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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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Récamiere und zupfte an einem losen Faden im Stoff. »A ber das konnte er nicht. Er hat es nicht einmal versucht.«
    Ich wollte mit ihr argumentieren, aber ich begriff endlich, was genau sie da sagte. Finn empfand etwas für mich und hatte es Elora gestanden, obwohl er gewusst hatte, wie sie reagieren würde. Ich bedeutete ihm so viel, dass er seine Aufgabe nicht weiter erfüllen konnte. Es fiel ihm zu schwer, Berufliches von Privatem zu trennen, deshalb war er jetzt gerade oben und packte seine Sachen.
    Ich hätte Elora gerne noch weiter angeschrien, ihr die Schuld an meinem grässlichen Leben gegeben und ihr die Krone vor die Füße geworfen, aber ich hatte keine Zeit mehr. Ich musste ihn erwischen, bevor er das Haus verließ, denn ich hatte keine Ahnung, wo er dann hingehen würde.
    Als ich in seinem Zimmer ankam, atmete ich keuchend. Meine Hände zitterten und ich spürte die vertrauten Schmetterlinge im Bauch, die Finn dort immer aufflattern ließ. Ich liebte Finn, und ich würde ihn nicht aufgeben. Nicht um alles in dieser oder der nächsten Welt. Als ich seine Schlafzimmertür aufriss, stand er vor dem Bett, faltete seine Kleider zusammen und legte sie in einen Koffer. Er guckte hoch, registrierte überrascht, dass ich es war, und ließ seinen dunklen Blick endlich auf mir ruhen.
    Ein dunkler Bartschatten bedeckte seine Wangen, und er war auf eine verstrubbelte Art so extrem süß, dass ich ihn kaum ansehen konnte. Die obersten Knöpfe seines Smokinghemdes waren geöffnet und enthüllten ein Stück seines Brustkorbs, was ich seltsam aufregend fand.
    »A lles okay?« Finn hörte mit seiner Arbeit auf und machte einen Schritt auf mich zu.
    »J a.« Ich schluckte heftig. »I ch komme mit dir.«
    »W endy…« Sein Gesichtsausdruck wurde weich und er schüttelte den Kopf. »D u kannst nicht mit mir kommen. Du musst hierbleiben.«
    »N ein! Das hier ist mir alles egal!«, schrie ich. »I ch will keine dumme Prinzessin sein! Und sie brauchen mich nicht! Ich kann überhaupt nichts, und es ist für alle besser, wenn ich gehe.«
    »S ie brauchen dich. Du hast ja keine Ahnung, wie sehr sie dich brauchen.« Finn wandte sich von mir ab. »O hne dich fällt alles auseinander.«
    »D as ergibt doch keinen Sinn! Ich bin nur ein dummes Mädchen, das nicht einmal weiß, welche Gabel es zuerst benutzen soll! Ich habe keine Fähigkeiten! Ich bin linkisch und albern und unangemessen! Der Kroner-Junge passt viel besser hierher!«, schrie ich. »I ch muss nicht hierbleiben, und ich werde ohne dich auch nicht hierbleiben!«
    »D u musst noch so viel lernen«, sagte Finn müde und beinahe zu sich selbst. Er faltete wieder Kleidungsstücke, also ging ich zu ihm und packte ihn am Arm.
    »I ch will mit dir zusammen sein und… ich glaube, du willst mich auch.« Ich hatte eine Todesangst, als ich die Worte laut aussprach. Angst, er werde lachen oder mir sagen, ich sei verrückt. Stattdessen sah er mich einfach nur an.
    Und dieses eine Mal verrieten seine Augen all das, was er bisher so erfolgreich vor mir verborgen hatte: Zuneigung und Wärme und ein noch tieferes Gefühl. Sein Arm unter meiner Hand fühlte sich stark und warm an, und mein Herz klopfte zum Zerspringen in meiner Brust. Sanft legte er seine Hand auf meine Wange und barg sie in seiner Hand. Ich sah hoffnungsvoll zu ihm auf.
    »I ch bin es nicht wert, Wendy«, flüsterte Finn rau. »D u wirst noch so viel mehr erreichen, und ich darf dich nicht davon abhalten. Ich weigere mich, deine Zukunft zu zerstören.«
    »A ber, Finn, ich…« Ich war noch nicht fertig, aber er zog seine Hand weg.
    »D u musst gehen.« Er drehte mir abrupt den Rücken zu und packte irgendetwas ein, damit er mich nicht mehr ansehen musste.
    »W arum?« Heiße Tränen brannten mir in den Augen.
    »D arum.« Finn nahm ein paar Bücher vom Regal und ich folgte ihm. Diesmal würde ich mich nicht abwimmeln lassen.
    »D as ist doch kein Grund!«
    »I ch habe es dir doch schon erklärt!«
    »N ein, hast du nicht! Du hast nur ein paar vage Kommentare über die Zukunft von dir gegeben!«, fuhr ich auf.
    »I ch will dich nicht!«, knurrte Finn.
    Ich taumelte zurück, als habe er mir eine Ohrfeige versetzt. Einen Moment lang stand ich stumm da und hörte meinen Herzschlag in den Ohren dröhnen.
    »D u lügst!« Eine Träne rollte mir über die Wange. »D u hast mir versprochen, mich niemals anzulügen!«
    »W endy! Du musst jetzt gehen«, stöhnte Finn.
    Er atmete schwer und kehrte mir immer noch den Rücken zu,

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