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Die Tochter des Goldsuchers

Die Tochter des Goldsuchers

Titel: Die Tochter des Goldsuchers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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fest. »Ich möchte mich für meinen Auftritt vorhin entschuldigen.«
    Das verschlug ihm einen Moment die Sprache. So, wie sich das anhörte, hätten sie in einem Salon bei einer Tasse Tee sitzen können. »Vergessen Sie’s. Können wir jetzt zurückfahren?«
    »Wie bitte?«
    Er wies mit dem Daumen in Richtung Wagen.
    Sarah bemerkte, dass ihr Gepäck wieder sauber darauf aufgestapelt und festgezurrt war.
    »Ich habe gefragt, ob Sie so weit sind, dass wir zurückfahren können?«
    Sie blickte auf ihre Hände. Da die Innenflächen ihrer Handschuhe schmutzig geworden waren, zog sie sie aus. Nichts würde mehr so sein wie früher. Sie holte tief Luft. »Ich dachte, Sie hätten mich verstanden. Selbstverständlich bleibe ich hier.«
    »Seien Sie doch nicht töricht. Eine Frau wie Sie hat hier draußen nichts verloren.«
    »Wirklich?« Ihr Blick wurde hart. »Ich gehe nicht fort. Es wäre nett, wenn Sie jetzt meine Koffer hineinbringen würden.« Damit ging sie an ihm vorbei.
    »Sie werden es keinen Tag lang aushalten.«
    Sarah blieb stehen und sah ihn über die Schulter hinweg an.
    Jake musste zugeben, dass er Männern gegenübergestanden hatte, die zwar die Finger am Abzug, aber weniger Entschlossenheit in ihren Blicken gehabt hatten.
    »Meinen Sie?«
    »Das ist eine Tatsache.«
    »Würden Sie darauf eine Wette abschließen?«
    »Sehen Sie, Lady, das Leben in diesem Land ist hart, sogar für den, der hier geboren ist. Die Hitze, Schlangen, Berglöwen, ganz zu schweigen von den Apachen.«
    »Vielen Dank für den Hinweis, Mr Redman. Und nun mein Gepäck, bitte.«
    »Verdammte Närrin«, fluchte er und ging zum Wagen. »Sie wollen hier draußen bleiben? Nun, mir soll’s recht sein.« Er schleppte einen ihrer Koffer ins Haus, während Sarah mit verschränkten Händen zuschaute.
    »Sie könnten sich ruhig etwas gepflegter ausdrücken, Mr Redman«, meinte sie.
    Diese Bemerkung hatte lediglich zur Folge, dass er weitere Flüche ausstieß, während er den zweiten Koffer hereintrug. »Bald wird es dunkel, dann werden Sie es sich anders überlegen.«
    »Das werde ich bestimmt nicht, aber trotzdem vielen Dank für Ihre Besorgnis.«
    »Wie Sie meinen.« Er schnappte sich die restlichen Schachteln und lud sie gleich hinter der Tür ab. »Hoffentlich haben Sie außer hübschen Kleidern auch was zum Knabbern dabei.«
    »Ich versichere Ihnen, dass es mir an nichts fehlen wird.« Sie trat an die Haustür. »Vielleicht könnten Sie mir noch sagen, wo ich Wasser finde.«
    »Eine halbe Meile östlich von hier fließt ein Bach.«
    Eine halbe Meile? Sarah versuchte, ihre Bestürzung zu verbergen. »Aha.« Sie beschattete die Augen mit der Hand, um Ausschau zu halten.
    Jake fluchte erneut, packte sie bei den Schultern und drehte sie in die andere Richtung. »Dort ist Osten, Lady.«
    »Natürlich.« Sarah trat einen Schritt zurück. »Nochmals vielen Dank, Mr Redman, für Ihre Hilfe. Und einen schönen Tag noch«, setzte sie hinzu, bevor sie ihm die Tür vor der Nase zuschlug.
    Sie hörte ihn schimpfen, als er die Pferde losband. Wäre sie nicht so müde gewesen, hätte sie darüber geschmunzelt. Jedenfalls war sie zu erschöpft, um sich auch noch über seine grobe Ausdrucksweise aufzuregen. Wenn sie hierbleiben wollte, musste sie sich eben auch an die rauen Sitten gewöhnen. Und sie würde hierbleiben. Sie würde eben versuchen, das Beste aus ihrer Lage zu machen.
    Langsam trat Sarah ans Fenster und sah Jake davonreiten. Er hatte ihr den Wagen dagelassen und die gemieteten Pferde im Stall untergestellt. Und was habe ich davon, dachte Sarah seufzend. Denn sie hatte nicht die leiseste Ahnung, wie man so ein Gespann lenkte.
    Sie schaute Jake nach, bis nur noch eine kleine Staubwolke in der Ferne zu erkennen war. Jetzt war sie allein. Wirklich allein. Sie hatte niemanden.
    Nur mich selbst, dachte sie. Und eine Lehmhütte. Aber sie würde schon zurechtkommen. Und keiner – schon gar nicht Jake Redman – würde sie ins Bockshorn jagen.
    Sie wandte sich vom Fenster ab, öffnete ihre Manschettenknöpfe und rollte die Ärmel auf. Die Barmherzigen Schwestern hatten immer behauptet, dass einfache harte Arbeit den Geist beruhigt und die Seele reinigt. Jetzt würde sich ja herausstellen, ob das stimmte.
    Eine Stunde später fand Sarah die Briefe. Sie entdeckte sie auf dem Dachboden, der gleichzeitig als Schlafkammer diente. Jetzt wischte sie sich an ihrer bestickten Schürze die Hände ab.
    Ihr Vater hatte sie alle aufgehoben. Vom ersten bis zum

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