Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Tochter des Leuchtturmmeisters

Die Tochter des Leuchtturmmeisters

Titel: Die Tochter des Leuchtturmmeisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
Vom Netzwerk:
obendrein jeden Monat eine feste Summe überwies. Er sah ein, dass Anneli recht gehabt hatte.
    »Wird es nicht langsam Zeit, dass Matilda ein Geschwisterchen bekommt?« Diane sah Annelie mit ruhigem, geradezu penetrantem Blick an. Sie wusste, dass sie damit ein heikles Thema ansprach.
    »Wieso?«, fragte Annelie.
    Sara sah, dass sie die Hände wie schützend auf ihren Bauch legte, wo aus irgendeinem Grund kein zweites Kind entstehen wollte.
    »Ich finde nur, es tut Kindern gut, wenn sie Geschwister bekommen. Dann lernen sie zu teilen«, sagte Diane.
    »So, findest du das.« Ausgerechnet Diane musste von Gerechtigkeit reden, es war wirklich zum Lachen.
    »Ja, entschuldige, dass ich zu fragen wagte«, entgegnete Diane schnippisch.
    »Wollt ihr noch mehr Kinder haben?«, griff Siri die Sache auf. »Da ist es natürlich besser, wenn nicht zu viele Jahre dazwischenliegen.«
    »Vielleicht kriegt nicht jeder Kinder auf Bestellung. Ist euch der Gedanke schon mal gekommen?«
    »Bei uns genügt es, wenn Alex mit den Unterhosen wedelt, prompt bin ich schwanger«, sagte Diane lächelnd. »Stimmt doch, Liebling?«
    »Ja, da hat es wohl nie größere Probleme gegeben.« Alexander zwinkerte Diane zu. Dann drückte er den Rücken durch, schob sich eins der Zierkissen dahinter und drehte die Manschettenknöpfe zurecht. Sie waren aus Weißgold und hatten 4600 Kronen gekostet. Das wusste Sara, weil sie im Januar, als sie zu einem Sonntagessen bei Siri gewesen waren, von der Toilette aus ein Gespräch mitangehört hatte, in dem Diane und ihre Mutter die Frage diskutierten.
    »Bitte Mama, die sind einfach absolut richtig, er würde sich unglaublich freuen«, hatte Diane gesagt.
    »Aber 4600, ist das nicht ein bisschen viel für ein Paar Manschettenknöpfe? Gibt es keine anderen?«, hatte Siri eingewandt.
    »So viel kostet es einfach, wenn man ein Paar Manschettenknöpfe bei Engelbert kauft, dabei habe ich noch nicht mal die teuersten ausgesucht. In der Immobilienbranche ist das Auftreten total wichtig. Ninni Johnson hat ihrem Mann ein Paar für 8500 gekauft, also eigentlich sind die hier billig.«
    Sie hatte nicht erzählt, dass sie sich für die zweitteuersten entschieden hatte. Johnsons Tochter Ninni zu erwähnen, war etwa so, als würde sie mit einem Zauberstab winken, und Sirihatte gesagt, wenn Diane wirklich meinte, es würde Alexander so sehr freuen, dann wolle sie es natürlich möglich machen.
    »Danke, Mamilein, überweist du die 5000 dann heute auf mein Konto? Ich möchte sie gern gleich morgen kaufen, damit mir niemand zuvorkommt.« Diane hatte die Manschettenknöpfe zwar zurücklegen lassen, überzeugt davon, die Mutter würde nachgeben, aber es war das Sicherste, sie möglichst bald abzuholen.
    »Ich werde es heute Abend überweisen.«
    »Vielleicht ja auch jetzt gleich, per Telefon-Banking? Ich kann die Gäste unterhalten.«
    »Das sind keine Gäste, Liebes. Es sind Annelie und Tomas. Die können sich selbst unterhalten.«
    Da hatte Sara die Toilettenspülung bedient, sich die Hände gewaschen und sie an dem Edelhandtuch trocken gerubbelt, bevor sie die Badezimmertür geöffnet hatte.
    Diane und Siri hatten ertappt ausgesehen, und Sara konnte in ihren Gesichtern lesen, wie sie in Gedanken das Gespräch durchgingen und überlegten, was Sara wohl davon mitbekommen hatte.
    Zu mehr als einem kühlen Lächeln war sie nicht fähig gewesen.
     
    Die Kinder spielten auf der verglasten Veranda. Linnéa hatte die Fußbank der Großeltern zum Ladentisch umfunktioniert und war damit zur Inhaberin eines Geschäfts geworden, das ein fast unbegrenztes Angebot führte.
    »Eins, zwei, vier, acht, zwölf«, rechnete sie und gab Teddy Legosteine als Wechselgeld zurück.
    Cousins und Cousinen erwarben alle möglichen sichtbaren und unsichtbaren Dinge aus den Regalen des Ladens.
    »Nein, jetzt sollten wir uns vielleicht auf den Weg machen«, sagte Sara und warf ihrem Mann Tomas einen vielsagenden Blick zu.
    »Ja, es ist wohl nicht schlecht, wenn man daheim noch was vom Abend hat. Vor mir liegt eine schwere Woche, voll mit Terminen«, sagte Tomas und stand auf.
    »Hör mal, Tomas, hast du übrigens mein Auto wieder vollgetankt?«, fragte Waldemar vom Sofa her.
    Tomas suchte gerade nach Linnéas Pullover. Sara sah, wie er sich verkrampfte, als er Waldemars Blick zu erwidern suchte.
    »Du hast es dir doch vorige Woche ausgeliehen«, fuhr Waldemar fort.
    »Du meinst, als ich Brennholz für euch geholt habe?«, fragte Tomas. »Ich dachte, dass …

Weitere Kostenlose Bücher