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Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga

Titel: Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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jetzt gesehen.
    Nachdem sie noch einen Moment lang konzentriert gelauscht und sich davon überzeugt hatte, dass sie wirklich allein war, ging sie hin, griff nach dem eisernen Ring in ihrer Mitte und stellte überrascht fest, dass sich die Klappe nicht nur unerwartet leicht, sondern nahezu lautlos öffnen ließ. Offensichtlich waren die Scharniere gut geölt.
    Warum eigentlich? Allzu sauber oder gar ordentlich schienen die beiden Bäckersleute doch gar nicht zu sein …
    Katharina verscheuchte den Gedanken, lugte vorsichtig in die Tiefe und sah nichts als eine schmale Leiter, die nahezu senkrecht nach unten führte und nicht nur hoffnungslos verdreckt war, sondern auch alles andere als Vertrauen erweckend aussah. Die Stimmen wurden lauter, und sie sah jetzt den flackernden roten Schein von Fackeln, kein Kerzenlicht mehr.
    In der Hoffnung, dass die wackelige Leiter wenigstens ihr Gewicht tragen würde, schwang sie sich in die Tiefe, ließ die Klappe lautlos über sich wieder zufallen und stieg die ächzendenSprossen hinab, um sich schließlich in einer winzigen, gemauerten Kammer wiederzufinden, die offensichtlich Teil eines größeren Gewölbekellers war, der sich unter dem gesamten Haus dahinziehen musste, wenn nicht sogar noch weiter. Stimmen und Licht drangen aus einem benachbarten Raum, zu dem eine aus schweren Bohlen gefertigte halbrunde Tür führte. Sie war allerdings nur angelehnt, und vermutlich war das der einzige Grund, warum sie nicht längst entdeckt worden war.
    Katharina schalt sich für ihren Leichtsinn, bewegte sich nun aber vorsichtig weiter und hielt auf den letzten Schritten sogar den Atem an.
    Und dieses Mal beglückwünschte sie sich zu ihrer Vorsicht, als sie ihr Ziel erreichte.
    Die Tür stand tatsächlich nur einen schmalen Spalt offen, doch was sie durch diesen Spalt sehen konnte, das hätte ihr um ein Haar einen überraschten Schrei entlockt.
    Der Raum auf der anderen Seite war deutlich größer als die winzige Kammer, in der sie stand, und gleich von einem halben Dutzend Fackeln erhellt, deren Flammen in der Zugluft tanzten und damit nicht nur Licht, sondern auch unzählige hektisch hin- und herspringende Schatten erzeugten, sodass es ihr im allerersten Moment fast schwerfiel, überhaupt etwas zu erkennen. Ganz wie sie es erwartet hatte, gewahrte sie nicht nur Hendrik auf der anderen Seite, sondern auch Ansgar und sogar Hendriks Frau.
    Was sie nicht erwartet hatte, das war der Anblick Eriks und zweier weiterer Männer, die sie aus Bjarnisund kannte (Ole und Tjerg, glaubte sie sich zu erinnern, aber ganz sicher war sie nicht … es wollte ihr immer noch nicht gelingen, diese ausnahmslos bärtigen und Zöpfe tragenden Hünen auseinanderzuhalten). Außerhalb des schmalen Bereiches, den sie einsehen konnte, schienen sich noch mehr Gestalten aufzuhalten. Und dennoch war es nicht einmal das, was Katharina jäh die Schreckensbleiche ins Gesicht steigen ließ.
    Erik hatte sich auf ein Knie sinken lassen und beugte sich, einen Dolch in der rechten Hand, über eine ausgemergelte Gestalt mit dick verbundenen Händen und grauem Gesicht, die sich wimmernd vor Angst auf dem Boden krümmte.
    »… deine allerletzte Chance, Pfaffe«, sagte Erik gerade. »Sag mir jetzt die Wahrheit, oder du lernst am eigenen Leib die Höllenqualen kennen, mit denen du deinen Schäfchen so gerne drohst!«
    Katharina verstand nicht einmal wirklich, was sie da sah. Vater Cedric war hier? Aber Ansgar hatte ihr doch gesagt, sie hätten ihn ins Stift gebracht, wo sich seine Brüder um seine schrecklichen Wunden kümmern konnten!
    Wohl um seiner Drohung den nötigen Nachdruck zu verleihen, begann Erik mit seinem Dolch vor Vater Cedrics Gesicht herumzufuchteln, und der heilige Mann hob mit einem angsterfüllten Wimmern die verbundenen Hände, wie um den vermeintlichen Angriff abzuwehren. Aber trotz der schieren Todesangst in seinen Augen klang seine Antwort trotzig.
    »Du bringst mich doch sowieso um, Heide!«, sagte er. »Tu es! Stoß mir dein Messer ins Herz, damit ich vor meinen Herrn treten und dort Anklage gegen dich führen kann!«
    »Sterben wirst du«, sagte Erik grimmig. »Aber es liegt ganz bei dir, wann und wie qualvoll.« Und damit beugte er sich zu Katharinas maßlosem Entsetzen noch weiter vor und führte die Dolchspitze über Vater Cedrics Wange, wo sie einen langen, blutigen Schnitt hinterließ. Cedric kreischte vor Schmerz und versuchte ihn abzuwehren, und Erik schlug seine Hände grob zur Seite und fügte ihm

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