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Die Tochter der Konkubine

Die Tochter der Konkubine

Titel: Die Tochter der Konkubine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pai Kit Fai
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ihrer Umgebung, folgte sie einem Kiesweg an Beeten mit weißen Chrysanthemen vorbei bis zu den alten Plastiken, die den Eingang bewachten.
    J. T. Ching erwartete sie in einer schwarzen Seidenrobe, die ihm ein priesterliches Aussehen verlieh. »Willkommen in meinen Wolkengärten. Ich hatte nicht gedacht, dass du so bald schon kommen würdest.« Er bedeutete ihr, Platz zu nehmen.
    »Für das, was ich zu sagen habe, muss ich nicht sitzen.«
    »Unsinn«, meinte er, »selbst bei einem Anlass wie diesem ist gutes Benehmen nötig.« Er klatschte in die Hände, und ein chinesischer Junge erschien, verneigte sich und setzte sich dann im Lotussitz hinter einen kleinen Tisch, auf dem kleine Tassen, Schüsseln und Teekannen standen. Auf einer Anrichte innerhalb seiner Reichweite war eine Reihe von Samowaren aufgestellt.
    »Vielleicht weißt du, dass ich mich für feine Teesorten interessiere, wie das schon unsere Väter und Vorväter taten. Eine Leidenschaft, die ich einst mit deinem Vater teilte. Ist das, was du zu sagen hast, so wichtig, dass man nicht erst einen Tee trinken könnte?«

    Seine einnehmende Art entwaffnete Sing beinahe. »Verzeihen Sie mir, wenn ich unfreundlich wirke, aber wenn unsere Unterhaltung zivilisiert abläuft, nehme ich gern an.«
    Er nickte freundlich. »Dieser Junge kann weder hören noch sprechen, aber er hat eine Nase fürs Zusammenstellen von Teemischungen. Darf ich vorschlagen, dass er etwas mischt, das seiner Wahrnehmung von dir entspricht? Darin ist er recht gut.«
    Der Junge blickte Sing mit großen, aufdringlichen Augen an und begann mit den Feinheiten der althergebrachten Teezeremonie.
    »Ich bewundere die großen Persönlichkeiten der Vergangenheit, sowohl die chinesischen als auch die japanischen.« Er drehte sich zu einem schmalen Altar aus schwarzem Lack um, der vor einem vergitterten Paravent von großer Schönheit stand, das ein prächtiges Samurai-Schwert beherbergte.
    »Das Haus Ching importiert seit vielen Generationen Tee und Lackwaren aus der Suruga-Bucht auf der Insel Honshu.« Er sprach wie zu sich selbst. »Das ist die Heimat des letzten Shogunats, der Familie, die dreihundert Jahre lang über Japan mittels Bushido herrschte - des Wegs des Ritters.«
    Mit großer Ehrfurcht nahm Ching das Beidhandschwert heraus, bewunderte seinen Griff aus Gold und Elfenbein, seine scharlachrote Degenscheide mit erlesenen Einlegearbeiten aus Gold. Als er die Klinge langsam aus ihrer Scheide zog, gab sie kein Geräusch von sich, sondern schien die Luft zu durchschneiden. »Dieses Schwert hat mir General Hideki Tojo, der beste Militärstratege der Welt, geschenkt, der bald der größte Führer unter der Aufgehenden Sonne sein wird.« Er fuhr mit einem Finger liebevoll über die Rückseite der Klinge, die plötzlich in einem Bogen so nahe an Sings Kopf vorbeisauste, dass sie sich sicher war, ihr Haar würde sich durch dessen Wucht bewegen.
    »Eine kleine Demonstration für den Fall, dass du mich für alt und langsam hältst.« Er steckte das Schwert mit geübter Lässigkeit zurück in die Scheide und verbeugte sich vor ihr. »Du hast mit keiner Wimper gezuckt. Ich bin beeindruckt.«

    Der Tee wurde auf einem schwarzen Lacktablett in fingerhutgroßen Tassen serviert. In der einen Sekunde, die nötig war, um ihn anzubieten, blickte der Junge ihr direkt in die Augen. Sing war sich nicht sicher, ob sie darin Unverschämtheit oder eine Warnung entdeckte.
    »Das ist ein derart seltener Tee, dass er in Tassen aus reinem Gold serviert werden muss«, prahlte Ching. »Um den Berg, wo dieser Busch wächst, wurden schon Schlachten geschlagen.« Allein der Duft brachte Sings Entschluss schon ins Wanken. Sie erinnerte sich an den Nektar der goldenen Persimone. Es trieb sie, das loszuwerden, weshalb sie gekommen war.
    »Wir beide wissen, dass ich hier bin, weil Sie mich gefunden haben. Mir war klar, dass das passieren würde, nur nicht, wann und wo. Sie von meinem Vater sprechen zu hören macht alles leichter. Es bedeutet, dass Sie wissen, wer ich bin.«
    »Devereaux, das ist ein großer Name«, erwiderte er mit absoluter Aufrichtigkeit. »Respektiert in vielen Teilen Chinas, die für den Flusshandel offen sind, und in manchen auch gefürchtet.« Er vollführte eine übertriebene Verbeugung. »Es freut mich zu hören, dass Topas, meine Edelsteinwahl, die Tochter ist von jemandem mit solch erlesenem Geschmack in allem, was selten ist und die Sinne anspricht.«
    Als Sing auf seine unbeholfenen Schmeicheleien nicht

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