Die Tochter der Tryll Bd. 3 - Vereint
hatte.
Aber der größte Unterschied war, dass ich diese Hochzeit herbeisehnte, weil ich diesmal den Mann heiraten würde, den ich über alles liebte.
Maggie ist seit ein paar Wochen bei uns zu Gast, und das ist wundervoll. Sie hat immer noch nicht ganz verinnerlicht, was hier vor sich geht, aber Rhys hat sie sofort ins Herz geschlossen. Glücklicherweise kümmert er sich seit einer Woche um sie, sodass Loki und ich ein bisschen Zeit miteinander verbringen können.
Leider haben wir nie genug Zeit. Die Nächte sind zu kurz, und die Sonne geht viel zu früh auf, wenn wir aneinandergekuschelt im Bett liegen. Normalerweise schläft er genauso gerne aus wie ich, aber heute ist ein besonderer Tag.
Er öffnet die Vorhänge und lässt das viel zu helle Morgenlicht ins Zimmer. Ich kneife die Augen zusammen und vergrabe mein Gesicht in den Kissen.
»A ch, Wendy.« Loki kniet sich neben mir auf den Boden und streicht mir das Haar aus dem Gesicht. »D u wusstest doch, dass dieser Tag kommen würde.«
»J a, aber ich wollte nicht, dass er kommt.« Ich öffne die Augen und sehe, dass er lächelt, obwohl sein Blick wehmütig wirkt.
»I ch hätte niemals erlauben dürfen, dass du zusagst.«
Loki lacht. »E s mir erlauben? Ich bin der König. Mir hat niemand etwas vorzuschreiben.«
»D as glaubst auch nur du«, schnaube ich, und er muss noch mehr lachen.
»A ber jetzt mal im Ernst, meine Liebste. Willst du nicht aufstehen und mich verabschieden?«, fragt Loki. Er nimmt meine Hand und küsst sie. »D u musst natürlich nicht. Ich kann die Zeremonie auch alleine abhalten, und ich weiß ja, wie schwer du zurzeit aus dem Bett kommst.«
»N ein. Wenn du schon gehen musst, dann will ich dich wenigstens verabschieden«, seufze ich. »A ber komm bloß schnell zurück.«
»S o schnell ich kann.« Er lächelt. »N ichts in der Welt kann mich von meiner Königin trennen.«
Ich werfe die Bettdecke ab und gehe an den Schrank, um mir etwas zum Anziehen zu suchen. Wir werden Loki mit einer Zeremonie verabschieden, also muss ich ein schönes Kleid und sogar meine Krone tragen. Das vermeide ich meistens, denn ich fühle mich wie eine Faschingskönigin damit, aber bei offiziellen Anlässen komme ich nicht darum herum.
Loki ist bereits angezogen. Ich habe ihn schon vor einer Stunde aufstehen hören, mich aber noch einmal umgedreht, weil ich in letzter Zeit ständig müde bin. Ich würde gerne sagen, dass es daran liegt, wie wir unsere Flitterwochen verbracht haben, aber das ist nicht der einzige Grund.
»W ie geht es dir heute Morgen?«, fragt Loki. Er lehnt sich gegen die Schranktür und sieht zu, wie ich mir ein Kleid in dunklem Smaragdgrün überziehe.
»I ch bin ein bisschen traurig, aber sonst geht’s mir gut.« Ich schlüpfe in das Kleid und drehe ihm den Rücken zu, damit er den Reißverschluss schließen kann. »I ch bräuchte ein bisschen Hilfe.«
»D u solltest dir wirklich eine Kammerzofe oder etwas Ähnliches zulegen«, sagt Loki, während er mit dem Reißverschluss kämpft. »D iese Dinger sind wirklich unmöglich.«
»D afür habe ich doch dich«, necke ich ihn.
Er zerrt weiter an dem Reißverschluss und endlich geht er zu.
Ich weiß genau, woran es liegt, dass meine Kleider mir nicht mehr richtig passen.
Loki greift von hinten um mich herum und legt seine Hand auf mein kleines Bäuchlein. »W ir müssen es ihnen bald mitteilen«, sagt er und drückt mich an sich.
»I ch weiß«, seufze ich. »S obald du zurück bist, okay? Ich will mich nicht allein den ganzen Fragen und Diskussionen aussetzen.« Ich drehe mich um und schaue ihn an. »A lso beeil dich gefälligst.«
»A ls ob ich noch einen Grund dafür bräuchte, mich zu beeilen.« Lächelnd zupft er an meiner silbernen Locke, die immer wieder vorwitzig nach vorne fällt.
Dann zieht er mich an sich und küsst mich leidenschaftlich. Mir werden immer noch die Knie weich. Ich warte darauf, dass dieses Gefühl nachlässt, aber es überwältigt mich jedes Mal, wenn er mich berührt.
Wir gehen in den Thronsaal, wo die Zeremonie stattfinden wird. Sara wartet bereits auf uns, zusammen mit Finn in seiner Funktion als oberste Palastwache und dem neuen Kanzler Bain. Auch Tove ist hier, hauptsächlich, um mich moralisch zu unterstützen. Sara ist gestern Abend gekommen, denn sie will als Zeichen der Solidarität gemeinsam mit Loki losfahren.
Loki und ich sitzen auf den Thronsesseln und warten darauf, dass die anderen eintreffen. Ich habe mich gestern Abend mit Kanzler
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