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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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sie nicht als meine wirkliche Tante zu betrachten. »H ast du überhaupt geschlafen?«
    »J a. Ich bin nur… aufgewacht«, antwortete ich ausweichend.
    »W as ist denn auf dem Ball passiert?« Maggie lehnte sich an das Sofa, stützte das Kinn auf die Hand und betrachtete mich. »W ar was mit einem Jungen?«
    »E s lief einfach nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte«, sagte ich wahrheitsgemäß. »E s war vollkommen anders.«
    »W ar dieser Finn gemein zu dir?«, fragte Maggie mit leichter Schärfe in der Stimme.
    »N ein, nein, das war es nicht«, versicherte ich ihr. »E r war super. Aber er ist nur ein Freund.«
    »O h.« In ihren Augen blitzte Verständnis auf. Offenbar interpretierte sie meine Antwort falsch, aber wenn sie das davon abhielt, mir weitere Fragen zu stellen, dann bitte. »T eenager haben es schwer, egal, aus welcher Familie sie stammen.«
    »W em sagst du das«, murmelte ich.
    Ich hörte, wie Matt oben aufstand und umherlief. Maggie schaute mich nervös an, und ich packte schnell die Fotoalben zusammen. Matt würde mir zwar nicht böse sein, weil ich sie angesehen hatte. Aber gefallen würde es ihm auch nicht. Und so früh am Morgen wollte ich mich nicht mit meinem Bruder streiten, vor allem wenn ich mich fragen musste, ob er überhaupt mein Bruder war.
    »D u weißt, dass du mich alles über Jungs fragen kannst, richtig?«, flüsterte Maggie, als ich die Alben wieder in den Karton legte. »Z umindest, wenn Matt nicht in der Nähe ist.«
    »I ch weiß«, sagte ich und lächelte sie an.
    »I ch sollte dir wahrscheinlich Frühstück machen.« Maggie stand auf und streckte sich. Dann sah sie zu mir herunter.
    »W ie wäre es mit Haferbrei und frischen Erdbeeren? Das isst du, richtig?«
    »J a, das klingt toll.«
    Ihre Frage schmerzte mich. Ich aß so vieles nicht und war ständig hungrig. Es war ein Kampf gewesen, mich satt zu bekommen. Als Baby wollte ich nicht einmal Muttermilch trinken, was einmal mehr nahelegte, dass ich nicht das Kind meiner Mutter war.
    Maggie war schon auf dem Weg in die Küche, aber ich rief ihr nach. »H ey, Mags. Danke für alles. Ich meine… dafür, dass du mir Essen machst und so.«
    »J a?« Maggie wirkte überrascht und lächelte. »G ern geschehen.«
    Kurz danach kam Matt nach unten und war völlig verwirrt, weil sowohl ich als auch Maggie vor ihm aufgestanden waren. Wir frühstückten zum ersten Mal seit Jahren alle zusammen, und Maggie war wegen meines kleinen Kompliments total happy. Ich war etwas betrübt, schaffte es aber irgendwie, meine Stimmung als Zufriedenheit zu verkaufen.
    Ich wusste nicht, ob die beiden meine Familie waren oder nicht. Vieles deutete darauf hin, dass wir nicht blutsverwandt waren. Aber sie hatten mich großgezogen und waren die Einzigen, die immer hinter mir standen. Sogar meine eigene Mutter hatte mich verstoßen, nicht aber Matt und Maggie. Sie liebten mich über alles, und sie erhielten im Gegenzug nur so wenig von mir.
    Aber vielleicht war ja genau das der entscheidende Beweis dafür, dass meine Mutter recht gehabt hatte. Sie gaben und ich nahm.

4

    Wechselbalg
    D as Wochenende war turbulent. Ich erwartete ständig, Finn vor meinem Fenster auftauchen zu sehen, aber er erschien nicht. Ich wusste nicht, ob das nun gut oder schlecht war. Ich wollte unbedingt mit ihm reden, hatte aber gleichzeitig höllische Angst davor. Angst davor, dass er gelogen haben könnte. Angst davor, dass er die Wahrheit gesagt hatte.
    Ich suchte überall nach Indizien. Matt und ich sind ziemlich klein, also muss er mein Bruder sein. Er hat gerade gesagt, er möge den Winter lieber als den Sommer. Ich hasse Winter, also kann er nicht mein Bruder sein.
    Aber das waren keine eindeutigen Indizien, und im Grunde genommen wusste ich das auch. Mein ganzes Leben war nur noch eine einzige, brennende Frage, und ich brauchte unbedingt Antworten.
    Außerdem interessierte mich, was Finn eigentlich von mir gewollt hatte. Manchmal behandelte er mich wie ein störendes Insekt, aber gelegentlich sah er mich auf eine Weise an, die mir den Atem raubte.
    Ich hoffte darauf, in der Schule ein paar Antworten zu erhalten. Als ich am Montag aufstand, gab ich mir besondere Mühe mit meinem Äußeren, tat aber so, als habe das keinen besonderen Grund. Natürlich lag es nicht daran, dass ich Finn zum ersten Mal nach seinem Besuch bei mir wiedersehen würde. Auf keinen Fall wollte ich mit ihm reden. Und beeindrucken wollte ich ihn schon gar nicht.
    Als es zur ersten Stunde läutete und

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