Die Karteikästen für Vögel und Säugetiere enthalten vorn vier Karten, auf denen Ankünfte, Verluste, Austausch und eigene Züchtungen eingetragen werden.
    Neben dieser Kartei, die sämtliche detaillieren Angaben über die Tiere enthält, gibt es zur schnellen Übersicht für Vögel und Säugetiere auch noch eine kleine Kartei, die alphabetisch geordnet ist.
    Diese Karten sind 10 x 12 cm groß und enthalten kurze, stichwortartige Angaben über jedes einzelne Tier sowie dessen Kenn-Nummer. Eine bibliographische Kartei, eingeteilt nach Autoren und Themen, enthält Einzelheiten über alle Artikel, die von unseren Mitarbeitern für unsere Jahresberichte und auch für andere wissenschaftliche Zeitschriften verfaßt wurden. Dann haben wir eine Kartei, in der alles enthalten ist, was über die Ernährungsweise des Tieres in freier Wildbahn bekannt ist sowie Einzelheiten über die Art der Nahrung, die es in unserem Zoo erhält. Wir hoffen, diese Kartei mit den Fortschritten, die wir bei unserer ernährungswissenschaftlichen Forschungsarbeit machen, beträchtlich zu erweitern. Dann gibt es eine tierärztliche Kartei. Das ist ein einfaches System mit Kreuzverweisungen zwischen den Tierarten und Krankheiten, so daß wir auf einen Blick feststellen können, welche Arten welche Krankheiten gehabt haben. Schließlich ist da das Fotoarchiv, in dem die Aufnahmen alphabetisch

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