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Die Tochter des Goldsuchers

Die Tochter des Goldsuchers

Titel: Die Tochter des Goldsuchers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ohnmächtigem Zorn auf den Erdboden hämmern und weinen.
    Das Feuer kann sich noch weiter ausbreiten, schoss es ihr durch den Kopf. Das momentane Gefühl der Schwäche war vorbei. Rasch überlegte sie, wie sie den Brandherd schnell löschen konnte. Plötzlich hörte sie das Geräusch eines herangaloppierenden Pferdes. Sie drehte sich um, da wurde sie von einem schweren Schlag getroffen, der ihr die Besinnung raubte.

4. K APITEL
    Die Nacht war klar. Jake ritt gemächlich den Pfad entlang und hing seinen Gedanken nach. Was er tat, war verrückt. Warum hatte er es sich nicht bei Carlotta gemütlich gemacht? Vielleicht, weil er sich nicht hätte an sie kuscheln können. Bei ihr war Sex schnell, heiß und unkompliziert. Geschäft war eben Geschäft.
    Das hatte seinen Vorteil. Bei Carlotta wusste man wenigstens, woran man war. Sie benutzte Männer wie Pokerchips, und Jake konnte das nur recht sein. Carlotta erwartete keine Blumensträuße, Schachteln mit Konfekt oder aber Sonntagnachmittagsbesuche.
    Sarah Conway dagegen war ganz anders. So eine Frau wollte von einem Mann, dass er ihr im steifen Kragen den Hof machte. Und mit Krawatte. Jake lachte verächtlich auf und trieb sein Pferd an. Man musste darauf achten, dass die Stiefel blank geputzt waren, damit man herumstolzieren konnte. Mit Sarah würde Sex so sein wie … Er fluchte laut, sodass der Hengst die Ohren spitzte. Mit einer solchen Frau hatte man keinen Sex. Man dachte nicht einmal daran. Und wenn überhaupt, dann …
    Nun, er jedenfalls hatte kein Interesse, das herauszufinden.
    Weshalb zum Teufel reite ich also mitten in der Nacht zu ihr hinaus, fragte er sich im Stillen.
    »Verrückt«, knurrte er sein Pferd an.
    Er sollte auf der Stelle kehrtmachen und in die Stadt zurückreiten. Am besten gleich weiter bis nach Tombstone, wo er sich Arbeit suchen konnte, wenn er Lust danach verspürte. Oder er ging in die Berge, wo es kühl war und nach Harz roch. Nichts und niemand hielt ihn in Lone Bluff. Er war sein eigener Herr, und so sollte es auch bleiben.
    Aber er wendete sein Pferd nicht.
    Sarah Conway wird es in der gottverlassenen Gegend nicht lange aushalten, dachte er. Aus reiner Dickköpfigkeit war sie nicht gleich von dort verschwunden. Doch wäre sie erst einmal fort, würde er vielleicht auch das Gefühl los, dass er im Begriff stand, einen großen Fehler zu begehen.
    Soweit er es beurteilen konnte, machten Männer die verrücktesten Dinge, wenn entweder Geld, Whiskey oder Frauen im Spiel waren. Nichts davon hatte ihm je genügend bedeutet, um sich deshalb den Kopf zu zerbrechen oder einen Kampf anzuzetteln. Und er dachte auch nicht daran, das zu ändern.
    Aber Sarah Conway war in irgendeiner Weise anders als andere Frauen, die er kannte. Er hatte sich immer eingebildet, gute Menschenkenntnis zu besitzen. Aber aus Sarah Conway wurde er nicht klug. Er verstand nicht, weshalb er sich dermaßen um ihre Sicherheit sorgte.
    Natürlich war es verständlich, dass er Mitleid mit ihr empfand. Schließlich hatte sie nach einer langen, anstrengenden Reise erfahren, dass ihr Vater tot war. Und er bewunderte, wie tapfer sie sich dort draußen bei der alten Mine hielt. Es ist töricht, fand er, aber bewundernswert.
    Jake war ihrem Haus jetzt schon ganz nahe. Warum sollte er nicht mal nach dem Rechten sehen und sich vergewissern, dass sie sich mit dem Gewehr ihres Vaters nicht den Fuß abgeschossen hatte?
    Er nahm den Brandgeruch wahr, bevor er das Feuer sah. Sein Kopf fuhr hoch. Gleichzeitig bäumte sich der Hengst auf und wieherte. Kaum sah Jake den ersten flackernden Lichtschein, gab er seinem Pferd die Sporen. Was hatte diese Frau jetzt schon wieder angestellt? Angst stieg in ihm hoch.
    Etwas erleichtert war er, als er sah, dass nicht das Haus, sondern nur die Scheune brannte. Hitze schlug ihm entgegen. In diesem Moment krachte der Rest des Daches zusammen. Unvermittelt zügelte er sein Pferd, denn er hatte zwei Reiter bemerkt, die den Hang hinaufritten. Jetzt entdeckte er Sarah, die auf dem Boden lag. Rasch glitt er aus dem Sattel und lief zu ihr.
    Ihr Gesicht war bleich. Als Jake neben ihr niederkniete, wurde er wütend angekläfft. Das kleine braune Bündel schnappte sofort nach ihm.
    »Wenn du hier den Wachhund spielen willst, dann kommst du leider ein bisschen spät.«
    Die Lippen grimmig zusammengepresst, legte er eine Hand auf ihre Brust. Er spürte ihren schwachen Herzschlag. Sanft hob er ihren Kopf an und fühlte warmes Blut an seinen Fingern. Die Augen

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