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Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin

Titel: Die Tochter des Magiers 01 - Die Diebin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Torsten Fink
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Verschwinden bemerkt, weshalb Fakyn einige sehr ernste Worte mit ihnen wechselte. Atib nahm die Sache leichter: »Vielleicht hat er sich auf den Weg nach Serkesch gemacht, vielleicht geht er auch nach Westen. Wer kann das bei einem Geschichtenerzähler schon wissen?«
    »Er ist also nicht mit euch gereist?«, fragte Tasil.
    »Nein, wir haben ihn erst gestern in diesen Ruinen getroffen. Es ist schade, dass er fort ist, denn er konnte gut erzählen.«
    Tasil ließ sich von Atib zu einem kurzen Frühstück nötigen. Die schwarze Rauchsäule stand noch immer im Osten.
    »Wie weit ist es bis Serkesch?« erkundigte sich Tasil.
    »Auf dem Landweg weniger als zwei Doppelstunden«, sagte der Schiffsführer.
    Nach dem Frühstück sollte der Warenaustausch stattfinden. Tasil wirkte beunruhigt, was vielleicht daran lag, dass sich alle Männer zu diesem doch eher belanglosen Vorgang am Verschlag der Sklaven versammelten. Fakyn sah ihn ausdruckslos und von oben herab an, was ihm aufgrund seiner Körpergröße nicht schwerfiel.
    Ein Verdacht beschlich Tasil, als der Sklave aus dem Verschlag geholt wurde. Er schaute in ein schmales Gesicht mit grünen Augen, die ohne Angst seinem Blick standhielten. Die Farbe der Augen war aber nicht das Schlimmste. »Das ist ein Mädchen!«
    »Wie?« Atib tat überrascht. »Was sollte es denn sonst sein?«
    Die umstehenden Männer grinsten, Fakyn von allen am breitesten.
    »Du willst mir ein Mädchen verkaufen?«
    »Das ist nicht ganz richtig, Tasil aus Urath, denn ich habe dir diese Namenlose bereits verkauft, erinnerst du dich?« Atib sah ihn mit gut gespielter Besorgnis an. »Ist denn etwas nicht in Ordnung, Tasil? Es ist die, die du gestern unter all den anderen selbst ausgewählt hast.«

    »Ein Mädchen? Ich? Lieber würde ich einen Eimer Pferdemist kaufen!«
    »Damit kann ich leider nicht dienen«, spottete der Händler. »Nun, ich gebe zu, ich habe mich auch gewundert, und hättest du gesagt, dass du ausschließlich einen Jungen willst, so hätte sich das sicher einrichten lassen.«
    Jetzt lachten die umstehenden Männer schallend.
    »Die will ich nicht. Was soll ich mit einem Weib? Der Kauf ist ungültig, du hast mich betrogen.«
    »Ah, jetzt kränkst du mich, Urather! Es war nicht meine Idee, sich die Ware in der Nacht anzusehen, erinnerst du dich?« Atib war ernst geworden. »Der Kauf ist von uns beiden per Handschlag besiegelt worden, nicht wahr, Fakyn?«
    »Ich habe es gesehen«, sagte der Hüne und legte die Hand auf die Axt an seinem Waffengurt. Die Männer um ihn herum spannten sich an.
    Tasils Hand zuckte zum Dolch in seinem Gürtel. In seinem Gesicht kämpfte Zorn gegen Vernunft. Doch mit einem Mal schien er sich zu beruhigen. »Gut, ich nehme sie, doch nicht, weil ich es will, sondern weil ihr viele seid, und ich alleine bin. Die Hüter werden dich für deinen Betrug bestrafen.«
    »Dann fehlt nur noch eine Kleinigkeit«, stellte Atib der Händler ungerührt fest.
    Tasil nickte grimmig und gab den Dolch heraus. Der war mindestens zwei oder drei gute Sklaven wert. Es war eine auffällige Waffe, sie würde die Aufmerksamkeit jedes Hakul wecken, der sie zu Gesicht bekam.
    »Ich danke dir, Tasil, es ist ein Vergnügen, mit dir Geschäfte zu machen.«
    »Das Gleiche kann ich von dir nicht behaupten.«
    »Oh, dein Urteil ist hart. Und wenn dir die Ware nicht gefällt, kaufe ich sie gerne für ein paar Kupferstücke zurück.«

    Tasil sattelte sein Pferd unter dem Gelächter der anderen, aber er tat, als achtete er nicht mehr darauf. Er bestieg sein Pferd, bedeutete dem Mädchen mit einem Kopfnicken, ihm zu folgen, und ritt nach Osten davon. Die Rauchsäule stand immer noch am Horizont.
     
    Erst als sie die Ruinen weit hinter sich gelassen hatten, hielt Tasil sein Pferd an. Das Mädchen war ihm ohne Widerspruch gefolgt und hatte noch kein Wort gesprochen.
    »Kannst du eigentlich sprechen?«, fragte er.
    »Ja«, sagte das Mädchen einfach.
    »Wie alt bist du?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Tasil lenkte sein Pferd im Kreis um sie herum, um sie von allen Seiten zu betrachten. Ihr fehlten sicher noch ein, vielleicht zwei Jahre, um als Frau zu gelten, ihr Körper zeigte noch keine Anzeichen weiblicher Entwicklung. Wäre sie die Tochter eines Bauern gewesen, hätte man sie natürlich trotzdem schon verheiratet. »Hast du einen Namen?«
    »Ich bin eine Namenlose, Herr, bis du mir einen Namen gibst.«
    »Man wird dich doch irgendwie gerufen haben.«
    »Die anderen nannten mich Nehis«, erklärte

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