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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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kämpfte gegen die Tränen. Ich wusste immer noch nicht, was ich falsch gemacht hatte. Okay, bei einem Jungen zu übernachten, war sicher nicht ideal, aber sie benahmen sich, als hätte ich ein Kapitalverbrechen begangen.
    »D u hast gleich Schule«, zischte Finn und starrte Rhys wütend an. Dann deutete er in Richtung Flur und wandte sich mir zu. »D u. Raus hier. Jetzt !«
    Ich musste mich an ihm vorbei durch den Türrahmen quetschen, was ich normalerweise sehr genossen hätte. Heute aber nicht. Mein Herz klopfte wie verrückt, aber nicht vor Glück. Finn versuchte, seine Miene ausdruckslos zu halten, aber er strahlte Wut und Anspannung aus. Ich schlich mich über den Flur zu meinem Zimmer, und Finn schrie Rhys an, er solle sich in Zukunft gefälligst benehmen.
    »W o willst du hin?«, fragte Finn, als ich meine Zimmertür öffnete. Er kam gerade aus Rhys’ Zimmer und knallte die Tür so laut hinter sich zu, dass ich zusammenfuhr.
    »I n mein Zimmer?« Ich deutete auf die Tür und sah ihn verwirrt an.
    »N ein. Du kommst mit in mein Zimmer«, sagte Finn.
    »W as? Wieso das denn?«, fragte ich.
    Ein winziger Teil von mir freute sich darüber, dass er mich mit in sein Zimmer nehmen wollte. Aber er sah mich so wütend an, dass ich Angst hatte, er werde mich umbringen, sobald wir in seinen vier Wänden waren.
    »I ch muss mich anziehen, und ich kann dich offenbar keine Sekunde aus den Augen lassen.« Er trug eine Schlafanzughose und ein T-Shirt, und sein dunkles Haar war verwuschelt.
    Ich nickte und folgte ihm. Er ging schnell und ärgerlich voraus, und ich versuchte, mit ihm Schritt zu halten.
    »E s tut mir wirklich leid«, sagte ich. »I ch wollte nicht dort einschlafen. Wir haben nur Filme geschaut, und dabei ist es spät geworden. Wenn ich gewusst hätte, dass ich damit alle zur Weißglut bringe, wäre ich auf jeden Fall zurück in mein Zimmer gegangen.«
    »D u hättest es wissen müssen, Wendy«, rief Finn ungeduldig. »D u müsstest eigentlich wissen, dass deine Handlungen Konsequenzen haben und es wichtig ist, wie du dich verhältst!«
    »E s tut mir leid«, wiederholte ich. »I ch habe mich gestern so gelangweilt und wollte ausnahmsweise mal irgendetwas machen.«
    Finn wirbelte so plötzlich herum, dass ich erschrocken einen Schritt zurückwich. Ich prallte mit dem Rücken gegen die Wand, aber er kam immer näher. Als er dicht vor mir stand, legte er einen Unterarm neben mir an die Wand. Sein Gesicht war nur Zentimeter von meinem entfernt und seine dunklen Augen blitzten wütend. Trotzdem klang seine Stimme ruhig und gleichmäßig.
    »D u weißt, wie es aussieht, wenn ein Mädchen die Nacht allein mit einem Jungen verbringt, richtig? Ich weiß, dass du das verstehst. Aber du verstehst nicht, dass es unendlich viel schlimmer ist, wenn eine Prinzessin die Nacht allein mit einem Mänsklig verbringt. Das könnte all unsere Pläne zunichtemachen.«
    »I ch verstehe nicht, warum«, stammelte ich. »I hr sagt mir ja nichts.«
    Finn starrte mich noch eine Zeit lang an, dann seufzte er und wich einen Schritt zurück. Er rieb sich frustriert die Augen und stand reglos mitten im Flur. Ich schluckte meine Tränen hinunter und holte stockend Atem.
    Als er mich wieder ansah, war sein Blick weicher, aber er sagte kein Wort. Er ging einfach zu seinem Zimmer und ich folgte ihm verunsichert.
    Sein Zimmer war kleiner als meins, aber dadurch viel gemütlicher. Auch er hatte eine gläserne Wand hinter den geschlossenen Vorhängen.
    Auf seinem Bett lagen dunkle Decken und seine Bücherregale quollen beinahe über. In einer Ecke stand ein kleiner Schreibtisch mit einem Laptop.
    Genau wie ich hatte auch er ein eigenes Bad. Er ging hinein, ließ aber die Tür offen, und ich hörte, wie er sich die Zähne putzte. Vorsichtig setzte ich mich auf sein Bett und sah mich um.
    »D u musst ziemlich oft hier wohnen«, sagte ich. Ich hatte gewusst, dass er häufig hier Station machte, aber ein eigenes Zimmer voll mit seinen Habseligkeiten deutete darauf hin, dass dies sein Hauptwohnsitz war.
    »I ch wohne hier, wenn ich nicht tracke«, sagte Finn.
    »M eine Mutter mag dich ziemlich gern«, sagte ich düster.
    »I m Moment nicht.« Finn drehte das Wasser ab und lehnte sich in den Badezimmertürrahmen. Seufzend senkte er den Blick. »E ntschuldige, dass ich dich angebrüllt habe.«
    »S chon okay«, sagte ich achselzuckend. Ich verstand zwar immer noch nicht, warum er so wütend gewesen war, aber er hatte recht. Ich war jetzt eine Prinzessin

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