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Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga

Titel: Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Klirren von Waffen und hastige Schritte, und nachdem sie das Kunststück fertiggebracht halte, sich irgendwie die Asche aus den Augen zu blinzeln, stellte sie fest, dass es nicht annähernd so dunkel war, wie man hätte meinen können. Der Ofen hatte eine Tür aus schwerem Gusseisen mit einer ganzen Anzahl kleinfingerdicker Luftlöcher, durch die sie nach draußen sehen konnte.
    Aber sie wünschte sich fast, es nicht getan zu haben.
    Sie sah Ansgar, aber nicht nur ihn. Zwei sehr große Männer in groben Kettenhemden hielten ihn gepackt, und obwohl sie zusammengenommen mindestens zehnmal so stark sein mussten wie er, schienen sie ihre liebe Mühe zu haben, ihn zu bändigen. Erst als ein dritter Mann in Kettenhemd und blauem Wappenrock hinzutrat und ihm derb mit dem Handrücken ins Gesicht schlug, stellte Ansgar seine verzweifelte Gegenwehr ein und erschlaffte in ihrem Griff.
    Jetzt erkannte Katharina den dritten Mann. Es war Guy de Pardeville. Er trug Helm und Panzerhandschuhe, aber sein Visier stand offen, und sein linker Arm hing in einer Schlinge, ganz wie der Eriks, als er vor zwei Tagen zurückgekommen war, und wahrscheinlich war es sogar ein Andenken an seine letzte Begegnung mit dem Skalden.
    »Wenn das keine Überraschung ist«, höhnte er, indem er die gepanzerten Finger seiner unversehrten Hand in Ansgars Haar grub und seinen Kopf brutal in den Nacken zwang. »Hättest du gedacht, dass wir uns so schnell wiedersehen, mein Junge?«
    Ansgar antwortete nicht – wahrscheinlich konnte er es gar nicht, denn Pardevilles Schlag hatte ihm nahezu das Bewusstsein geraubt –, aber das schien Pardeville nicht zu stören, denner holte zu einem weiteren Schlag mit seiner in Eisen gehüllten Hand aus.
    »Lasst ihn in Ruhe!«, sagte eine dunkle Stimme
    Pardeville erstarrte mitten in der Bewegung, blickte einen halben Atemzug lang hasserfüllt auf Ansgar hinab und wandte sich dann mit einem Ruck zu dem unbekannten Sprecher um.
    Katharina versuchte in dem winzigen Raum in eine andere Position zu rutschen, um den Neuankömmling erkennen zu können, und hätte um ein Haar vor Schmerz aufgeschrien, als sie spürte, dass sich unter der heißen Asche noch sehr viel heißerer Stein befand.
    Was denn sonst?, schalt sie sich selbst in Gedanken. Hatte sie wirklich geglaubt, dass das Höllenfeuer, das noch am Nachmittag in diesem Ofen getobt hatte, schon nach wenigen Stunden vollkommen abgekühlt war?
    »Habt Ihr gerade Euer Herz für Kinder entdeckt, mein Freund?« Pardeville drehte sich mit einer gezwungen langsamen Bewegung herum, und Katharina hätte um ein Haar vor Schrecken aufgeschrien, als sie den grauhaarigen Hünen erkannte, der hinter ihm hereingekommen war.
    »Es mag sein, dass ich den Jungen noch brauche«, antwortete Wulfgar. »Und selbst wenn nicht, Sire – es ist bei unserem Volk nicht üblich, Kinder zu schlagen. Auch nicht die unserer Feinde.«
    Pardeville setzte zu einer ärgerlichen Entgegnung an, aber Wulfgar schob ihn einfach zur Seite, ließ sich vor Ansgar in die Hocke sinken und ergriff sein Kinn mit einer Hand, die beinahe größer war als Ansgars Gesicht.
    »Wo ist deine Schwester, mein Junge?«, fragte er.
    Ansgar nuschelte eine Antwort, die vermutlich gar nichts bedeutete, denn er war noch immer mehr besinnungslos als wach, und Katharina musste immer fester die Zähne aufeinanderpressen, um nicht vor Schmerz zu stöhnen und damit ihrVersteck zu verraten. Der Boden, auf dem sie kniete, war heiß, und er schien mit jedem Moment noch heißer zu werden.
    »Sie ist hier, das weiß ich genau!«, sagte eine Stimme von der Tür her. »Ich habe sie ins Haus gehen sehen, und sie ist bisher nicht wieder herausgekommen!«
    Pardeville drehte sich mit einem Ruck herum, und auf seinem Gesicht erschien ein Ausdruck von Verachtung, als er die schwarzhaarige Frau sah, die unter der Tür aufgetaucht war. Er sagte nichts von alledem, was ihm so überdeutlich auf der Zunge lag, aber das lag wohl eher an den beiden hünenhaften Wikingern, die hinter der Gauklerin hereinkamen.
    »Und jetzt will ich meine Belohnung!«, fuhr Vera fort. »Ich habe euch gesagt, wo sie ist, und Ihr habt mir –«
    »Schweig, Frau!«, herrschte Wulfgar sie an. »Du bekommst, was dir zusteht, aber du wirst erst reden, wenn es dir erlaubt wird!«
    Vera machte ein abfälliges Geräusch, maß den hünenhaften Wikinger mit einem nicht minder abfälligen Blick und wandte sich dann direkt an Pardeville.
    »Wer ist dieser Heide?«, fragte sie. »Ihr seid

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