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Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1

Titel: Die Tochter der Tryll Verborgen Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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aber er hatte aufgehört zu packen. Er lehnte sich mit hängenden Schultern an das Regal.
    Dies war meine letzte Chance, ihn zu überzeugen, das wusste ich. Ich berührte seinen Rücken, und er wollte mir ausweichen, aber ich nahm meine Hand nicht weg. Da wirbelte er herum und packte mich am Handgelenk. Unsanft drückte er mich gegen die Wand und hielt mich dort fest.
    Sein Körper drückte sich fest an meinen, die Konturen seiner Muskeln schmiegten sich an meine weichen Kurven, und ich spürte sein Herz gegen meine Brust hämmern. Er hielt immer noch mein Handgelenk fest und drückte meine Hand gegen die Wand.
    Ich wusste nicht, was er jetzt vorhatte, und er blickte auf mich herunter. Seine dunklen Augen loderten. Und plötzlich spürte ich seine Lippen auf meinen.
    Er küsste mich so verzweifelt, als könne er ohne mich nicht atmen. Seine Bartstoppeln kratzten an meinen Wangen, meinen Lippen, meinem Hals und überall dort, wo er seinen Mund hinwandern zu lassen wagte. Er ließ mein Handgelenk los, und ich schlang die Arme um ihn und zog ihn noch enger an mich.
    Vor ein paar Sekunden hatte ich noch geweint, und ich schmeckte das Salz meiner Tränen auf seinen Lippen. Zitternd vergrub ich die Hände in seinem Haar und erforschte leidenschaftlich seinen Mund. Mein Herz klopfte so schnell, dass es schmerzte, und intensive Hitze breitete sich in mir aus.
    Irgendwie schaffte er es, seinen Mund von meinem zu lösen. Er packte meine Schultern und schob mich gegen die Wand. Dann wich er einen Schritt zurück. Schwer atmend schaute er auf den Boden statt zu mir und seine dunklen Wimpern ruhten auf seinen Wangen.
    »D eshalb muss ich gehen, Wendy. Ich kann dir das nicht antun.«
    »M ir? Du tust mir überhaupt nichts an.« Ich griff nach ihm, aber er hielt mich zurück. »N imm mich einfach mit.«
    »W endy…« Er legte mir die Hand wieder auf die Wange und wischte meine Tränen mit dem Daumen weg. »D u vertraust mir, stimmt’s?« Ich nickte zögernd. »D ann musst du mir jetzt auch glauben. Du musst hierbleiben und ich muss gehen. Okay?«
    »F inn!«
    »E s tut mir leid.« Finn ließ mich los und nahm seinen halb gepackten Koffer vom Bett. »I ch bin schon zu lange geblieben.« Er machte sich auf den Weg in Richtung Tür und ich rannte ihm nach. »W endy! Es reicht!«
    »B itte geh nicht…«, flehte ich.
    Finn zögerte an der Tür und schüttelte den Kopf. Dann verschwand er.
    Ich hätte ihm folgen können, aber ich hatte keine Argumente mehr. Sein Kuss hatte mich aller klaren Gedanken beraubt, und ich fragte mich, ob er das von vorneherein so geplant hatte. Er wusste, dass ich nach diesem Kuss zu schwach sein würde, um ihn weiter zu verfolgen, und zu verwirrt, um weiter mit ihm zu streiten.
    Ich war alleine, ließ mich auf sein Bett fallen, das immer noch nach ihm roch, und begann zu schluchzen.

21

    Der Ball
    I ch glaube, ich hatte keine Sekunde geschlafen, als Willa am nächsten Morgen in mein Zimmer stürmte, um mich für den Ball zu wecken. Meine Augen waren rot und geschwollen, aber das kommentierte sie nicht. Sie begann einfach, mich vorzubereiten, und erzählte mir pausenlos, wie viel Spaß das alles machen würde. Ich glaubte ihr nicht, aber das fiel ihr nicht auf.
    Ich brauchte für jeden Handgriff Anweisungen. Willa musste mich sogar daran erinnern, das Shampoo aus meinen Haaren zu spülen, und ich hatte Glück, dass sie absolut nicht prüde war.
    Es war unmöglich, mein gebrochenes Herz mit Vorfreude auf den Ball zu füllen. Willa versuchte unermüdlich, mich aufzuheitern oder wenigstens neugierig zu machen, aber es war vergeblich. Ich konnte nur funktionieren, wenn ich so gefühllos wie ein Roboter agierte.
    Ich verstand überhaupt nicht, wie es so weit gekommen war. Als ich Finn kennengelernt hatte, war er mir unheimlich gewesen, und danach hatte er mich nur geärgert. Ich hatte ihn wiederholt abgewiesen und ihm gesagt, ich bräuchte ihn nicht und legte auch keinen Wert auf seine Gesellschaft.
    Wie war daraus Liebe entstanden? Ich hatte mein ganzes dummes bisheriges Leben ohne ihn verbracht, und jetzt hielt ich nicht einmal eine Stunde aus.
    Während ich in ein Handtuch gehüllt auf einem Hocker saß, machte Willa irgendetwas mit meinen Haaren. Sie hatte mir angeboten, mich vor einem Spiegel zu frisieren, damit ich ihr zusehen konnte, aber das wollte ich nicht. Irgendwann ließ sie die Sprühdose sinken, die sie in der Hand hielt, und schaute mich an.
    »W endy«, seufzte sie dann. »I ch weiß, dass Finn

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