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Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga

Titel: Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ihremBlickfeld, und erst ein, dann ein zweites Paar fast schon unheimlich bernsteingelb glühender Augen starrten sie an.
    Das Schnurren wurde noch lauter, während Hugin und Munin nebeneinander ganz auf ihre Brust hinaufkletterten und dann gleichzeitig damit begannen, ihr mit ihren rauen Zungen kreuz und quer durch das Gesicht zu lecken.
    Es kitzelte nicht nur, es erfüllte sie auch mit unendlicher Erleichterung. Sie war in Bjarnisund, nicht mehr in Santen und auch nicht in Wulfgars Lager, und sie hoffte zumindest, dass das bedeutete, dass auch Erik noch am Leben und ebenfalls hier war.
    Die Tür ging auf, und für einen Moment wurde es heller, und die vertrauten Geräusche des Palisadendorfs drangen an ihr Ohr. Rasche Schritte näherten sich, dann beugte sich Arlas Gesicht über sie. Arlas sehr besorgtes Gesicht, um genau zu sein.
    Aber vielleicht war das, was sie für Sorge hielt, in Wahrheit nur Ärger, denn ihre ersten Worte klangen weder besorgt noch in irgendeiner Weise erleichtert, sie wach zu sehen. Ganz und gar nicht. »Du solltest dich wirklich schämen, mein Kind«, sagte sie.
    Katharina verstand nicht einmal annähernd, wovon sie sprach, und wollte es in diesem Moment auch gar nicht wissen. Sie war zuhause, und das was alles, was zählte.
    Arla kam näher, setzte sich vorsichtig auf die Kante ihres Bettes und sah ihr aufmerksam ins Gesicht, wie um sich davon zu überzeugen, dass die beiden schwarzen Kater es auch wirklich gründlich sauber schleckten, und nun gelang es ihr nicht mehr ganz, ihre Erleichterung zu verbergen. Trotzdem fuhr sie fort: »Du hast diesen beiden Burschen nicht nur das Leben gerettet, sondern damit auch die Verantwortung für sie übernommen, mein Kind. Und dann lässt du sie schnöde im Stich, wo sie doch auf deine Hilfe angewiesen sind, um zu überleben? Das war nicht in Ordnung.«
    Eigentlich war das lächerlich, nach allem, was in den letzten Tagen geschehen war, aber Katharina verspürte trotzdem einen heftigen Stich ihres schlechten Gewissens und versuchte die Hand zu heben, um die beiden Kätzchen zu streicheln.
    »Nichts da«, sagte Arla streng, indem sie ihren Arm herunterdrückte und zusätzlich den Kopf schüttelte. »Du brauchst noch Ruhe. Mach dir keine Sorgen, du bist nicht schlimm verletzt. Aber ich habe dir etwas gegeben, was dich schlafen lässt, damit du die Schmerzen nicht so sehr spürst.« Sie schüttelte tadelnd den Kopf, hob aber gleichzeitig die Hand, um die beiden Kätzchen abwechselnd hinter den Ohren zu kraulen. Hugin und Munin verdoppelten daraufhin die Intensität ihrer Leckattacken, und ihre rauen Zungen begannen allmählich unangenehm zu werden. Vielleicht war es gar keine Liebesbezeugung, dachte Katharina, sondern ihre ganz eigene Art, sich an ihr zu rächen, da sie sie so schmählich im Stich gelassen hatte.
    »Welcher Teufel hat dich eigentlich geritten, dich ausgerechnet in einem heißen Backofen zu verstecken?«, wollte Arla wissen.
    Ansgar , wollte sie antworten, brachte aber immer noch keinen Ton heraus und war im nächsten Moment auch sehr froh darüber, denn Arla fuhr fort: »Andererseits war es vielleicht ganz gut so, denn das ist wahrscheinlich der einzige Platz, an dem sie nicht nachgesehen haben.« Sie zog kurz eine Grimasse. »Ich meine, wer kommt schon auf die Idee, dass du dich anscheinend für einen Brotlaib hältst, oder ein Stück Holzkohle?«
    Diesmal gelang es Katharina immerhin, die Lippen zu einem angedeuteten Lächeln zu verziehen. Arla lächelte ebenfalls, offenbar zufrieden mit dieser Reaktion, und Hugin (oder Munin, so sehr sie es versuchte, bisher war es ihr nicht gelungen, den allerkleinsten Unterschied zwischen den beiden festzustellen)nahm das zum Anlass, ihr Gesicht jetzt nicht nur mit seiner rauen Zunge zu bearbeiten, sondern auch seine nadelspitzen Krallen rhythmisch aus seinen Vorderpfoten aus- und in ihre Wange hineinzugraben. Selbstverständlich dauerte es nur einen ganz kurzen Moment, bis sein Bruder die Anregung begeistert aufgriff und mitmachte.
    Irgendwo klapperte etwas, und fast meinte Katharina so etwas wie Schritte zu hören, wenn auch rasend schnelle Schritte wie von absurd winzigen Füßen. Arla drehte flüchtig den Kopf und sah gleichzeitig leicht verstimmt und resignierend aus.
    »Dwegr«, seufzte sie.
    Offenbar hatte sie gerade die Wahrheit gesagt, als sie behauptete, sie würde sich bald erholen, denn jetzt gelang es Katharina immerhin, ein halbwegs verständliches »Wer?« zu krächzen.
    »Dwegr«,

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