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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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bist. Deshalb habe ich nach dir gesucht.«
    »D u hast nach mir gesucht?« Mir klappte der Kiefer herunter. »D eshalb starrst du mich in der Schule die ganze Zeit an. Du bist ein Stalker!«
    »I ch bin kein Stalker.« Finn sah mich gekränkt an. »I ch bin ein Tracker. Das ist mein Job. Ich finde die Changelings und bringe sie zurück nach Hause.«
    Das Gespräch hatte sich in einige ungute Richtungen entwickelt, aber am meisten störte mich, dass er offensichtlich nur seinen Job gemacht hatte. Er hatte sich nicht zu mir hingezogen gefühlt, sondern nur seine Arbeit getan, die daraus bestand, mir zu folgen.
    Er hatte mich verfolgt, und ich war nur sauer, weil er es tun musste und nicht weil er es tun wollte.
    »D as ist ziemlich viel auf einmal«, lenkte Finn ein. »T ut mir leid. Normalerweise warten wir, bis ihr älter seid. Aber wenn du schon Überzeugungskraft einsetzt, dann solltest du wirklich mit mir zurück zum Stamm kommen. Du bist ein Frühentwickler.«
    »E in was?« Ich starrte ihn bloß an.
    »E in Frühentwickler. Auf dem Gebiet der Überzeugungskraft«, sagte Finn, als sei ich schwer von Begriff. »T ryll haben unterschiedlich stark ausgeprägte Fähigkeiten. Deine sind offenbar ziemlich mächtig.«
    »S ie haben Fähigkeiten?« Ich schluckte. »H ast du irgendwelche Fähigkeiten?« Mir fiel noch etwas ein, und mein Magen drehte sich um. »K annst du meine Gedanken lesen?«
    »N ein, so etwas kann ich nicht.«
    »S timmt das auch?«
    »I ch werde dich niemals anlügen«, versprach Finn.
    Wenn er nicht so unglaublich attraktiv gewesen wäre, wie er da in meinem Schlafzimmer stand, hätte ich ihn vielleicht besser ignorieren können. Wenn ich nicht diese bescheuerte Verbindung zu ihm spüren würde, hätte ich ihn schon längst hochkant rausgeschmissen.
    Es fiel mir schwer, ihm in die Augen zu sehen und nicht zu glauben, was er mir da sagte. Aber ich konnte ihm einfach nicht glauben. Wenn ich seine Worte für bare Münze nähme, dann bedeutete das, meine Mutter hätte recht gehabt. Ich wäre böse und ein Monster. Ich hatte mein Leben lang versucht zu beweisen, dass sie sich geirrt hatte. Ich hatte versucht, ein guter Mensch zu sein und das Richtige zu tun, und ich würde einfach nicht zulassen, dass alles umsonst gewesen war.
    »I ch kann dir nicht glauben.«
    »W endy.« Finn klang genervt. »D u weißt, dass ich nicht lüge.«
    »I ch weiß. Aber nach dem, was meine Mutter mir angetan hat, brauche ich wirklich nicht noch eine verrückte Person in meinem Leben. Geh bitte.«
    »W endy!« Er traute seinen Ohren nicht.
    »H ast du wirklich eine andere Reaktion erwartet?« Ich stand auf, die Arme vor der Brust verschränkt, und versuchte, möglichst selbstbewusst zu wirken. »H ast du wirklich geglaubt, du kannst mich auf dem Ball wie ein Stück Dreck behandeln, dich dann mitten in der Nacht in mein Zimmer schleichen und mir verkünden, ich sei ein Troll mit Zauberkräften, und ich sage nur: ›Klar, das hört sich plausibel an.‹?«
    »U nd was willst du überhaupt von mir?«, setzte ich noch hinzu. »W as sollte ich denn deiner Meinung nach jetzt machen?«
    »D u solltest eigentlich mit mir zu deinem Volk zurückkommen«, sagte Finn matt.
    »U nd du hast echt gedacht, ich folge dir einfach so?« Ich grinste, um den Umstand zu verbergen, dass ich durchaus in Versuchung war. Obwohl er total durchgedreht war.
    »D ie anderen haben das immer gemacht«, antwortete Finn in einem Ton, der mich zur Weißglut brachte.
    Ehrlich, mit der Antwort riss mir der Geduldsfaden. Ich hätte mich vielleicht auf seine Spinnereien eingelassen, weil ich ihn lieber mochte, als für mich gut war. Aber das klang so, als wäre ich nur die Letzte in einer langen Reihe von Mädchen, die auf ihn reingefallen waren. Da stand ich nicht so drauf. Verrückt war okay. Gewohnheitsmäßiger Abschlepper nicht.
    »G eh jetzt«, sagte ich fest.
    »D enk darüber nach. Für dich ist das offensichtlich ganz anders als für die anderen, und das verstehe ich. Du musst das erst mal verdauen.« Er drehte sich um und öffnete das Fenster. »A ber es gibt einen Ort, an den du gehörst. Einen Ort, an dem du Familie hast. Also denk drüber nach.«
    »S icher«, sagte ich mit falschem Barbie-Lächeln.
    Finn beugte sich aus dem Fenster, und ich kam näher, damit ich es direkt hinter ihm zuknallen konnte. Er hielt inne, drehte sich um und sah mich an. Sein Gesicht war meinem gefährlich nahe, und in seinen Augen loderte etwas auf.
    Wenn er mich so ansah,

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