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Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga

Titel: Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Heimat!«
    »Nein, Kind«, antwortete Erik. »Das ist es nicht, und das war es auch nie. Ich wollte es lange nicht wahrhaben, aber es ist so. Es hat keinen Sinn, die Augen noch länger vor der Wahrheit zu verschließen. Das habe ich viel zu lange getan.« Er hob müde die Hand, als Katharina widersprechen wollte. »Pardeville und mein Bruder haben ihr Ziel erreicht, so einfach ist das. Die Menschen hier fürchten uns. Das haben sie schon immer getan, wegen der Dinge, die in der Vergangenheit geschehen sind, und nun haben sie sogar einen Grund. Aber das ist es nicht allein. Dieses Land ist um so vieles wärmer und reicher als das, aus dem wir kommen, aber es ist nicht unsere Heimat, und das wird es auch nie sein. Wir hätten nicht hierherkommen sollen, und wir werden wieder gehen, solange wir es noch können.«
    Aber das … durfte er nicht!, dachte Katharina entsetzt. Das hier war auch ihr Zuhause, ihre Heimat, die sie gerade erst gefunden hatte! »Und Ansgar?«, fragte sie. »Wollt ihr ihn einfach im Stich lassen?«
    »Natürlich nicht.« Erik wirkte ein bisschen verletzt. »Sobald die Schiffe fort sind, gehe ich zu meinem Bruder und bitte ihn, Ansgar freizulassen. Er will ihn nicht wirklich, das weiß ich. Ansgar ist von keinerlei Wert für ihn. Und wenn es nichts mehrgibt, womit er mich erpressen kann, dann lässt er ihn vielleicht frei.«
    »Aber es gibt etwas«, erwiderte Katharina. »Mich.«
    »Ich werde dich nicht ausliefern, keine Angst«, sagte Erik, der sie offensichtlich so falsch verstanden hatte, wie es überhaupt nur ging. »Du kannst mit Arla und den anderen gehen, wenn du das möchtest – ich würde mich sehr freuen, wenn du dich so entscheidest –, oder aber wir suchen einen anderen Ort, an dem du leben kannst. Einen Ort, an dem du sicher vor Wulfgar bist.«
    »Du verstehst mich falsch«, sagte Katharina. »Ich bin bereit dazu. Ich … ich gehe zu Wulfgar, wenn das der einzige Weg ist, um Ansgar freizubekommen.«
    Seltsamerweise lächelte Erik, als sie das sagte, schüttelte zugleich aber auch den Kopf. »Dein Angebot ehrt dich, mein Kind, aber ich werde nicht das Leben eines meiner Enkelkinder gegen das eines anderen eintauschen.«
    »Du kennst mich doch gar nicht«, widersprach Katharina. »Ansgar ist –«
    »Der Sohn meiner Tochter«, fiel ihr Erik ins Wort, »so wie du die Tochter meiner Tochter bist. Es macht keinen Unterschied, ob ich dich dein Leben lang oder erst seit wenigen Tagen kenne. Das ist nicht die Art von Handel, wie ich sie schließe. Und Wulfgar wird Ansgar nichts antun, keine Angst. Er ist immerhin auch von seinem Blut. Der Mann, von dem ich dir erzählt habe, der, mit dem meine Tochter fortgegangen ist und der so großes Leid über unser Volk gebracht hat, war Wulfgars Sohn. Wulfgar ist ebenso Ansgars Großvater wie ich.«
    Das hatte sich Katharina schon selbst zusammengereimt – aber erst jetzt ging ihr etwas auf, das mindestens ebenso offensichtlich war. Aber aus irgendeinem Grund war ihr dieser Gedanke bisher noch gar nicht gekommen. Vielleicht hatte sie es einfach nicht wissen wollen .
    »Dann ist er auch mein Großvater«, murmelte sie schaudernd. Aber das ergab einfach keinen Sinn! Wenn es Wulfgar nur darum ging, sein Enkelkind bei sich zu haben, warum sollte er dann Ansgar ausgerechnet gegen sie eintauschen wollen und dabei nicht nur große Gefahren auf sich nehmen, sondern möglicherweise einen ausgewachsenen Krieg mit dem Clan seines Bruders riskieren?
    »Warum ich?«, fragte sie verstört. »Was will er von mir? Ist es nur, weil ich gesehen habe, dass er den Grafen erschlagen hat?«
    »Und jetzt glaubst du, er würde dich töten, damit du es niemandem sagen kannst?« Die Vorstellung schien Erik zu amüsieren. »Wer würde dir schon glauben? Und selbst wenn: Wulfgar würde sich eher die Hand abhacken, bevor er zuließe, das dir auch nur ein Haar gekrümmt wird.«
    »Warum will er mich dann?«, fragte sie.
    »Das weiß ich nicht« antwortete Erik, und Katharina lernte schon wieder etwas über ihren neu gefundenen Großvater. Nämlich, dass er ein sehr schlechter Lügner war.
    »Unsinn!«, wiedersprach sie. »Wulfgar will einen Enkel? Er hat Ansgar, einen Enkelsohn, der die Sitten und Sprache seines Volkes spricht. Ich bin nur ein Bettlerkind, das nicht einmal weiß, wie sein richtiger Name lautet! Wer soll das glauben?«
    Sie hörte selbst, wie sehr sie sich im Ton vergriff, und Erik wollte prompt auffahren, um sie in ihre Schranken zu weisen, aber Arla kam ihm

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