Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
Vom Netzwerk:
du gemerkt, dass ich es anwende?«
    »E rfahrung«, sagte er achselzuckend.
    »W as soll das denn heißen?«
    »D as ist kompliziert.« Er rieb sich den Nacken und starrte zu Boden. »D u wirst mir nicht glauben. Aber ich habe dich nicht angelogen, und das werde ich auch niemals tun. Kannst du mir wenigstens das glauben?«
    »I ch versuch’s«, antwortete ich vorsichtig. Da wir nur ein paarmal miteinander gesprochen hatten, war es nicht außergewöhnlich, dass er noch keine Gelegenheit gefunden hatte, mich anzulügen.
    »D as ist doch schon was.« Finn holte tief Luft, und ich zog nervös an einer Haarsträhne, während ich ihn beobachtete. »D u bist ein Changeling.« Er sah mich erwartungsvoll an, als rechne er mit einer dramatischen Reaktion.
    »I ch weiß nicht einmal, was das ist«, sagte ich achselzuckend und schüttelte den Kopf. »K eine Ahnung, was das bedeutet.«
    »D u weißt nicht, was das ist?« Finn grinste. »N atürlich weißt du das nicht. Es wäre viel zu einfach, wenn du auch nur die leiseste Ahnung davon hättest, was hier vor sich geht.«
    »D a hast du wohl recht«, stimmte ich ihm zu.
    »E in Changeling ist ein Kind, das einer Familie heimlich untergeschoben wird. Eine Art Kuckuckskind.«
    Plötzlich kam es mir vor, als sei es im Zimmer neblig geworden. Ich dachte an meine Mutter und die schrecklichen Dinge, die sie mir vorgeworfen hatte. Ich hatte immer geahnt, dass ich nicht dazugehörte, aber wirklich geglaubt hatte ich es bisher nicht.
    Aber jetzt bestätigte Finn plötzlich all meine Befürchtungen. Alles, was meine Mutter mir an den Kopf geworfen hatte, entsprach der Wahrheit.
    »A ber wie…« Benommen schüttelte ich den Kopf. Dann wurde mir etwas Wichtiges bewusst. »W oher willst du das wissen? Woher kannst du das wissen? Falls es wahr sein sollte.«
    »N a ja…« Finn beobachtete, wie ich versuchte, den Schock zu bezwingen. »D u bist eine Tryll. Das ist bei uns Brauch.«
    »T ryll? Ist das dein Familienname oder so?«, fragte ich.
    »N ein.« Finn lächelte mich an. »T ryll ist der Name unseres ›Stamms‹, wenn man so will.« Er rieb sich die Schläfe. »D as ist schwierig zu erklären. Wir sind, äh, Trolle.«
    »D u willst mir weismachen, dass ich ein Troll bin?« Ich hob die Augenbrauen und beschloss, dass er doch verrückt war.
    Ich glich weder einer Puppe mit rosa Haaren und einem Juwel im Bauchnabel noch einem kleinen Monster, das unter einer Brücke lebte. Okay, ich war ziemlich klein, aber Finn musste fast eins neunzig groß sein.
    »D u denkst an die Wesen, die Menschen als Trolle bezeichnen«, fuhr Finn eilig fort. »D as ist natürlich alles Quatsch. Deshalb ziehen wir die Bezeichnung Tryll vor. Dann kommt es nicht zu Missverständnissen. Warum schaust du mich an, als hätte ich den Verstand verloren?«
    »W eil du den Verstand verloren hast.« Ich zitterte, aus Angst und wegen des Schocks, und ich hatte keine Ahnung, was ich denken sollte. Ich hätte ihn aus meinem Zimmer werfen müssen. Ach was, ich hätte ihn niemals in mein Zimmer lassen dürfen.
    »O kay. Denk darüber nach, Wendy.« Finn argumentierte weiter, als sei seine Wahnvorstellung völlig einleuchtend. »D u hast nie irgendwo richtig dazugehört. Du bist jähzornig. Du bist sehr intelligent und magst nur ganz bestimmte Nahrungsmittel. Du hasst Schuhe. Deine Haare sind zwar sehr schön, aber widerspenstig. Deine Augen und dein Haar sind dunkelbraun.«
    »W as hat denn meine Augenfarbe damit zu tun?«, gab ich zurück.
    »E rdfarben. Unsere Augen und Haare haben immer Erdfarben«, antwortete Finn. »U nd oft hat unsere Haut einen grünlichen Schimmer.«
    »I ch bin nicht grün!« Zur Sicherheit schaute ich trotzdem auf meine Haut, aber sie war nicht im Geringsten grün.
    »W enn, dann ist es nur ein leichter Schimmer«, sagte Finn. »A ber du hast ihn nicht. Manchmal erscheint er erst, wenn man eine Zeit lang mit anderen Tryll zusammengelebt hat.«
    »I ch bin kein Troll«, beharrte ich trotzig. »D as ergibt überhaupt keinen Sinn. Okay, ich werde leicht wütend und gehöre nirgendwo hin. Wie die meisten Teenager. Das bedeutet gar nichts.« Ich fuhr mir mit den Fingern durchs Haar, als wolle ich beweisen, dass es gar nicht so wild war. Meine Finger blieben hängen, was leider seine Behauptung stärkte. Ich seufzte. »D as bedeutet überhaupt nichts.«
    »I ch rate nicht einfach so ins Blaue hinein, Wendy«, informierte Finn mich mit einem Lächeln. »I ch weiß, wer du bist. Ich weiß, dass du eine Tryll

Weitere Kostenlose Bücher