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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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und das strahlende Lächeln dieses Jungen machte mich verlegen, vor allem weil ich nur einen Schlafanzug trug und einen Bluterguss auf der Wange hatte. Er sah aus wie alle anderen Jungs auf den Privatschulen, auf die ich gegangen war. Wieso fand ich das komisch? Hatte ich erwartet, dass er zu Hause frühmorgens im Smoking herumlief?
    »Ä h, ja, ich bin Wendy«, murmelte ich.
    »O h, sorry. Rhys.« Er deutete auf sich selbst und wandte sich dann wieder Finn zu. »W ir haben euch noch gar nicht erwartet.«
    »B esondere Umstände«, sagte Finn achselzuckend.
    »I ch würde mich gerne weiter mit euch unterhalten, aber ich war nur zum Mittagessen hier. Ich muss zurück zur Schule und bin schon spät dran.« Rhys sah sich um und schaute uns entschuldigend an. »E lora ist im Salon. Du findest den Weg ja, richtig?«
    »R ichtig.« Finn nickte.
    »O kay. Sorry für die Hektik.« Rhys lächelte verlegen und hob seine Kuriertasche vom Boden auf. »H at mich gefreut, dich endlich kennenzulernen, Wendy. Wir sehen uns ab jetzt sicher ziemlich oft.«
    Als er durch die Tür geeilt war, blieb ich einen Moment stehen und sah mich um. Die Böden waren aus Marmor und über uns hing ein riesiger Kristallkronleuchter. Von meinem Standpunkt aus sah ich die atemberaubende Aussicht, die man durch die verglaste Rückwand des Hauses hatte. Die Scheiben reichten vom Boden bis zur Decke, und ich sah nur Baumspitzen und den Fluss, der tief unten unter uns vorbeiströmte. Ich bekam beinahe Höhenangst, dabei stand ich auf der anderen Seite des Hauses.
    »K omm.« Finn ging voraus und bog in einen dekadent möblierten Flur ein. Ich eilte ihm nach.
    »W er war das?«, flüsterte ich, als könnten die Wände mich hören. Sie waren mit Gemälden behängt, alles wertvolle Meisterwerke.
    »R hys.«
    »J a, ich weiß, aber… ist er mein Bruder?«, fragte ich.
    »N ein.« Ich wartete, aber mehr hatte Finn zu dem Thema offenbar nicht zu sagen.
    Abrupt bog er in ein Zimmer ab. Es lag an der Hausecke, also waren zwei Wände voll verglast. An einer Innenwand befand sich ein offener Kamin, über dem das Porträt eines attraktiven älteren Gentlemans hing. Die andere Innenwand war von Bücherregalen gesäumt. Das Mobiliar bestand aus eleganten Antiquitäten und vor dem Kamin stand eine mit Samt bezogene Récamiere.
    Eine Frau saß auf einem Schemel in einer Ecke und wandte uns den Rücken zu.
    Ihr Kleid war so dunkel und fließend wie das Haar, das ihr über dem Rücken hing. Auf einer Staffelei vor ihr stand eine große Leinwand. Das Bild war noch nicht fertig, aber es schien einen Brand zu zeigen. Dunkler Rauch quoll über einen zerbrochenen Kronleuchter.
    Sie malte noch ein paar Minuten weiter, während wir an der Tür warteten. Ich schaute Finn an, aber der schüttelte nur den Kopf, als spüre er meine Ungeduld. Er hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und stand so stramm, als sei er ein Soldat.
    »E lora?«, sagte er schließlich vorsichtig, und ich bekam das Gefühl, dass sie ihn einschüchterte. Das war sowohl beunruhigend als auch überraschend. Ich hätte nie gedacht, dass Finn sich von irgendjemandem einschüchtern lassen würde.
    Als sie sich zu uns umdrehte, vergaß ich zu atmen. Sie war viel älter, als ich erwartet hatte, wahrscheinlich Mitte fünfzig, aber sie war sehr elegant und wunderschön, vor allem ihre großen dunklen Augen. In ihrer Jugend war sie wahrscheinlich unfassbar attraktiv gewesen. Auch jetzt konnte ich kaum glauben, dass es sie wirklich gab.
    »F inn!« Ihre Stimme war klar und melodisch, und ihre Überraschung wirkte entwaffnend echt. Mit einer anmutigen Bewegung stand sie auf, und Finn machte eine kleine Verbeugung. Das verwirrte mich, aber ich versuchte ungeschickt, es ihm gleichzutun. Sie musste lachen, schaute zu Finn und deutete auf mich. »I st sie das?«
    »J a, das ist sie.« Er klang stolz. Er hatte mich hierhergebracht, und mir wurde allmählich klar, dass er damit eine sehr wichtige Aufgabe erfüllt hatte.
    Wenn sie sich bewegte, wirkte sie noch eleganter und geradezu hoheitsvoll. Ihr Rock schwang um ihre Beine und es sah aus, als schwebe sie, anstatt zu laufen.
    Als sie vor mir stand, musterte sie mich sorgfältig. Von meinem Schlafanzug mit dem Schmutzfleck am Knie, der noch von dem Kampf stammte, schien sie nicht sehr angetan zu sein, aber als sie den Bluterguss in meinem Gesicht sah, schürzte sie die Lippen. »D u meine Güte.« Sie hatte die Augen aufgerissen, aber ich erkannte keine Besorgnis in

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