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Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga

Titel: Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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dieser Keller ja mehr als einen Eingang. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass sie den schwer verletzten Geistlichen einfach durch die Vordertür hier herein und sogar die steile Leiter herabgeschleppt hatten.
    »Er hätte auf mich –«, setzte Vater Cedric noch einmal an, und Erik hob drohend sein Messer.
    »Noch einen Laut, und ich schneide dir die Kehle durch!«, zischte er. »Tjerg!«
    Das letzte Wort galt einem der beiden Krieger, der auf der Stelle sein Schwert zog und geduckt auf die Tür zuhuschte, undnoch bevor er sie erreichte, deutete Erik nacheinander auf Hendrik, seinen Enkelsohn und schließlich sie.
    »Bringt sie weg!«, befahl er. »Schnell! Wir treffen uns am Hafen!«
    Der Bäcker verschwand wie weggezaubert, und Ansgar ergriff sie mit beiden Händen an den ihren, drehte sie grob herum und stieß sie schon fast gewaltsam durch die Tür, durch die sie gerade gekommen war.
    »Aber –!«, protestierte sie und brach mit einem Japsen wieder ab, als Ansgar ihr einen zweiten, noch derberen Stoß versetzte, der sie haltlos durch die winzige Kammer und gegen die Leiter stolpern ließ. Die Klappe über ihr stand wieder auf, und Staub und Mehl regneten von der Decke, während sich Hendriks hastige Schritte entfernten.
    Gerade, als sie die Hand nach der ersten Sprosse ausstrecken wollte, hallte ein lautstarkes Krachen aus der Tür hinter ihnen, gefolgt von dem Geräusch von splitterndem Holz und aufgeregten Stimmen. Katharina wollte herumfahren, doch Ansgar versetzte ihr einen dritten Stoß, als versuchte er, sie nun die Leiter hinaufzuschubsen, und sie kletterte hastig los.
    Noch bevor sie die Hälfte der Leiter überwunden hatte, wurden die Schreie unter ihnen lauter, und dann hörten sie die typischen Geräusche eines Kampfes: Metall klirrte auf Metall, und sie hörte Schreie und dumpfe Schläge und ein angestrengtes Keuchen und Schnauben; vielleicht Schmerzenslaute.
    »Schneller!«, keuchte Ansgar, der ihr so dichtauf folgte, dass sie ihm bei jeder zweiten Sprosse auf die Finger trat. »Bei Odin, schneller! Sie kriegen uns!«
    Katharina kletterte schon, so schnell sie konnte – mit dem Ergebnis allerdings, dass die vorletzte Sprosse der altersschwachen Leiter unter ihren zupackenden Fingern zerbrach und sie um ein Haar beide abgestürzt wären. Im buchstäblich allerletzten Moment fand sie am Rand der Klappe Halt, und Ansgarschaffte es irgendwie, an ihr vorbeizukommen und hinaufzuspringen. Er zerrte sie so unsanft auf die Füße, dass sie einen keuchenden Schmerzenslaut nicht mehr unterdrücken konnte.
    »Raus!«, befahl er, während er bereits herumwirbelte und sie einfach mit sich zerrte. »Lauf weg! Schnell! Wir treffen uns am Hafen!«
    Katharina fand nicht einmal Gelegenheit, richtig Luft zu holen, geschweige denn zu widersprechen, so schnell zerrte Ansgar sie hinter sich her durch die Backstube: Die Schreie und der Kampflärm unter ihnen wurden noch lauter, und obwohl sie wusste, dass es rein gar nichts gab, was sie für Erik und seine beiden Begleiter tun konnte, kam sie sich einfach nur schäbig vor, sie so feige im Stich zu lassen.
    Sie hatten die Backstube durchquert, und Ansgar stürmte in den kleinen Verkaufsraum hinein und prallte dann so abrupt zurück, dass sie um ein Haar zu Boden gestürzt wären, stieß einen Fluch in seiner Muttersprache aus und zerrte sie dann hastig wieder zurück. Plötzlich hämmerte es dumpf und laut auch vor ihnen gegen die Tür, und Ansgar stolperte ein paar Schritte zurück, blieb wieder stehen und sah sich mit gehetztem Blick um. Ein gellender Schrei drang durch die offen stehende Luke zu ihnen herauf, der etwas sonderbar Endgültiges hatte, und die Tür auf der anderen Seite der Backstube erbebte unter einem Schlag, der vom Geräusch splitternden Holzes begleitet wurde.
    Ansgar sah sich noch einmal verzweifelt um – und dann tat er etwas vollkommen und absolut Irrsinniges: Er packte Katharina an beiden Schultern, wirbelte sie herum und stieß sie kopfüber in die offen stehende Ofenklappe!
    Mit dem Gesicht voran landete sie in der weißen Asche (die nicht einmal annähernd so kalt war, wie ihre Farbe Glauben machen wollte), kämpfte einen Moment lang verzweifelt darum, nicht zu ersticken, und registrierte kaum, dass Ansgar die eiserne Klappe hinter ihr zuwarf.
    Irgendwie gelang es ihr, nicht nur nicht zu ersticken, sondern dabei auch nicht genug Lärm zu machen, um die halbe Stadt aufzuwecken.
    Selbst hier drinnen drangen noch Schreie an ihr Ohr, das

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