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Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga

Titel: Die Tochter Der Midgardschlange: Die Asgard-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Geste, und Katharina tat ihm den Gefallen, zwei Schritte von dem Erdhügel zurückzutreten –Meiler hatte er ihn genannt –, auch wenn es ihr schwerfiel. Der Meiler war so herrlich warm.
    Während sie es tat, fiel ihr Blick wieder auf die einfache Hütte. Die Tür stand auf, und sie entdeckte auf der Schwelle dieselbe gedrungene Gestalt wie gerade. Sie rührte sich nicht, sondern stand einfach nur da und blickte in ihre Richtung.
    »Wir können nicht hierbleiben«, vermutete sie.
    Ansgar schüttelte traurig den Kopf. »Marten hat Angst«, sagte er. »Wulfgar war hier und hat ihn bedroht. Wenn jemand aus Bjarnisund hier auftaucht und –«
    »Ich verstehe«, sagte Katharina spröde.
    »Er ist ein guter Mann!«, beeilte sich Ansgar zu versichern. »Und ein wirklich guter Freund, glaub mir. Aber er hat Familie, und Wulfgar kann wirklich sehr grausam sein.« Er wartete einen Moment lang vergeblich auf eine Antwort und hob dann die Schultern. »Wenn ich darauf bestehe, dann nimmt er uns wahrscheinlich trotzdem auf, wenigstens für diese Nacht. Aber …«
    Er sprach nicht weiter, und das musste er auch nicht. Wenn er das von ihm verlangte, dann würde er genau das einfordern, weswegen sie selbst sich entschieden hatte, Bjarnisund zu verlassen, und welches Recht hatte sie – ausgerechnet sie! –, das von ihm zu verlangen?
    »Und jetzt?«, fragte sie nur.
    »Es ist zu spät, um heute noch nach Santen zu kommen«, antwortete Ansgar. »Aber Marten gibt uns Essen mit, und ich kenne einen Platz nicht weit von hier, wo wir übernachten können. Sobald es hell wird, reiten wir weiter, und spätestens bis Mittag sind wir in Santen.«
    *
    Am nächsten Mittag waren sie noch nicht in Santen, sondern gerade erst wieder seit einer halben Stunde unterwegs. Der sichere Ort , von dem Ansgar gesprochen hatte, hatte sich als feuchtes Erdloch unter den Wurzeln einer gewaltigen Eiche herausgestellt, in dem sie zwar vor einer zufälligen Entdeckung sicher waren, das zugleich aber so zugig und kalt war, dass sie schon bei seinem bloßen Anblick mit den Zähnen zu klappern begann. Zu allem Überfluss wimmelte es darin nur so von Ratten, die überhaupt nicht daran dachten, ihr gemütliches Zuhause mit den beiden ungebetenen Besuchern zu teilen. Nachdem es Ansgar gelungen war, die Besitzverhältnisse ihrer Höhle zu ihren Gunsten zu klären, konnten sie sich wenigstens auf dem Boden ausstrecken, ohne ernsthaft befürchten zu müssen, im Schlaf angeknabbert zu werden. Es dauerte lange, bis Katharina Schlaf fand, und selbst dann wachte sie immer wieder auf, zitternd und von Albträumen und später auch Fieber geplagt, denn das unfreiwillige Bad und der anschließende stundenlange Spaziergang in ihrem nassen Kleid begannen ihren Preis zu fordern. Erst gegen Morgen schlief sie endgültig ein, und als sie wieder aufwachte – mit dröhnendem Kopf und einem grässlichen Geschmack im Mund –, war es beinahe Mittag. Natürlich machte sie Ansgar Vorwürfe, dass er sie so lange hatte schlafen lassen, doch er argumentierte nur, dass sie im Fieber und fantasierend dagelegen hatte und Schlaf schließlich die einzige Medizin war, die sie im Moment bekommen konnte. Das mochte sogar stimmen, aber Katharina argwöhnte trotzdem, dass er schlichtweg selbst verschlafen hatte und es nur nicht zugeben wollte.
    Auch der weitere Weg gestaltete sich schwieriger, als sie nach Ansgars Worten von gestern Nacht erwartet hatte. Der Wald war so dicht, dass an Reiten nicht einmal zu denken war und es ihnen schon schwerfiel, die Pferde nur am Zügel zu führen. Einmal kreuzten sie einen Weg, dem man ansah, dass er oftund regelmäßig benutzt wurde, aber Ansgar machte keinerlei Anstalten, ihm zu folgen, und Katharina stellte auch keine entsprechende Frage. Aber sie dachte sich ihren Teil. Ihr Beinahe-Zusammentreffen mit Wulfgar in der zurückliegenden Nacht schien Ansgar mehr Sorgen zu bereiten, als er zugeben wollte.
    Irgendwann einmal aber endet selbst der längste Weg, und als die Sonne ihren Höchststand erreichte, traten sie nebeneinander aus dem Wald, und für Katharina war es gleichsam ein Schritt in eine vollkommen neue Welt; eine Welt voller Wunder, wie sie sie bisher nicht einmal für möglich gehalten hatte.
    Sie hatten Santen noch nicht erreicht, konnten es aber bereits sehen, und vielleicht war das auch gut so, denn hätte Katharina der Anblick der Stadt ganz unvorbereitet getroffen, wäre sie vor Schrecken vielleicht einfach erstarrt.
    Genau genommen tat

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